Für die einen ist das Indoor-Training einfach nur langweilig, bei anderen erfreuen sich Laufbänder ausserordentlicher Beliebtheit. Gerade in den Wintermonaten, wenn die Strassenverhältnisse teilweise prekär sind, gibt es gute Gründe für Einheiten im Warmen und Trockenen. Es macht Freude, zwischendurch bei angenehmen Temperaturen laufen zu können.
Physiologisch unterscheidet sich das Training auf dem Laufband nicht vom Training im Freien. Ich kann meinen Trainingsplan gleichermassen umsetzen, ob ich drinnen oder draussen laufe, egal ob intensive oder regenerative Einheiten anstehen. Persönlich schätze ich am Laufbandtraining, dass ich das Tempo genau bestimmen und auch einhalten kann (oder muss). Es hilft mir, ein Gefühl für ein bestimmtes Tempo zu entwickeln.
Wichtig dabei sind folgende zwei Punkte:
Auf dem Laufband gibt es keinen Windwiderstand. Deswegen fällt das Rennen bei gleicher Geschwindigkeit etwas leichter als auf der Strasse. Nimmt man den Puls als Trainingsindikator, ist diese Tatsache kaum von Interesse – ich laufe dann einfach so schnell, dass ich in den gewünschten Herzfrequenz-Bereich komme. Anders verhält es sich beim Laufen nach Geschwindigkeit. Hier sollte eine Steigung von 1 bis 1,5 Prozent eingestellt werden, um eine vergleichbare Belastung wie draussen zu erreichen. Jene, die noch wenig Erfahrung auf dem Laufband haben, sollten zusätzlich auf den Puls achten, um ein Gefühl für die Belastungsunterschiede zu entwickeln.
Durch die Dämpfung des Laufbandes ist das Training schonender als auf der Strasse. Ausserdem rollt man mit den Füssen anders ab, das Band bewegt sich einfach weiter, egal wie stark der Fussabdruck ist. Für Läuferinnen und Läufer, die regelmässig Wettkämpfe auf der Strasse bestreiten, ist es wichtig, dass Bewegungsapparat, Beinmuskulatur und Fussabdruck immer wieder auch durch Aussentrainings auf die veränderten Bedingungen vorbereitet werden. In diesem Fall ist vom ausschliesslichen Laufbandtraining abzuraten.
Maja Neuenschwander ist Laufexpertin und ehemalige Spitzensportlerin. Heute arbeitet sie bei Swiss Olympic.
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