Die rechtskonservative Partei EDU sieht im ESC einen Anlass, der den «Satanismus zelebriert». Die Basler Bevölkerung scheint sich dagegen auf die Party zu freuen.
Egal, was Basel-Stadt am heutigen Sonntag abstimmt: Der Eurovision Song Contest kommt wahrscheinlich ohnehin nach Basel. Entscheidend ist nur noch, wie gross das Rahmenprogramm wird. Und hier zeichnet sich ab: Die Party wird gross. Eine deutliche Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dürfte sich heute für den Kredit über 37,5 Millionen Franken zu dem Grossanlass aussprechen. Nach der Auszählung der Briefstimmen ergab das Zwischenresultat einen Ja-Anteil von 66,4 Prozent, wie die Staatskanzlei bekanntgab.
Damit folgt die Bevölkerung Regierung und Parlament. Am 11. September hat der Grosse Rat von Basel-Stadt für die Durchführung des ESC Ausgaben in der Höhe von 37,4 Millionen bewilligt. Das Geld soll für das Rahmenprogramm verwendet werden.
Die Verantwortung für die Durchführung liegt bei der SRG im Auftrag der European Broadcasting Union. Erstere finanziert auch die Live-Spektakel im Fernsehen. Der rund einwöchige Anlass umfasst insgesamt neun Shows, darunter zwei Halbfinal- und eine Finalshow mit Live-Übertragung. Die drei Live-Shows sind für den 13., 15. und 17. Mai 2025 geplant. Hauptveranstaltungsort für die Shows ist die Basler St.-Jakobs-Halle, dazu kommt ein umfassendes Begleitprogramm mit Public Viewings, Konzerten und weiteren Anlässen in der Stadt. Laut den Veranstaltern werden mit den Shows weltweit zwischen 150 und 180 Millionen TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer erreicht.
Die rechtskonservative Kleinpartei EDU hatte das Referendum gegen den Basler ESC-Kredit ergriffen. Die Veranstaltung sei in den letzten fünfzehn Jahren zu einer Propagandaplattform für Homosexuelle oder Nonbinäre geworden. Es gehe darum, die göttliche Ordnung zu zerstören. Bei der Basler Bevölkerung stiessen diese Argumente offenbar auf wenig Widerhall.