Neun Fragen und Antworten zum Weltwirtschaftsforum 2025.
1. Wer landet für das WEF in Zürich?
1600 Wirtschaftsführer, 60 Staats- und Regierungschefs, Teilnehmer aus über 130 Ländern: Auch dieses Jahr zieht das WEF unzählige prominente Gäste an. Dabei sein wird der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, zugeschaltet US-Präsident Donald Trump. Wer sonst noch alles teilnimmt, ist noch nicht ganz sicher – das wird oft erst in letzter Sekunde entschieden. Dass die Gästeliste lang ist, ist aber bereits klar. Der Flughafen Zürich rechnet mit rund 1000 zusätzlichen Flügen während der vier Tage vom 20. bis am 24. Januar. Der Durchschnitt liegt bei 750 Flügen pro Tag.
2. Wo landen die Jets?
Nicht nur der Flughafen Zürich ist vom Wirtschaftsforum betroffen: Auch die Flughäfen Altenrhein, Davos und Friedrichshafen (Deutschland) erwarten während der WEF-Tage mehr Flüge.
3. Wie viele davon sind Privatjets?
Gemäss der Flugsicherung Skyguide werden 500 Privatjets erwartet, das entspricht der Hälfte der zusätzlichen Flüge während der WEF-Tage. Gemäss einer Analyse eines niederländischen Beratungsunternehmens im Auftrag von Greenpeace verursachen diese jeweils rund 7400 Tonnen CO2 – so viel wie 260 000 Autos innert einer ganzen Woche.
Der Flughafen Zürich weist darauf hin, dass der Luftfahrt-Dienstleister Jet Aviation WEF-Besuchern nachhaltigen Treibstoff aus Speiseöl und Tierkadavern anbietet. Wie viele der Teilnehmer diesen beziehen, kommuniziert Jet Aviation nicht. In vergangenen Jahren verkaufte das Unternehmen 165 000 Liter des Treibstoffs an WEF-Teilnehmer, was etwa zwölf Tankfüllungen entspricht.
4. Wo werden die Jets parkiert?
Die meisten Jets, mit denen die WEF-Besucher anreisen, verlassen Zürich kurz nach der Landung wieder. Während zweier Stunden dürfen sie den Jet ein- und ausladen, dann müssen sie den Flughafen Zürich wieder verlassen. Nur Delegationen, die einen Standplatz gebucht haben, dürfen ihr Flugzeug mehrere Tage am Flughafen stehen lassen. Dafür stehen normalerweise zwischen 72 und 95 Plätze bereit. Während des WEF kommen 30 Plätze in Dübendorf und 60 bis 70 Plätze in Altenrhein dazu.
5. Von wo aus kann man die Landungen am besten beobachten?
Flugzeugfans werden während des WEF viel zu beobachten haben. Deshalb ist die Besucherterrasse B des Flughafens ausnahmsweise von 8 bis 20 Uhr geöffnet, statt wie sonst von 10 bis 17 Uhr. Der Flughafen Zürich bietet ausserdem während des WEF zusätzliche Foto-Touren an. Dabei können die Flugzeuge der Staats- und Regierungschefs aus nächster Nähe betrachtet werden. Für das Flugzeuge-Beobachten eignen sich aber auch der Spotter-Hügel beim «Heligrill» auf der Westseite des Flughafens oder Spotter-Punkte im Norden der Piste.
6. Was sind die Spotter-Highlights?
Welche Maschinen dieses Jahr am Flughafen Zürich landen werden, ist nicht öffentlich bekannt. In vorangegangenen Jahren erwartete Flugzeug-Spotter während des WEF hingegen oft ein aufregendes Programm: Als 2018 und 2020 der amerikanische Präsident Donald Trump das WEF besuchte, landeten die Air Force One und die Lockheed C-5 Galaxy in Zürich, eines der grössten Flugzeuge der Welt. In Jahren, in denen der US-Präsident nicht am WEF teilnahm, sorgten beispielsweise Flugzeuge mit spezieller Bemalung für Aufmerksamkeit, etwa ein Etihad-Jet mit Formel-1-Anstrich.
7. Wie kommt man von Zürich zum Flughafen?
Die Spotter-Punkte und die Besucherterrassen des Flughafens erreicht man mit dem Zug. Aber aufgepasst: Dieses Jahr erneuern die SBB unter anderem an den beiden WEF-Wochenenden Weichen am Bahnhof Flughafen Zürich. Auf Anfrage der NZZ schreiben die SBB, dass an diesen Wochenenden – trotz WEF – weniger Personen am Flughafen Zürich unterwegs seien als zu anderen Zeiten. Deshalb habe man die Bauarbeiten dann geplant. Wer also während eines der beiden WEF-Wochenenden an den Flughafen fährt, muss mit einer etwas längeren Reisezeit rechnen.
8. Wie bereitet sich der Flughafen auf das WEF vor?
Die Ankunft unzähliger VIP in Zürich wird bereits lange vor dem WEF geplant: 45 Sitzungen führt der Flughafen Zürich jedes Jahr durch, um die vier Tage WEF zu planen. Das Personal des VIP-Services des Flughafens wird spezifisch geschult, beispielsweise in der korrekten Anrede der VIP: Politikerinnen und Politiker werden mit «Your Excellency» angesprochen, Königinnen und Könige mit «Your Majesty». Die Kantonspolizei stellt während des WEF mehr Polizistinnen und Polizisten am Flughafen ab. Auch die Flugsicherheit bietet mehr Personal auf.
9. Wie ist es mit den Demos?
Der Flughafen Zürich schreibt auf Anfrage der NZZ, dass keine Demonstrationen auf dem Flughafengelände selbst erwartet würden. Das bestätigt auch die Kantonspolizei Zürich: Normalerweise konzentrierten sich Demonstrationen auf Zürcher Stadtgebiet, wo sich mehr Personen aufhielten. Bei der Stadtpolizei Zürich sind bis anhin keine Gesuche für die Bewilligung von Demonstrationen eingegangen. Im Zürcher Volkshaus wird während der WEF-Tage der Kongress «Das Andere Davos» stattfinden, ein Anlass der «Bewegung für den Sozialismus» mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen.
Unbewilligte Demonstrationen sind möglich, in vergangenen Jahren kam es im Zuge von Anti-WEF-Demonstrationen in Zürich zu Sachschaden und Verletzten.