Eine optimale Muskulatur ist Grundvoraussetzung für jede sportliche Tätigkeit. Sie ermöglicht ein zielgerichtetes Training und das Entwickeln einer guten Leistungsfähigkeit. Damit Muskeln wachsen, aber auch erhalten bleiben, braucht es jedoch mehr als Training. Die richtige Ernährung spielt eine massgebende Rolle. Besonders eine clevere Zufuhr von Proteinen kann den Trainingserfolg entscheidend beeinflussen. Oder anders ausgedrückt: Wer bei der Proteinzufuhr danebenliegt, kann von einer optimalen Muskulatur nur träumen.
Sojaprotein ist das vermutlich erste rein pflanzliche Protein, dessen Wirkung auf die Muskulatur von sportlich Aktiven untersucht wurde. Bereits vor rund 20 Jahren zeigten Studien eindeutig: Im Vergleich zu Milchprotein führt die Einnahme von Sojaprotein zu einem nennenswert schlechteren Muskelaufbau. Damals war zudem schon bekannt, dass nach Einnahme von Sojaprotein der Abbau von Muskelprotein angekurbelt wird. Die Konsequenz für die Sporternährung war daher schon zu Beginn der 2000er Jahre klar: Milchprotein ist dem Sojaprotein vorzuziehen.
Die geringere Wirksamkeit des Sojaproteins war lange etabliert. Mit dem Aufkommen des Bedürfnisses, tierische Lebensmittel durch pflanzliche zu ersetzen, scheint dieses Wissen aber in Vergessenheit geraten zu sein. Mittlerweile wird sogar behauptet, Sojaprotein und Milchprotein seien gleichwertig. Dies ist aber zweifelsfrei falsch.
Gemäss der empfohlenen Art und Weise, wie Proteine zu beurteilen sind, weist Milchprotein eine rund 40 bis 50 Prozent bessere Qualität auf als Sojaprotein. Diese Beurteilung berücksichtigt dabei nicht einmal vollständig die Wirkung auf die Muskeln. Und sie gilt auch nur für Sojadrinks. Bei ganzheitlicher Beurteilung und wenn Soja als ganze Bohnen konsumiert wird, ist der Unterschied in der Proteinqualität noch grösser. Wer also die Muskulatur optimieren möchte, richtet sich daher lieber nach bewährtem Wissen und greift auf hochwertige Milchproteine zurück.
Der Ernährungswissenschafter Dr. Paolo Colombani ist Präsident des unabhängigen Kompetenzzentrums Notabene Nutrition.
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