Mit Donald Trump kommt er gut aus – Selenski umarmte er. Premierminister Starmer hat die Diplomatie der grossen Gesten für sich entdeckt. Er musste dafür über seinen eigenen Schatten springen.
Keir Starmer: Hoffnungsträger für Europa?
Hören und abonnieren Sie den Podcast «NZZ Akzent» auch auf Spotify, Apple Podcasts oder Castbox.
Haben Sie ein Feedback zum Podcast? Sagen Sie uns Ihre Meinung.
In dieser Podcast-Episode:
London am 1. März, das Wetter ist grau. Ein schwarzer SUV hält auf einer Strasse mitten in der Stadt. Grosse Bodyguards öffnen die Türen, und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski steigt aus dem Auto. Im Nacken hat er wahrscheinlich noch den Schrecken nach dem Eklat im Weissen Haus einen Tag zuvor. Doch der Mann, der ihn am Strassenrand empfängt, der lächelt, geht auf ihn zu und umarmt ihn. Es wird nicht die letzte Umarmung von Selenski und dem britischen Premierminister Keir Starmer sein.
Starmer, seit rund acht Monaten im Amt, hat direkt nach dem Streit des Ukrainers mit dem US-Präsidenten Trump klare Signale gesendet: Er gab ihm und der Welt zu verstehen: «Du bist hier willkommen. Ich bin auf deiner Seite», sagt der Grossbritannien-Korrespondent Niklaus Nuspliger. Es sei eine von vielen grossen Gesten, mit denen der Brite zur Überraschung vieler auf die Krise reagiere.
Der Labour-Premierminister Starmer habe bisher nicht als Mann der grossen Gesten gegolten, so Nuspliger: Er sei von der Opposition kritisiert worden, er sei eben ein «lawyer» und kein «leader»; ein spröder Jurist und keiner, der die Leute anführen und mitreissen könne. Doch plötzlich scheint Starmer zum Hoffnungsträger Europas zu werden.
Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.