Auch in Grossstädten gibt es schöne und erschwingliche Hotels. Man muss nur wissen, wo. London gilt als besonders teuer, aber wer sucht, der findet.
Das erste Hoxton wurde 2006 im damals noch sehr coolen Londoner Stadtteil Shoreditch eröffnet. Inzwischen ist daraus eine Gruppe mit Häusern in Amsterdam, Paris und Rom geworden. In London gibt es vier, aber nur dieses hat Übernachtungspreise, die in unsere Auswahl passen.
Shepherd’s Bush ist ein junges, pulsierendes, multikulturelles Viertel im Westen Londons – aufstrebend, aber bis jetzt nicht vollständig gentrifiziert. Wie in fast allen Hoxtons prägen auch hier gehobener urbaner Lifestyle, lässige Mid-Century-Ästhetik und ein Hauch von Industrie-Chic das Ambiente.
Hinter der roten Backsteinfassade im Brooklyn-Stil locken liebevoll gestaltete Innenräume in sanften Natur- und Pastelltönen. Niedrige Sessel, Vintage-Radios, schummrige Rattanlampen und geschwungene Tische, Bettkopfteile und Regale sorgen für Retro-Feeling. Die 237 Zimmer sind unterschiedlich gross, die Bäder chic und funktional.
Auch bei Einheimischen beliebt ist das thailändisch-amerikanische Restaurant Chet’s, wo die kuriose Mischung aus amerikanischem Comfort-Food und thailändischen Akzenten – etwa gebratener Ananasreis, Club-Sandwich mit Thai-Slaw, Pommes mit Currysauce – allen gut schmeckt.
thehoxton.com, DZ ab 148 Pfund
Den meisten Londonern ist das Pub bekannt: Ab dem späten Nachmittag ist das entspannte, hippe Lokal im Stadtteil Spitalfields voller Gäste. Dass sich ein Stockwerk höher ein schickes Restaurant mit ambitionierter britischer Küche befindet, wissen die wenigsten, und schon gar nicht, dass darüber fünf sehr gemütliche Zimmer mit Blick auf die Commercial Street und die Petticoat Lane auf Gäste warten.
Im Haus im Londoner Stadtteil Spitalfields gibt es ein Pub, ein Restaurant und ein Hotel.
Sie punkten mit lässigem Shabby Chic: Polierter Beton, Sichtputz und gestrichenes Mauerwerk wirken eher rezykliert als industriell, dazu kommen witzige Details wie Acapulco-Sessel im Gartenstil, flauschige Schaffellteppiche und leuchtend türkis geflieste Bäder mit Wasserfalldusche. Besonders beliebt sind die ofenwarmen Schokoladenkekse, mit denen jeder Gast begrüsst wird. Die gibt es auch im Restaurant, falls die Dose mal leer sein sollte.
Über den Zimmern lockt eine der wohl coolsten Dachterrassen der Stadt mit rustikalem Flair, vielen Grünpflanzen, kreativen Cocktails und einem atemberaubenden Blick auf die Skyline.
theculpeper.com, DZ ab 175 Pfund
Die Lage in der Hackney Road stimmt – wo sonst, wenn nicht im angesagten West End zwischen Shoreditch und Bethanal Green, sollte die ultrahippe Pariser Hotelmarke ihr erstes Londoner Hotel eröffnen.
Im von aussen etwas dunkel und minimalistisch anmutenden Gebäude lockt ein höchst eklektisches Hotel, das sich sowohl an der Moderne der Jahrhundertmitte als auch an der Ästhetik der siebziger und achtziger Jahre orientiert. Das farbenfrohe, freche und ausgelassene 194-Zimmer-Hotel hat eine ganz eigene Persönlichkeit, es ist provokant, frech, witzig, integrativ und einladend. In diesem Refugium, das Mama für ihre Gäste geschaffen hat, fühlt sich jeder wie zu Hause.
