Mitarbeiter der Uno-Organisation sollen am Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober direkt beteiligt gewesen sein. Wichtige Geberländer haben ihre Zahlungen an das Hilfswerk nun eingestellt. Im Podcast beleuchtet Ulrich Schwerin die Rolle der UNRWA im Nahostkonflikt.
«NZZ Akzent»: Hat die UNRWA der Hamas geholfen?
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In dieser Podcast-Episode:
Die israelischen Vorwürfe gegen die Mitarbeiter des Uno-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) sind gravierend: Ein UNRWA-Mitarbeiter soll am 7. Oktober gemeinsam mit seinem Sohn eine Frau in den Gazastreifen entführt haben. Ein weiterer Angestellter des Hilfswerks soll mitgeholfen haben, die Leiche eines israelischen Soldaten in den Küstenstreifen zu verschleppen. Insgesamt werden in einem detailliert aufbereiteten israelischen Geheimdienst-Dossier dreizehn Angestellte genannt, die an der Terrorattacke beteiligt gewesen sollen. Nein Personen wurden von der UNRWA umgehend freigestellt.
Die UNRWA gibt es schon seit 1948. «Ursprünglich war sie als temporäres Projekt gedacht, um sich um die vertriebenen Palästinenser zu kümmern», sagt der Nahost-Redaktor Ulrich Schwerin in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Doch bis heute sei die Uno-Organisation nicht mehr aus dem Alltag der Palästinenserinnen und Palästinenser wegzudenken. «Sie ist quasi ein Staat im Staat.» Die UNRWA sei nicht nur in den von Israel besetzten Gebieten für Versorgung und Ausbildung zuständig, sondern auch in den umliegenden Ländern Jordanien, Libanon und Syrien. «Insgesamt sind es fast sechs Millionen Palästinenser, die von der UNRWA abhängig sind.»
Auf die israelischen Vorwürfe haben wichtige Geberländer mit dem Stopp der Geldflüsse an die UNRWA reagiert. Das sei ein harter Schlag, vor allem für die Menschen in Gaza, sagt Schwerin. «Jetzt die Zahlungen zu stoppen, ist falsch. Doch nach dem Krieg braucht die UNRWA eine Reform.»
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