Videotranskript
Roboter begeistern uns Menschen seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie werden eingesetzt als maschinelle Gehilfen, die sich durch eine höhere Kraft, Schnelligkeit und Produktivität auszeichnen. In China sorgt jetzt ein Vorfall für Aufsehen.
Das Unternehmen Unitree Robotics baut menschenähnliche Roboter. Einer davon verliert bei einem Test die Kontrolle. Einzig die Leine hält den Roboter zurück und verhindert Schlimmeres. Der Mann im Bild versucht, sich in Deckung zu bringen – und schafft es, die Situation zu entschärfen.
«In dem Video sieht man einen humanoiden Roboter von Unitree. Die Firma aus China baut viele verschiedene Roboter. Nicht alle haben eine menschliche Form. Dieser hier gehört aber dazu.
Vielleicht ist das Video ein Fake, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Es passt gut zu dieser Angst, dass Roboter Menschen angreifen könnten. Ich verstehe das. Man weiss oft nicht, was ein Roboter als Nächstes macht. Das macht viele nervös.»
Die Lagerhalle in dem Video steht im Stadtbezirk Binjiang in der chinesischen Metropole Hangzhou. Hier entwickelt und testet Unitree seine Roboter. Wann es zu dem Vorfall kam, ist nicht bekannt.
Das Unternehmen baut Roboterhunde, Greifarme und boxende Roboter mit Armen und Beinen. Das Robotermodell im Video heisst «Unitree H1». Es wiegt 70 Kilo und ist 1,80 Meter gross. Es soll in Fabriken, bei Katastrophen oder in Krankenhäusern helfen. Ein einfacheres Modell verkauft Unitree schon jetzt für rund 16 000 Dollar. Es soll vor allem als Haushaltshilfe dienen.
«Ich habe den Roboter mal an einer Uni gesehen. Er konnte selbst aufstehen, das fanden alle spannend. Die Leute waren begeistert, als er gewunken hat. Aber dann hat er nicht mehr viel gemacht. Jemand hat ihn von hinten leicht gestossen, das hat er ausgehalten. Aber ein leichter Stoss auf die Schulter, und er ist umgefallen. In den Werbevideos sieht das anders aus. Da kann er allerhand spannende Dinge. Da öffnet er Cola-Dosen und knackt Nüsse. Das hat bei der Vorführung alles nicht funktioniert.
Auch grobmotorisch klappt vieles noch nicht. Der Roboter kann vieles einfach nicht, was Unitree im Marketing zeigt.»
Warum der Roboter im Video durchdreht, bleibt unklar. In Foren spekulieren User über mögliche Ursachen. Ein Softwarefehler? Oder der fehlende Bodenkontakt wegen der Leine?
Eines ist klar: Unitree wirbt mit beeindruckenden Videos. Aber die Realität kann nicht mithalten.
«Ich würde niemandem raten, den als Haushaltshilfe zu kaufen. Er beeindruckt vielleicht Gäste, aber mehr nicht. Viele erwarten zu viel. Aufgaben im Haushalt sind sehr schwer für Roboter. So ein Roboter braucht viele Sensoren und Wissen über den Haushalt. Heute sind Roboter dafür noch viel zu dumm.
Einen Roboter für den Haushalt gibt es noch nicht. Das liegt nicht am Preis, sondern an der Technik. Heute ist das einfach noch unmöglich.»
China will das ändern. In den nächsten 20 Jahren plant das Land Investitionen von einer Billion Yuan. Das sind rund 115 Milliarden Franken, die in den Bereichen Robotik und KI investiert werden sollen.
«In Europa hängen wir ein wenig zwischen den Tech-Giganten USA und China. Aber wir haben viel Wissen und Erfahrung. Wir machen weniger Show. Deshalb stammen die grossen humanoiden Roboter aus den USA und China. Das sind Prestigeprojekte, die im Alltag wenig bringen. Vielleicht brauchen wir hier einen anderen Weg: Dinge besser machen, die schon da sind. Aber Europa muss weiter investieren und forschen, sonst bleiben wir zurück.»