Teile der Linken wollten die neue Mitte-rechts-Regierung von François Bayrou stürzen. Das Vorhaben ist gescheitert. Zuvor hatte Bayrou Zugeständnisse beim Thema Rente gemacht.
(dpa)
Frankreichs neuer Premierminister François Bayrou hat ein Misstrauensvotum überstanden. Seine Mitte-rechts-Regierung hatte sich die Duldung durch die oppositionellen Sozialisten gesichert. Anders als ihre Partner im linken Lager, darunter Grüne und Kommunisten, entzogen die meisten sozialistischen Abgeordneten Bayrous Regierung nicht das Vertrauen.
Bayrou, dessen Kabinett keine eigene Mehrheit hat, könnte nun auch bei künftigen Vorhaben auf die Unterstützung der Sozialisten setzen – und damit eine Abhängigkeit von Marine Le Pens Rechtsnationalen vermeiden.
Vorgänger Barnier erst von Le Pen geduldet, dann gestürzt
Sein Vorgänger Michel Barnier wurde vom gesamten linken Lager in Frankreich abgelehnt. Nur die Rechtsnationalen duldeten sein Minderheitskabinett. Als Le Pens Fraktion der Regierung im Streit um den geplanten Sparhaushalt das Vertrauen entzog, stürzte sie gemeinsam mit der linken Opposition Barnier nach nur drei Monaten im Amt.
Schritt setzt Sozialisten im eigenen Lager unter Druck
Der Sozialisten-Chef Olivier Faure mahnte an, man unterstütze die Regierung keinesfalls bedingungslos. Doch die angespannte Weltlage brauche ein Europa als ausgleichende Kraft. Frankreich könne da nicht in die Hände der Rechtsextremen rutschen.
Doch innerhalb ihres eigenen politischen Lagers gerieten die Sozialisten wegen ihrer Überlegungen, die Mitte-rechts-Regierung zu dulden, jüngst unter Druck. Bayrou hatte den Sozialisten Zugeständnisse etwa beim Thema Rente gemacht.