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Startseite » Lithium von nebenan: Die EU-Staaten träumen vom heimischen Rohstoffboom – und wecken damit Begehrlichkeiten
Wirtschaft

Lithium von nebenan: Die EU-Staaten träumen vom heimischen Rohstoffboom – und wecken damit Begehrlichkeiten

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 13, 2025
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Europa will mit dem Abbau von kritischen Rohstoffen unabhängiger von China werden. Die Ziele der EU sind ambitioniert – doch ohne weitere Fördergelder unrealistisch, sagen Experten. Besuch an einem Ort, wo die Hoffnung auf lokales Lithium noch gross ist.

Tief unter den Schrebergärten der Kleinstadt Landau in der Pfalz schwimmt der Kraftstoff der Zukunft.

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Hier wird kilometerweit in den Boden gebohrt, um Wärme in erneuerbaren Strom umzuwandeln. Mehr noch: In der Gesteinsflüssigkeit, die dabei aus der Erde kommt, fanden Geologen Spuren von Lithium. Das Metall steckt wegen seiner hohen Leistungsdichte in den Batterien fast aller Elektroautos und gilt als wichtiger Rohstoff für die Energiewende.

Gross war die Hoffnung der Forscher, dass sie am Oberrheingraben ein Rohstoffparadies entdeckt haben. Könnte Rheinland-Pfalz für die E-Mobilität zu dem werden, was die arabischen Petrostaaten für den Verbrennermotor waren?

Jahre sind seit den ersten Funden verstrichen, und doch gibt es bis heute kein deutsches Lithium am Markt. Noch nicht.

Das lange Warten auf lokales Lithium

Die Firma, die den Rohstoff endlich aus dem Boden holen und verkaufen will, heisst Vulcan Energy. Sie wurde 2018 von einem deutschen Geologen und einem schwedischen Bergbauunternehmer gegründet. Die beiden kündeten an, dass sie ab 2025 hier erstmals in Deutschland kommerzielles Lithium fördern würden. Also: jetzt.

Doch das Einzige, was zurzeit in Landau steht, ist eine Optimierungsanlage – ein Trainingsgerät, an dem das Personal schon die Abläufe testen kann. Das Lithium, das heute schon gewonnen wird, dient zu Forschungszwecken.

Christian Freitag ist Teil der Geschäftsleitung von Vulcan Energy und für die Lieferkette des Unternehmens verantwortlich. Im Herbst wolle die Firma mit dem Bau einer grösseren Anlage beginnen, damit Lithium ab 2028 auch kommerziell gefördert werden könne, sagt er. In Landau will die Firma aus der Sole das flüssige Vorprodukt Lithiumchlorid gewinnen. Dieses fährt dann mit Tankerlastwagen zu einer Raffinerie in Frankfurt-Höchst, wo es zu batteriefertigem Lithiumhydroxid verarbeitet wird.

24 000 Tonnen Lithium sollen so jährlich aus deutschem Boden kommen – genug für 500 000 Autobatterien. Die Nachfrage danach sei so gross, dass Vulcan Energy über die ersten zehn Jahre der Produktion schon ausverkauft sei, sagt Christian Freitag.

Aber wieso dauert alles so lange?

Verzögerungen kämen bei grossen Infrastrukturprojekten häufig vor, erklärt Freitag. Die Anfangsjahre von Vulcan Energy seien komplizierter verlaufen als erhofft, vor allem wegen der Pandemie. In der Nachbarschaft formierte sich ein Komitee gegen das Projekt, manche Anwohner fürchteten, dass es wegen der Bohrungen zu Erdbeben kommen könnte. Zudem sei das Marktumfeld für ein neues Lithiumprojekt in letzter Zeit schwierig gewesen, sagt Freitag.

Es gibt zahlreiche Studien, die langfristig einen Boom von Batterien voraussagen, wenn mehr und mehr Elektroautos verkauft werden. Lithium dürfte dann knapp werden, heisst es. Wer es dann fördert, darf auf hohe Einnahmen hoffen.

Heute ist aber das Gegenteil der Fall: Es gibt mehr als genug Lithium am Markt. Wegen des Überangebots sind die Preise in den letzten Jahren eingebrochen.

Dennoch wollen viele Politiker unbedingt, dass es in Europa noch viel mehr Anlagen wie jene in Landau gibt. Auf einer Liste hat die EU-Kommission das Projekt von Vulcan Energy kürzlich als «strategisch bedeutsam» bezeichnet – zusammen mit 46 anderen Rohstofffirmen aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten.

China dominiert die Rohstoffmärkte

Die EU möchte mit der Critical Raw Materials Act, die vor einem Jahr in Kraft getreten ist, eine eigene Wertschöpfungskette für kritische Rohstoffe aufbauen – und den Kontinent so unabhängiger machen.

Denn die Rohstoffmärkte werden von wenigen Akteuren dominiert. Das zeigt sich auch bei Lithium, das geologisch zwar an relativ vielen Orten in der Erdkruste vorkommt, etwa in Australien oder Chile. Doch damit das gewonnene Lithium in Batterien verwendet werden kann, muss es verarbeitet werden. Und hier ist China mit einem Marktanteil von 80 Prozent führend.

Mit dieser dominanten Stellung in den Rohstoffmärkten übt das Land immer wieder Druck auf seine Handelspartner aus. Jüngst schränkte China als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle die Ausfuhr einiger Rohstoffe ein.

