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Startseite » Kein Sex, keine Beziehung, keine Ehe, keine Kinder – eine Bewegung fordert die Abkehr vom Mann
Gesellschaft

Kein Sex, keine Beziehung, keine Ehe, keine Kinder – eine Bewegung fordert die Abkehr vom Mann

MitarbeiterVon MitarbeiterDezember 16, 2024
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Die radikale feministische Bewegung 4B aus Südkorea wird in den USA populär. Wofür steht sie?

Am 6. November schreibt der rechtsextreme Aktivist Nick Fuentes auf X: «Your Body, My Choice. Forever»: «Dein Körper, meine Entscheidung. Für immer». Männer wie Fuentes haben sich schon früher sexistisch, frauenfeindlich, rachsüchtig geäussert. Doch seit der Wahl von Donald Trump gibt es Tausende solcher Posts im Internet. Der nächste Präsident der USA ist ein Abtreibungsgegner und wurde wegen sexuellen Missbrauchs an einer Schriftstellerin verurteilt. Nun scheinen die Aussagen plötzlich legitim.

Extreme Haltungen führen zu extremen Reaktionen: Eine Frau auf Tiktok schreibt, sie habe sich von ihrem republikanischen Freund getrennt. Eine andere rasiert sich die Haare ab, «damit Männer mich hässlich finden». Wieder andere rufen dazu auf, Dating-Apps zu löschen oder in einen Vibrator zu investieren.

Viele Frauen in den USA scheinen zu glauben, dass sie sich vor Männern schützen müssten. Und so rast nun eine extreme Idee durch die sozialen Netzwerke. Frauen rufen dazu auf, auf Sex mit Männern zu verzichten, auf Beziehungen, auf Heirat, auf Kinder. Sie verkünden die Abkehr vom heterosexuellen Mann.

Viele dieser Frauen bezeichnen sich als Anhängerinnen der feministischen Bewegung 4B. Seit der Wahl von Donald Trump Anfang November haben sich in den USA immer mehr Frauen zu der Bewegung bekannt. Doch im Gegensatz zu anderen feministischen Bewegungen entstand 4B nicht im Westen, sondern in Südkorea. Wofür steht diese Bewegung? Und wie gross ist sie tatsächlich?

Feministisches Erwachen

Die vier B stehen für vier koreanische Wörter, die alle mit der Silbe «bi» beginnen, was «Nein» bedeutet: «biyeonae» (Nein zu Dating), «bisekseu» (Nein zu Sex), «bihon» (Nein zur Heirat), «bichulsan» (Nein zur Geburt).

In Südkorea entsteht die Bewegung um 2017, parallel zu anderen Bewegungen. Auslöser dafür ist ein Femizid, der das Land erschüttern sollte.

Es ist der 17. Mai 2016, als eine 23-jährige Koreanerin eine Bar in Seouls Ausgehviertel Gangnam betritt, um die Toilette zu benutzen. Dort wartet ein Mann, bewaffnet mit einem Küchenmesser. Er ersticht sie. Täter und Opfer kennen sich nicht. Der Mann wird der Polizei später sagen, er habe die Frau getötet, weil er sich von Frauen gekränkt gefühlt habe. Nicht von dieser einen Frau. Er sagt: «Von allen Frauen».

Der Täter wird zu 30 Jahren Haft verurteilt. Doch die Behörden registrieren den Mord als «random crime», als Mord ohne klares Motiv. In den Tagen danach hängen Tausende Frauen an der Metrostation in Gangnam Post-it-Zettel auf. Es ist ein stiller Protest gegen den willkürlichen Mord an einer Frau.

Die Journalistin Hawon Jung, 45, hat die feministische Bewegung in Südkorea als Journalistin und Autorin begleitet. Im Jahr 2023 publizierte sie «Flowers of Fire», ein Buch über die Frauenbewegungen der späten 2010er Jahre. Den Mord im Gangnam-Viertel in Seoul bezeichnet sie darin als Startpunkt eines «feministischen Erwachens».

Abwertung von Frauen hat in Südkorea System

Zwar werden Elemente der südkoreanischen Kultur auch im Westen immer populärer. Viele Menschen lieben die Musikrichtung K-Pop, südkoreanisches Essen, Filme, Serien. Und doch sagt Hawon Jung im Gespräch mit der NZZ: «Viele wissen kaum etwas über die Situation der Frauen in Südkorea».

Was Jung damit meint: Dass eine Bewegung wie 4B entstand, liegt an den Missständen in der Gesellschaft. Die Abwertung von Frauen hat in Südkorea System.

Jedes Jahr werden in Südkorea über 200 000 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet. Doch 80 Prozent davon weise die Polizei ab, sagt Hawon Jung. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein: Im Jahr 2023 dokumentierte die nationale Beratungsstelle für Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt gar über 330 000 Fälle von Missbrauch gegenüber Frauen.

Auch im Arbeitsleben werden Frauen stark benachteiligt. Laut einer Statistik der OECD verdienen Frauen in Südkorea im Schnitt ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen. Der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern ist damit so hoch wie in keinem anderen der 38 OECD-Länder. Im Global-Gender-Pay-Index des Weltwirtschaftsforums liegt Südkorea auf Platz 94 von 146. Der Index berücksichtigt neben dem Einkommen auch den Zugang zu Bildung, die Gesundheit und Lebenserwartung sowie das politische Engagement. Die Schweiz liegt auf Platz 20, die USA sind auf Platz 43.

Eine Romanfigur mobilisiert die Frauen

Neben dem Gangnam-Mord gibt es einen weiteren Grund, weshalb der Feminismus in Südkorea ab 2016 immer populärer wird. Zehntausende Frauen in Südkorea haben den Roman «Kim Jiyoung, Born 1982» der südkoreanischen Autorin Cho Nam Joo gelesen.

