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Startseite » Ladendiebe fügen dem Detailhandel enorme Schäden zu: «Wir nähern uns südafrikanischen Verhältnissen an»
Wirtschaft

Ladendiebe fügen dem Detailhandel enorme Schäden zu: «Wir nähern uns südafrikanischen Verhältnissen an»

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 17, 2025
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Organisierte Banden und Gelegenheitsdiebe gehen immer schamloser vor. Die Deliktzahlen sind auf einem Höchststand. Händler und Polizeivertreter trafen sich zum Krisengipfel.

Zwei Männer betreten nacheinander ein Kaufhaus. Dass sie sich kennen, fällt niemandem auf. Einer fragt die Verkäuferin nach Bettwäsche. Während diese abgelenkt ist, füllt der andere hastig seine Sporttasche mit Parfümerie-Artikeln.

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Draussen wartet eine Frau, welche die Tasche in Empfang nimmt und sie in einem Kofferraum verschwinden lässt. Das Diebesgut wird noch am gleichen Tag auf einem Onlineportal landen und zu Geld gemacht.

Solche Szenen sind in der Schweiz an der Tagesordnung. Es handelt sich um professionellen, organisierten Diebstahl. Und er fügt den Händlern enorme Schäden zu.

Besonders gefragt ist kleine, aber wertvolle Ware, welche auf Online-Marktplätzen stark nachgefragt ist: Kosmetik, Marken-Rasierklingen, Elektronik und Sonnenbrillen, aber auch Fleisch und Spirituosen.

Seit Corona sind die Zahlen explodiert. Die polizeiliche Kriminalstatistik registriert Jahr für Jahr neue Höchstzahlen. 2024 waren es beinahe 26 000 Fälle gegenüber 15 600 vor zehn Jahren, wobei die Dunkelziffer hoch ist. «Die tatsächliche Anzahl der Ladendiebstähle dürfte deutlich höher liegen als die offiziell registrierten Fälle», sagt Dagmar Jenni. Sie ist Direktorin des Verbands Swiss Retail Federation, welcher über 1900 Detailhandelsunternehmen vertritt.

Aufmerksamen Beobachtern fällt auf, dass die Geschäfte aufgerüstet haben. Der Discounter Lidl sichert teure Ware mit Diebstahletiketten, die Alarm auslösen können. Coop hat bei seinen Self-Check-out-Kassen KI-Kameras installiert, welche Kunden und deren Verhalten scannen. Und bei der Migros kann man in einzelnen Filialen den Self-Check-out-Bereich nur verlassen, wenn man Kassenzettel gescannt hat.

Händler waren nicht zufrieden mit der Polizei

Doch das reicht offenbar nicht aus, um die Langfinger abzuschrecken. Hinter den Kulissen brodelt es. 2023 forderten Detailhandelsvertreter ein Treffen mit Sicherheitsverantwortlichen der Kantone. «Um den Schutz des Handels zu verbessern, fand ein Austausch zwischen Vertretern des Detailhandels und der Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten statt», sagt Dagmar Jenni vom Branchenverband.

Der Krisengipfel sei nötig geworden, weil einige Händler die Kooperation der Polizei in gewissen Kantonen bemängelt hätten, sagt Jenni. Die Polizeikommandanten-Konferenz (KKPKS) bestätigt das Treffen, will sich auf Anfrage jedoch nicht weiter dazu äussern und verweist an die einzelnen Kantone. Doch die «NZZ am Sonntag» weiss: An dem Treffen wurde eine verstärkte und vereinfachte Zusammenarbeit zwischen Handel und Polizei vereinbart.

Self-Check-out

Schweizer Händler schwören darauf

Es gibt wohl kein anderes Land auf der Welt, in dem autonomes Bezahlen im Supermarkt so verbreitet ist wie in der Schweiz. Coop führte die sogenannten Self-Scanning-Kassen schon 2005 ein, die Migros folgte 2011. Seither wurde das Angebot laufend ausgebaut. Der Vorteil für die Händler: Sie sparen Personal und Platz. Self-Scanning-Kassen sind bei Schweizer Kunden so beliebt, dass selbst die Discounter Aldi und Lidl entsprechende Systeme eingebaut haben. Weltweit hinterfragen aber zahlreiche Händler diese Art des Bezahlens wieder. So kam eine internationale Studie zum Schluss, dass in Läden mit Self-Check-out-Kassen rund vier Prozent mehr Waren verlorengehen als in solchen ohne. Grosse Ketten, etwa Walmart oder Costco in den USA oder Booths in England, haben ihre autonomen Kassen deshalb teilweise oder sogar gänzlich wieder abgebaut.

Polizeimeldungen verraten, dass man die Diebe grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen kann: Das eingangs erwähnte Phänomen des organisierten Stehlens hat in ganz Europa stark zugenommen. Oftmals kommen die Kriminellen extra in die Schweiz und verschwinden nach der Tat rasch wieder über die Grenze.

Aber es gibt auch viele Gelegenheitsdiebe, die beim Einkaufen einfach noch etwas mitgehen lassen oder «vergessen» zu scannen. Sie stehlen nicht aus wirtschaftlicher Not. Sondern weil sie einen günstigen Moment sehen oder den Nervenkitzel suchen.

