Thomas E. aus A. will wissen, warum die Sorte Gamay schon seit langer Zeit nicht mehr im Trend liege. Auch auf Weinkarten finde man solche Tropfen selten oder überhaupt nicht. Wie kann dieser Zustand geändert werden?
Gamay-Weine werden oft mit fruchtig, floral und fröhlich beschrieben. Sie zeichnen sich durch Frische und Eleganz aus und weniger durch Konzentration oder einen hohen Alkoholgehalt. Letztere Merkmale waren in den letzten Jahren gefragt. Daher hatten beispielsweise Gewächse wie Beaujolais, die aus Gamay produziert werden, einen schweren Stand. Aus dieser französischen Region kommen die bekanntesten (und besten) Beispiele dieser leider völlig unterschätzten Rebsorte.
Zudem litten die Weine unter dem unsäglichen «Beaujolais-Nouveau-Hype». Diese jungen Weine werden mit Marketing-Getöse wenige Wochen nach der Ernte auf den Markt geworfen – oftmals mit einer eher mittelmässigen Qualität. Das schadet dem Image.
Ich habe das Gefühl, dass sich langsam eine Umkehr feststellen lässt. Zunehmend mehr Konsumenten und Konsumentinnen suchen jetzt filigrane, unprätentiöse, animierende Weine mit schönem Trinkfluss. Das spielt gut gemachten Beaujolais-Weinen in die Karten. Auch hierzulande wird Gamay angebaut – vor allem im Wallis, in Genf oder in der Waadt. In jedem der drei Anbaugebiete lassen sich genussvolle Entdeckungen machen, zu vergleichsweise moderaten Preisen.
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