Ein Geburtstagsgruss von Roger Federer, ein Gratulationsvideo von Marco Odermatt – viele träumen davon, doch meist bleibt es eine Illusion. Jetzt hat Alex Frei, einst Stürmer der Nation, ein Angebot lanciert, das besondere Nähe verspricht.
Sportmanager könnten Bücher füllen mit all den netten Anfragen, die sie fast täglich bekommen: «Mein Grosi wird 90 und ist ein riesiger Fan von Roger Federer. Könnte er nicht zu Kaffee und Kuchen ins Altersheim kommen?» – «Wir schauen in unserem Startup jedes Rennen von Marco Odermatt. Jetzt heiratet der Chef. Suzy und Steve würden sich sehr über ein kurzes Gratulationsvideo von Odi freuen.» – «Wir fänden es super, wenn Wendy Holdener zu unserem 500. Tanzabend im ‹Sternen› Hintertupfigen käme!!!»
Fedi, Odi und Wendy könnten tagein, tagaus nichts anderes tun, als persönlich Leute zu beglücken. Doch ihre Manager schreiben freundliche Absagen, die Stars bleiben weiterhin unnahbar. Die grösste Illusion von Nähe gibt es in den sozialen Netzwerken. Oder man stellt sich bei einer Autogrammstunde für ein kurzes Lächeln und ein signiertes Föteli in die Warteschlange.
Aber das könnte sich nun ändern. Seit kurzem ist die «Fromagerie Alex» online. «Ich stelle Ihnen Käseplatten höchster Qualität zusammen», heisst es da. Ich? In der Rubrik «Über mich» steht neben einem Foto ohne Kopf: «Für mich gehört das Handwerk der Käseherstellung zu einer urschweizerischen Tradition.» Auf der ganzen Website gibt es keinen Namen, aber eine Handy-Nummer. Doch dazu später.
Denn das «Ich» lässt sich leicht eruieren. Alex Frei, Rekordtorschütze der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, hat in den vergangenen Monaten mehrfach in den Medien darüber geredet, dass er die Ausbildung zum Käse-Sommelier absolviert habe. Er werde 2025 etwas mit Käse machen, kündigte er kurz vor dem Jahreswechsel an. Und jetzt ist dieses «Etwas» also geboren.
Nimmt man das «Ich» beim Wort, darf man einiges erwarten. «Ich begleite Ihren Anlass mit einem hochwertigen Käsebuffet oder einer Käseplatte.» Auf Wunsch gibt es dazu auch Geschichten über die verschiedenen Käsesorten. Da steht dann also Alex Frei am Häppli-Buffet und erzählt von Bio-Tilsiter oder höhlengereiftem Ziegenkäse.
Sicher hat er nichts dagegen, wenn man ihn mit dem Weinglas in der Hand noch schnell fragt, wie lustig er es gefunden habe, als er damals, 2006, kurz vor dem Penaltyschiessen gegen die Ukraine ausgewechselt worden sei. Und warum er eigentlich trotz all seinen Toren für die Nati immer wieder einmal vom eigenen Publikum ausgepfiffen worden sei.
Um die Chance für etwas Smalltalk mit Alex zu erhalten, muss man nicht einmal seinen Manager kontaktieren, denn auf die Website der «Fromagerie Alex» hat der Sommelier einfach seine persönliche Handy-Nummer gestellt. Rufen Sie doch einmal an! Er hat schliesslich Zeit, mit dem Fussball hat er momentan nicht viel am Hut.
Es könnte allerdings das passieren: «Fromagerie Alex, grüezi!» – «Hallo Alex, Murat Yakin hier.» – «Sali Muri, willsch es Kääs-Plättli?!» – «Nein, ich würde gerne einmal mit dir über den Job des Assistenztrainers reden.» Dann könnte es sein, dass beim Firmen-Apéro bald einmal nicht mehr Alex Frei über Käsesorten plaudert, sondern irgendein Angestellter. Darum hier eine kleine Empfehlung: «Greifen Sie zu! ’s het, solang’s het.»
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