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Startseite » Mit Waffen und Pragmatismus: wie Deutschland und Israel nach dem Holocaust zueinanderfanden
Welt

Mit Waffen und Pragmatismus: wie Deutschland und Israel nach dem Holocaust zueinanderfanden

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 12, 2025
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Bereits vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen am 12. Mai 1965 hatten Israel und die Bundesrepublik engen Kontakt. Auch im Rüstungsbereich.

Als 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs das Ausmass der Shoah allmählich deutlich wurde, schien es undenkbar, dass Juden und Deutsche jemals wieder miteinander würden reden können. Sechs Millionen ermordete, vergaste Juden. Kann man das den Deutschen je verzeihen? Den Deutschen war das zunächst egal. Sie hatten andere Sorgen. Deutschland war ein Trümmerhaufen. Und die Deutschen beeilten sich, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, zu vergessen, zu verdrängen. Wiederaufbau, das war das Gebot der Stunde.

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Doch die politische Führung der 1949 gegründeten Bundesrepublik konnte sich Verdrängung nicht leisten. Bundeskanzler Konrad Adenauer wusste genau, dass die Frage, wie man sich zu den Juden stellt, zentral war auch dafür, wie Westdeutschland künftig angesehen würde.

Nur ein Jahr zuvor, im Mai 1948, hatte David Ben-Gurion die Unabhängigkeit des Staates Israel proklamiert. Nach 2000 Jahren Diaspora und nur drei Jahre nach Auschwitz hatten die Juden wieder einen eigenen Staat und eine eigene Armee. Israel wurde für viele Holocaust-Überlebende zum Land der Hoffnung. Allein in den ersten Jahren kamen über 300 000 Überlebende nach Israel, um ein neues Leben fern von Europa zu beginnen. Mit den Deutschen wollte die junge Nation nichts mehr zu tun haben. Nie mehr.

Hitzige Debatten

Doch dabei konnte es realpolitisch nicht bleiben. Die wirtschaftliche Lage des jungen Staates war Anfang der 1950er Jahre katastrophal. Weizen musste importiert, Lebensmittel rationiert werden. David Horowitz, Generaldirektor des Finanzministeriums, hatte eine Idee, wie die Krise überwunden werden könnte. Israel solle von Deutschland Reparationszahlungen fordern. Die Debatten dazu in der Knesset waren hitzig und aggressiv. Doch Ministerpräsident Ben-Gurion setzte sich durch. Aussenminister Moshe Sharett erklärte, in der Politik eines Staates gehe es nicht um Gefühle oder Rache, sondern um Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft des Landes.

Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte ganz andere Gründe, den Kontakt zu Israel zu suchen. Die Deutschen waren zu den Parias der Welt geworden. So sprach der Kanzler in einer Regierungserklärung 1951 zwar von der Verpflichtung zur «moralischen und materiellen Wiedergutmachung», aber natürlich war er auch Pragmatiker. Er wollte die Bundesrepublik ehrbar machen.

Die Verhandlungen begannen auf neutralem Boden, im niederländischen Schloss Wassenaar. Israeli und Deutsche trafen sich nur sieben Jahre nach der Shoah und fragten sich, in welcher Sprache man miteinander reden solle. Obwohl die israelische Delegation aus deutschen Juden bestand, einigte man sich, Englisch zur Verhandlungssprache zu machen. Anfänglich herrschte frostige Distanz. Doch irgendwann stellten Israels Verhandlungsführer Felix Shinnar und der deutsche Jurist Otto Küster fest, dass sie beide auf derselben Schule gewesen waren und dieselben Lehrer kannten, und so begann schon bald das Eis zwischen Israeli und Deutschen zu schmelzen.

Bereits im September 1952 wurde das sogenannte Luxemburger Abkommen feierlich unterschrieben. Die Bundesrepublik verpflichtete sich, die Eingliederung jüdischer Flüchtlinge in Israel zu unterstützen und eine Rückerstattung an geraubtem Vermögen zu gewähren. Vor allem Industriewaren sollten nach Israel geliefert werden. Adenauer erhielt für das Abkommen allerdings nur dank der oppositionellen SPD die Mehrheit im Parlament, eine Blamage für die Bundesregierung.

