Wieso der gebürtige Chinese damit recht günstig davongekommen ist.
Auch Superreiche haben Sorgen. Etwa jene, die ihren Besitz gebührend zur Schau stellen wollen. Eine Luxusresidenz mit 164 Zimmern zu erwerben, ist heutzutage leider kein Garant mehr für eine Schlagzeile. Selbst wenn diese auf einer Privatinsel steht. Das Gleiche gilt für überdimensionierte Jachten oder die Liaison mit einem Model.
Einen originellen Ausweg aus diesem Dilemma, das wir ernst nehmen wollen, hat Justin Sun gefunden. Und das kam den Krypto-Unternehmer gar nicht so teuer zu stehen, wenn man es genau bedenkt. Sun kaufte diese Woche eine Banane für 6,2 Millionen Dollar. Obst in dieser Preiskategorie gibt es natürlich nicht im Supermarkt. Sun wurde beim Auktionshaus Sotheby’s fündig.
Kunst, Memes und Krypto-Bros
Auf X, wo sich der gebürtige Chinese gerne und oft mitteilt, pries er seinen Früchtekauf mit feierlichen Worten an: «Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass ich die Banane gekauft habe!!!» Um dann zu präzisieren, dass er sie in den kommenden Tagen wirklich essen werde.
Auch Superreiche werfen ihre Bananen nicht einfach auf den Kompost, obwohl dieses spezifische Exemplar mit einem Klebband an die Wand geheftet war, was seinen Geschmack womöglich beeinträchtigte.
Aber gut, diese Banane ist Teil von etwas Grossem: dem Kunstwerk «Comedian» von Maurizio Cattelan. «Es handelt sich nicht nur um ein Kunstwerk, sondern um ein kulturelles Phänomen, das die Welten der Kunst, der Memes und der Kryptowährungs-Community verbindet», so Sun. Es sei ikonisch.
Dass auch die Reichen zunehmend unter der Teuerung leiden, zeigt der Umstand, dass Sun frühere Mahlzeiten zur Mehrung seines Ruhms günstiger zu stehen kamen. 2019 noch ersteigerte er ein Abendessen mit dem Starinvestor Warren Buffett für bloss 4,6 Millionen Dollar.
Sun hatte auch für die CS geboten
Ganz ohne Kostenfolgen blieb der öffentlichkeitswirksame Tweet von Sun, eine marode Schweizer Grossbank kaufen zu wollen. Im März 2023 schrieb er: «Ich möchte mein eigenes Angebot von 1,5 Milliarden Dollar machen, um die Credit Suisse zu übernehmen und in die Web-3.0-Welt zu integrieren.» Überraschend entschied sich der Bundesrat gegen Sun und für die Käuferin UBS.
Nun, wo Bitcoin auf fast 100 000 Dollar gestiegen ist, werden sich bald weitere konsumfreudige Krypto-Millionäre ins Rampenlicht drängen. Wollen sie Aufmerksamkeit erregen, müssen sie wohl mehr als eine Banane kaufen. So gesehen, hat Sun ein Schnäppchen gemacht.