Die schlicht-modernen und komfortablen Zimmer sind ein Refugium, das Mama für ihre Hausgäste geschaffen hat, und obwohl die visuelle Sprache des Hauses eher französisch ist, erinnern Liberty-Drucke und die lässig zusammengewürfelten Landhausmöbel daran, dass man hier in Grossbritannien ist.
Londoner nutzen gerne die Tagungsräume im Atelier-Stil, das Fitnessstudio und das beliebte kosmopolitische Restaurant mit Innenhof und Gartenbar sowie die beiden Karaoke-Räume und das vielseitige kulturelle Programm mit Vorträgen und Diskussionsrunden, Live-Musik, Networking-Events und geselligen Abenden für alle.
mamashelter.com, DZ ab 131 Pfund
Als das Hotel 2008 zwischen Graffiti und Cafés in einer ehemaligen viktorianischen Druckerei im hippen Stadtteil Shoreditch eröffnet wurde, war die Aufmerksamkeit gross, denn hinter dem kreativen, sorgfältig kuratierten Projekt stand die Einrichtungslegende Sir Terence Conran.
Übersehen lässt sich das nicht. Bei der Restaurierung wurde das Gebäude um zwei Stockwerke aus Glas, Stahl und Kupfer erweitert und zeigt sich nun als Hybrid aus Alt und Neu mit rotem Backstein, weissen Markisen und hohen vertikalen Schiebefenstern.
Jedes der 17 Zimmer und Suiten ist anders und verschiedenen Stilen gewidmet, von Bauhaus über Shaker und Mid-Century bis hin zu Mod-britisch.
Das Charles und Ray Eames gewidmete Eckzimmer glänzt mit einem original erhaltenen Lounge-Sessel und einer Ottomane des Paars. Das breite Bett wird von einem «House of Cards»-Kopfteil eingerahmt – einem der berühmtesten Entwürfe von Eames. Auch das Eileen-Gray-Zimmer mit seinem weissen Bibendum-Ledersessel und dem Blue-Marine-Kopfteil ist der wahr gewordene Traum eines jeden Modernisten.
Im Erdgeschoss befinden sich ein stets gut besuchtes Delikatessen-Café und der hübsche Lebensmittelladen The Albion.
boundary.london, DZ ab 204 Pfund
Eines der ganz wenigen zur exklusiven Soho-House-Gruppe gehörenden Hotels, die man auch als Nichtmitglied bewohnen darf, befindet sich im (nicht superzentralen) Stadtteil Chiswick. Es verbindet ein sympathisches nachbarschaftliches Flair mit einem französisch inspiriertem Interieur und gilt als ein Treffpunkt für junge Kreative und als entspannter Rückzugsort im grünen Westen Londons.
Von aussen wirkt das georgianische Stadthaus mit seiner Backsteinfassade etwas streng, im Inneren zeichnet es sich durch holzgetäfelte Wände und schöne Art-déco-Details aus. Im Erdgeschoss befindet sich eine lebhafte Brasserie mit verglaster Veranda und französischer Küche, alternativ gibt es ein für Mitglieder und Hotelgäste reserviertes Restaurant mit britischen Spezialitäten – inklusive des traditionellen Sunday-Roast und einer bis in die frühen Morgenstunden geöffneten Vintage-Cocktailbar.
Die 14 Zimmer befinden sich auf der zweiten und dritten Etage, sie sind mit Mid-Century-Mobiliar eingerichtet und mit teilweise in leuchtenden Farben gefliesten Bädern versehen. Zu den schönsten zählen die sogenannten Playrooms, die etwas grösser als die anderen sind und mit frei stehender Badewanne, in hellem Waldgrün gestrichenen Holzwänden und Badezimmern mit schwarz-weissen Mosaikböden und einer begehbaren Regenwalddusche versehen sind.
Schönes Farbspiel in den Zimmern des Londoner «High Road House».
sohohouse.com, DZ ab 175 Pfund