Die EU-Staaten wollen sich von dieser Abhängigkeit befreien. Die Critical Raw Materials Act gibt vor, dass ab 2030 mindestens 10 Prozent des strategischen Rohstoffbedarfs in der EU abgebaut und 40 Prozent dort verarbeitet werden sollen. Zudem hat die EU mehrere Abkommen mit rohstoffreichen Staaten wie Kongo, Rwanda oder Usbekistan geschlossen, um die Rohstoffversorgung auf unterschiedliche Zulieferer abzustützen. Bei keinem der kritischen Rohstoffe soll ein einzelnes Lieferland mehr als 65 Prozent Marktanteil haben.

Können diese Pläne gelingen? Christian Freitag sagt: «Das Ziel ist klar und richtig. Nun muss dieses mit der nötigen Konsequenz verfolgt werden.»

Wer soll das alles bezahlen?

Simon Glöser-Chahoud, Professor für Nachhaltigkeit und Umweltmanagement an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, ist skeptisch, ob die politischen Rahmenbedingungen ausreichen. Er sagt: «Die Ambitionen der EU sind gross. Mit den aktuellen Gesetzgebungen spricht aber wenig dafür, dass die Ziele erreicht werden.»

Insbesondere die Frage, wie sich die Rohstoffpläne finanzieren sollten, sei unbeantwortet, sagt Glöser-Chahoud. Es brauche hohe Investitionen und viel Geduld, bis sich ein neues Abbauprojekt wirtschaftlich rentiere. Der Experte spricht von einer Übergangszeit von bis zu zwanzig Jahren, bis man damit Geld verdiene. Bis dahin könnten sich Batterien technologisch weiterentwickeln, sagt Glöser-Chahoud. «Vielleicht wird der Rohstoff, den man heute noch als unabdingbar betrachtet, dann gar nicht mehr gebraucht.»

Damit sich Firmen und Privatinvestoren auf ein Rohstoffprojekt einlassen, braucht es laut Glöser-Chahoud Sicherheiten vom Staat – etwa Subventionen oder gesicherte Abnahmeverträge.

Auch Vulcan Energy hat sich um Staatsgelder beworben

Christian Freitag verspricht, dass die Anlage von Vulcan Energy wirtschaftlich erfolgreich sein werde: Hier komme man günstig und umweltschonend an Lithium. Und weil mit der Geothermie nebenbei noch erneuerbarer Strom erzeugt werde, habe die Bohrung gleich einen doppelten Nutzen.

Vulcan Energy sammelt gerade Geld für seine kommerzielle Grossanlage, bis im Herbst will die Firma 1,4 Milliarden Euro zusammenhaben. Die Anlage habe sämtliche Genehmigungen bereits erhalten, sagt Freitag. Die Europäische Investitionsbank, kommerzielle Banken sowie einige Kunden aus der Automobilindustrie hätten bereits Finanzierungszusagen gemacht.

Dabei hat Vulcan Energy auch Subventionen beantragt, etwa aus dem deutschen Bundeshaushalt und dem Innovationsfonds der EU. Im optimistischen Szenario rechnet die Firma mit staatlichen Zuschüssen von 200 bis 300 Millionen Euro. Zudem stehe im Raum, ob die deutsche Förderbank KfW Anteile am Projekt übernehme. Christian Freitag sagt: «Andere Länder wie China haben diese Industrie massiv subventioniert. Ganz ohne staatliche Unterstützung wird es für Europa schwierig, eine eigene Wertschöpfungskette aufzubauen.»

Neben den hohen Baukosten sieht Freitag die grösste wirtschaftliche Herausforderung bei den Schwankungen des Preises für Lithium. Der Staat könnte einspringen, falls der Rohstoffpreis unter eine kritische Schwelle falle, schlägt Freitag vor: «Unsere Kunden wollen Planbarkeit. Bei der Stromproduktion durch erneuerbare Energien gibt es dank der Einspeisevergütung auch eine gewisse Stabilität bei den Gestehungskosten.»

Die EU will sich kritische Rohstoffe sichern, hat dafür aber noch kein Budget genannt. Wie viel werden die EU-Staaten für die Projekte aufwerfen können?

Alle wollen strategisch sein

Niclas Poitiers forscht bei der Denkfabrik Bruegel zur Wirtschaftspolitik der EU. Es könne durchaus sein, dass sich ausgewählte Abbauprojekte für Europa lohnen würden. Doch er glaubt nicht an einen grossen Rohstoffboom in Europa – zu unbeliebt seien manche Projekte in der unmittelbaren Nachbarschaft, zu hoch vielerorts die Produktionskosten.

Die Pläne der EU hätten industriepolitische Begehrlichkeiten geweckt, sagt Poitiers. Ob diese nun auch bedient würden, sei jedoch offen. Die Finanzhaushalte vieler Staaten seien stark angespannt, allem voran aufgrund der Pläne zur militärischen Aufrüstung. Ob dann noch Geld für die Rohstoffe übrig bleibt? Poitiers sagt: «Die Unternehmen werden alle sagen, wie wichtig sie geostrategisch für den Kontinent sind. Vielleicht gelingt es manchen so, doch noch staatliche Unterstützung zu bekommen.»

Zumindest in der Region Rheinland-Pfalz werde es europäisches Lithium geben, davon ist Christian Freitag überzeugt. Vulcan Energy werde ab 2028 kommerzielles Lithium fördern. Wie zuversichtlich er ist, dass die Firma das Versprechen dieses Mal auch einhalten wird? «Wir sind derzeit sehr sicher.»

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