1957, wenige Jahre später, reiste Shimon Peres, damals Generaldirektor des israelischen Verteidigungsministeriums, in geheimer Mission nach Rott am Inn zum deutschen Verteidigungsminister Franz Josef Strauss. Israel brauchte dringend Waffen, die deutsche Verfassung aber erlaubte keine Waffenverkäufe. Strauss fand eine Lösung: Bonn schenkte den Israeli einfach Rüstungsgüter, anstatt sie zu verkaufen. So erhielt der jüdische Staat deutsche Defensivwaffen im Wert von rund 500 Millionen Dollar. Im Gegenzug wurde die neugegründete Bundeswehr mit der israelischen Uzi-Maschinenpistole ausgestattet.

Hatte Jerusalem Anfang der 1950er Jahre diplomatische Beziehungen mit Bonn noch strikt abgelehnt, so war Israel jetzt dazu bereit. Doch nun wollte und konnte die Bundesrepublik nicht. Der Grund war die sogenannte Hallstein-Doktrin. Sie postulierte den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik, dass also nur sie, nicht die DDR, die legitime Vertretung des deutschen Volkes sei. Adenauer hatte Angst vor den arabischen Staaten, die drohten, die Beziehungen zu Bonn abzubrechen, wenn Israel anerkannt würde.

So blieb es zunächst bei weiteren Geheimabsprachen. 1960 kam es zu einer kleinen Sensation. Im New Yorker Hotel Waldorf Astoria trafen sich zum ersten Mal die beiden Regierungschefs David Ben-Gurion und Konrad Adenauer. Keine Frage, Israel und die Bundesrepublik näherten sich immer mehr an. Mit Zustimmung der USA wurden neue Waffenlieferungen im Wert von 320 Millionen Mark vereinbart. In den offiziellen Statements war davon natürlich nicht die Rede. Stattdessen sprach Ben-Gurion darüber, dass es heute ein «anderes Deutschland» gebe, Adenauer betonte die «tiefe Genugtuung des deutschen Volkes», mit der Wiedergutmachung Israels Aufbauprozess zu unterstützen.

Eine politische Bombe

Doch genau in jener Zeit platzte eine politische Bombe: Die geheimen Waffenlieferungen an Israel wurden publik. Die Medien veröffentlichten, was alles geliefert wurde: Transportflugzeuge, Panzer, Schnellboote, Helikopter, Haubitzen, Flugabwehrgeschütze und Jets. Bonn hatte ein Problem. Denn die arabische Welt reagierte prompt, Ägyptens Machthaber Gamal Abdel Nasser lud im Februar 1965 den DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht nach Kairo ein. Ägypten und die DDR nahmen diplomatische Beziehungen auf, die Hallstein-Doktrin war erledigt.

In Bonn war inzwischen Ludwig Erhard Bundeskanzler. Er musste nun handeln und wollte Stärke zeigen. Daher schickte er umgehend Kurt Birrenbach als Sondergesandten nach Jerusalem, um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vorzubereiten. Bereits am 12. Mai 1965 wurden diese offiziell aufgenommen. Doch Erhard ernannte ausgerechnet Rolf Pauls zum ersten Botschafter in Israel. Pauls hatte als Wehrmachtsoffizier an der Ostfront einen Arm verloren und war Ritterkreuzträger. Israel lehnte ihn zunächst ab, doch Bonn machte den Israeli klar, dass man dann auch Israels Botschafter, den in Wien geborenen Asher Ben-Natan, ablehnen würde. Jerusalem lenkte ein.

Als Rolf Pauls in Jerusalem seinen Antrittsbesuch bei Staatspräsident Zalman Shazar antrat, wurde sein erstes öffentliches Auftreten von gewalttätigen Demonstrationen begleitet. Selbst einigen israelischen Regierungsvertretern, wie etwa Golda Meir, fiel es sichtlich schwer, dem ehemaligen Wehrmachtsoffizier die Hand zu geben. Auch für Pauls war das kein einfacher Moment. Erst allmählich wurde er eine geschätzte Person des politischen Lebens in Israel.

So begannen die diplomatischen Beziehungen also holprig. Beide Nationen brauchten viel Zeit, um ihre Widerstände und Ressentiments zu überwinden. Israel und Deutschland, das war von Anfang an ein besonderes Verhältnis. Und ist es bis heute geblieben.

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