Dagmar Jenni von der Swiss Retail Federation kommt zum ernüchternden Schluss: «Die Hemmschwelle, Ladendiebstähle zu begehen, scheint in der Schweiz gefallen zu sein.» Der Grund, so Jenni, seien Selbstbedienungssysteme ohne Personalkontakt sowie mangelnde Kontrollen und Überwachung. Aber auch, dass Delikte nicht konsequent zur Anzeige gebracht würden.

Das Thema Ladendiebstahl ist den Händlern unangenehm. Öffentlich äussern sie sich kaum oder spielen das Problem herunter. Das hat mehrere Gründe: Einerseits wollen sie ihre Kundschaft nicht unter Generalverdacht stellen. Anderseits soll auch niemand auf schlechte Ideen gebracht werden.

Mehrere angefragte Ladenketten wollen gar keine Stellung nehmen. Coop schreibt: «Die Diebstähle haben bei uns in den vergangenen Jahren leicht zugenommen», man verzeichne aber keine Höchststände. Bei der Migros heisst es: «Mit unseren derzeitigen Sicherheitsvorkehrungen kann die Diebstahlrate auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden.»

Nicht alle beurteilen die Lage aber so rosig. «In der Schweiz erleben wir eine enorme Zunahme an Fällen», sagt Erich Glarner, Geschäftsführer der Firma G H Trade. Er berät seit zwanzig Jahren Firmen in Sachen Ladendiebstahlsicherung.

«Eine Einladung für Diebe»

Glarner tauscht sich regelmässig mit Fachleuten aus anderen Ländern aus. «Vor zehn Jahren hörte ich Geschichten aus Südafrika oder Kolumbien. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass es bei uns so weit kommen könnte. Heute muss ich sagen: Wir sind nicht mehr weit von diesen Zuständen entfernt.»

Laut dem Ladensicherheitsexperten gibt es mehrere Faktoren, welche den Dieben in die Hände spielen. Zum einen die hohe Vertrauenskultur in der Schweiz. «Das sieht man an den Self-Check-out-Kassen, die bei uns viel offener gestaltet sind als in anderen Ländern.»

Zum andern, dass es immer weniger Verkäuferinnen und Verkäufer auf der Fläche gebe. Damit wollten die Händler Personalkosten sparen, sagt Glarner. Aber: «Das ist eine Einladung für Diebe.» Aufgrund der hohen Fluktuation in manchen Branchen würden sich die Detailhändler dann auch die Schulung im Umgang mit Dieben sparen.

Erich Glarner hat auf Videomaterial von Überwachungskameras alle Arten von Dieben gesehen. Ihm machen vor allem die Profis Sorgen. Die Methoden werden immer raffinierter. «Ich will den kleinen Gelegenheitsdieb nicht bagatellisieren. Aber was richtig weh tut, ist die organisierte Form des Ladendiebstahls.»

Wie hoch der Betrag ist, den sich die Detailhändler wegen der Diebstähle ans Bein streichen müssen, dafür gibt es für die Schweiz nicht einmal Schätzungen. Anhaltspunkte liefern aber Untersuchungen aus Deutschland.

Die Unternehmen verbuchen Ladendiebstähle unter dem sperrigen Posten «Inventurdifferenzen». Das auf Handelsforschung spezialisierte Kölner Institut EHI hat errechnet, dass diese Differenzen in Deutschland rund 4,8 Milliarden Euro pro Jahr betragen. Diebstähle – hauptsächlich begangen durch Kunden, aber auch Angestellte und Lieferanten – machen dabei den Löwenanteil von 4,1 Milliarden aus.

Angesichts eines Gesamtumsatzes von 663 Milliarden Euro in Deutschland im Jahr 2024 wird also rund 0,6 Prozent der Verkaufsware geklaut. Nimmt man an, dass die Zustände in der Schweiz ähnlich sind, dann kann man davon ausgehen, dass den Unternehmen hierzulande Waren im Wert von 635 Millionen Franken gestohlen werden. Und das in einer Branche, die sich einen harten Wettbewerb liefert und mit tiefen Margen operiert.

Wie in der Schweiz sind die Ladendiebstähle in letzter Zeit auch in Deutschland stark angestiegen. Das Institut EHI schätzt, dass dabei bis zu einem Drittel davon auf das Konto organisierter Banden geht.

Doch lässt sich dagegen etwas tun?

Schweizer Händler blocken Anfragen zum Thema Diebstahlprävention kategorisch ab. Man wolle keine Informationen zum Sicherheitsdispositiv preisgeben, heisst es. Gemäss der EHI-Studie gibt der Handel rund 0,3 Prozent seines Umsatzes für Sicherheitsmassnahmen aus.

Der Ladendiebstahl-Experte Erich Glarner sagt, er sei immer wieder erstaunt, wie wenig die Händler effektiv in die Sicherheit investierten und wie lange es dauere, bis sie sich zu einem Entscheid durchringen könnten. «Nach monatelangen Diskussionen wird dann vielleicht eine Testfiliale gemacht, um zu schauen, wie die Kunden reagieren.»

Die Diebe haben in der Zwischenzeit meist schon wieder zugeschlagen.

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