In dem Roman geht es um das Leben von Kim Jiyoungs als Schülerin, Angestellte, Ehefrau. Akribisch beschreibt die Autorin, wie Kim Jiyoung als Mädchen in der Schulmensa erst nach den Jungen essen darf. Wie sie im Bus von Männern sexuell belästigt wird und ihr Vater sie dafür tadelt. Wie sie schwanger wird, ihren Job im Marketing aufgibt und es später aussichtslos ist, als Mutter ins Arbeitsleben zurückzukehren.

Tausende erkennen sich in Kim Jiyoung wieder. Der Roman zeigt auf ruhige, aber brutale Weise auf: Als Frau in Südkorea steht man an zweiter Stelle, und zwar immer. Das Buch wird millionenfach verkauft. Zunächst in Korea, dann weltweit. Koreas Frauen beginnen über Misogynie zu sprechen. Und sie hinterfragen zunehmend die Ehe als Institution und die Rolle der Mutter, die zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern soll.

Die Männer in Südkorea ignorieren die Anliegen der Frauen oder regen sich darüber auf. Die meisten Frauen sehen deshalb davon ab, sich öffentlich als Feministin zu bezeichnen. Die Autorin Hawon Jung sagt: «Es ist ein Schimpfwort.»

Ein Internet-Trend im Jahr 2018 verdeutlicht die Haltung, die viele koreanische Männer gegenüber Frauen pflegen. Männer verstecken Kameras in öffentlichen WC, in Umkleidekabinen von Fitnessstudios und Schwimmbädern, in Hotels. Sie filmen Frauen und verkaufen die Aufnahmen im Internet. «Molka» nennt sich das.

Immer mehr feministische Bewegungen formieren sich. Auch 4B entsteht in dieser Zeit. Die Autorin Hawon Jung sagt: «Die 4B-Bewegung steht für den totalen Boykott der Heirat als Institution.»

Die 4B-Bewegung gilt selbst in Südkorea als extrem, trotz dem steigenden Unmut der Frauen. Nur wenige Frauen bekennen sich öffentlich dazu. Auch deshalb, weil die Bewegung Homosexuelle oder Transpersonen ablehnt. Den Frauen von 4B geht es nämlich ausschliesslich um die Rechte jener, die dem traditionellen Frauenbild entsprechen. Das wüssten viele Sympathisantinnen im Westen nicht, sagt Hawon Jung.

«No marriage» wird zum Lifestyle

Die Grundidee aber, eine Abkehr vom Mann, ist unter Frauen in Südkorea populär. Das sei einfacher, als die Bedingungen von Heirat und Kinderkriegen neu zu verhandeln, sagt Jung. «No marriage» als Lifestyle einer jungen Generation.

In den vergangenen Jahren ist in Südkorea die Geburtenrate auf einen Tiefststand gefallen. Im Durchschnitt bekommt eine Südkoreanerin noch 0,78 Kinder – es ist die niedrigste Geburtenrate der Welt. Zum Vergleich: In der Schweiz lag die Geburtenrate 2022 bei 1,39.

Die niedrige Geburtenrate in Südkorea lässt sich unterschiedlich erklären. Auch das Bildungssystem ist ein Grund dafür. Viele Südkoreaner schicken ihre Kinder auf teure Privatschulen, um sie auf den harten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Sie können es sich nicht leisten, mehrere Kinder zu haben. Viele Politiker in Südkorea hingegen machen allein die feministischen Bewegungen dafür verantwortlich. Die Frauen verweigerten sich den Männern, sagen sie.

Fakt ist: Die südkoreanische Gesellschaft ist nach wie vor sehr patriarchalisch geprägt. Im Jahr 2022 wurde mit dem konservativen Politiker Yoon Suk Yeol ein Mann zum Präsidenten gewählt, der den Feminismus öffentlich anprangert und dem Ministerium für Gleichstellung vorwirft, alle Männer wie «potenzielle Straftäter» zu behandeln. Im Herbst 2022 kippte die Regierung Pläne, den Vergewaltigungsbegriff im Gesetz zu schärfen.

Kampf um das Recht am eigenen Körper

Auch in den USA sind misogyne Haltungen und frauenfeindliche Gesetze Teil der Realität. Der Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris war auch ein Wahlkampf zwischen den Geschlechtern. Vor der Wahl erwarteten Umfragen, die Frauen würden für Harris stimmen. Viele taten das, aber längst nicht alle. Trump gewann die Wahl auch dank den Stimmen der Frauen. 44 Prozent stimmten für ihn.

Unter den Feministinnen in den USA schienen sich nach der Wahl von Trump zunächst Gefühle von Müdigkeit, Erschöpfung und Ohnmacht auszubreiten. Gleichzeitig wurde die Idee der 4B-Bewegung populär. Anders als in Südkorea ist 4B in den USA kein Protest gegen die Institution der Ehe. Sie ist eine extreme Reaktion auf sexistische, frauenfeindliche Äusserungen und strenge Abtreibungsgesetze. Ein Ausdruck der Angst, das Recht über den eigenen Körper zu verlieren.

Ob in Südkorea oder in den USA: Das Phänomen 4B steht für eine Verschiebung in der Gesellschaft. Die Bewegung zeigt, wie unvereinbar die Einstellungen von Frauen und Männern heute sein können – und wie sehr Social Media diese Tendenz verstärkt.

Die amerikanische Zeitschrift «Vanity Fair» zog daraus einen ebenso radikalen Schluss. Sie schrieb, Trumps Maga-Bewegung sei besessen vom Penis. «4B ist die logische Antwort darauf.»

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