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Startseite » So schlägt sich der Neue an der Spitze von Julius Bär
Wirtschaft

So schlägt sich der Neue an der Spitze von Julius Bär

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 18, 2025
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Seit vier Monaten ist Stefan Bollinger der Chef der Zürcher Privatbank. Sein Stil kommt dort gut an. Doch die grosse Bewährungsprobe kommt erst.

Stefan Bollinger will vieles anders machen als seine Vorgänger. An seinem ersten Arbeitstag als Chef von Julius Bär besuchte er seine Mitarbeiter in ihren Büros. Er schüttelte Hände und stellte sich vor – ganz anders als die letzten Chefs der Privatbank, Boris Collardi, Bernhard Hodler oder Philipp Rickenbacher. Er habe in der Finanzbranche noch nie erlebt, dass ein Vorgesetzter derart auf Augenhöhe kommuniziere wie Bollinger, sagt ein langjähriger Mitarbeiter von Julius Bär über seinen neuen Chef. So, als sei man seit vielen Jahren befreundet und stehe nicht in einem Angestelltenverhältnis.

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Bei seinen Mitarbeitern scheint Bollingers neuer Ton gut anzukommen. Ob er damit auch Investoren und Kunden überzeugen kann, muss sich erst noch zeigen. In der Öffentlichkeit ist der neue Bär-Chef bislang noch kaum aufgetreten. Seit mittlerweile vier Monaten ist der 50-Jährige Chef der Nummer zwei unter den börsenkotierten Schweizer Banken. Die traditionsreiche Privatbank kam in den letzten Jahren nicht recht vom Fleck. Konkurrenten wie EFG wuchsen währenddessen viel dynamischer. Gleichzeitig kämpft die Bank noch immer mit Altlasten, für die noch keine Lösungen in Sicht sind.

Nächste Woche wird Julius Bär Informationen zum Geschäftsgang der ersten vier Monate veröffentlichen. Anfang Juni ist ein Strategie-Update geplant. Das bedeutet: Für Bollinger ist die Schonzeit vorbei, jetzt muss er liefern. Das Update wird auch der erste grosse Auftritt des zweiten neuen Spitzenmannes der Bank. Vor zwei Wochen hat Noel Quinn sein Amt als Verwaltungsratspräsident von Julius Bär angetreten. Für beide ist es ein Rollenwechsel: Für Stefan Bollinger ist der Job an der Spitze der Privatbank sein erstes Amt als CEO. Für Noel Quinn ist es das erste Amt als Verwaltungsrat einer Bank. Zuvor arbeitete der gebürtige Brite mehr als dreissig Jahre bei der britischen Grossbank HSBC, davon fünf Jahre als CEO bis im September 2024.

Keine klassischen Privatbankiere

Mit der Nominierung der neuen Bankspitze hat Julius Bär überrascht. Und Zweifel geweckt: Weder Bollinger noch Quinn kommen aus der klassischen Vermögensverwaltung, wie sie die Privatbank betreibt. Bollinger machte Karriere bei der amerikanischen Grossbank Goldman Sachs, wurde mit 36 Jahren Partner und dann Co-Chef der Vermögensverwaltung für Europa, Nahost und Afrika (Emea). Noel Quinn begann in den achtziger Jahren im Firmenkundengeschäft bei einer Bank in Grossbritannien, welche später von der HSBC übernommen wurde.

Das neue Führungsduo harmoniere gut, ist aus der Bank zu hören. In ihren neuen Rollen müssen sie sich aber noch finden. Dem Vernehmen nach hält sich Quinn vorerst an der Seitenlinie und arbeitet sich in das Geschäft der Privatbank ein. Seine Erfahrung war ein zentraler Punkt, weshalb ihn der Verwaltungsrat geholt hat. Im Gegensatz zu Bollinger war der 63-Jährige schon CEO. Mit HSBC hat er eine der grössten Banken weltweit geführt. Mit mehr als 200 000 Mitarbeitern ist sie etwa deutlich grösser als die UBS. Von dieser Erfahrung kann Bollinger profitieren, wenn es beispielsweise darum geht, Risiken einzuschätzen, schwierige Personalentscheidungen zu fällen oder den richtigen Ton gegenüber Investoren zu finden.

Quinn gilt laut Medienberichten als pragmatisch. Er habe aber wenig übrig für Visionen, sondern wolle vor allem Ergebnisse sehen. Sein Amt bei Julius Bär ist kein Vollzeitposten. Quinn sitzt auch noch im Verwaltungsrat des australischen Rohstoffkonzerns Fortescue, eines der grössten Eisenerzförderer weltweit. In der Schweiz will er dem Vernehmen nach etwa zweimal pro Monat sein – oder wann immer es ihn braucht.

Zum Beispiel dann, wenn es um die Altlasten von Julius Bär geht. Diese Woche etwa hat die «Financial Times» berichtet, dass die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (Finma) Julius Bär wegen eines lange zurückliegenden Verdachts auf Geldwäscherei zu einer Zahlung von 4,3 Millionen Franken verdonnert habe. Deutlich folgenschwerer sind dagegen die Kredite, welche die Bank an den österreichischen Pleitier René Benko vergab. Seiner inzwischen insolventen Signa-Gruppe hatte Julius Bär hohe Kredite gewährt – mit dem Segen des Verwaltungsrates. Anfang 2024 musste die Privatbank deswegen 606 Millionen Franken abschreiben, nur einen kleinen Teil davon dürfte sie wieder zurückerhalten.

Seit dem Skandal hat die Privatbank ihre Spitze vollständig ausgetauscht. Der CEO Philipp Rickenbacher trat bereits im Februar 2024 zurück. Ein Jahr später erfolgte der Abgang von Romeo Lacher als Verwaltungsratspräsident. Nun prüft die Finma, ob bei der Kreditvergabe an Benko interne Prozesse der Privatbank verletzt wurden. Ein entsprechendes Enforcement-Verfahren läuft.

Ob der Regulator dieses auch gegen Einzelpersonen führt und wie lange es bis zum Abschluss dauert, ist unklar. Das Verfahren lastet auch auf dem Aktienkurs von Julius Bär. Zwar haben sich die Aktien vom Signa-Debakel wieder erholt, doch die Privatbank hat angekündigt, erst nach dem Verdikt des Regulators ein neues Aktienrückkaufprogramm zu starten, von dem die Anleger profitieren würden.

Für Stefan Bollinger könnte das Verfahren sogar Vorteile haben. «Er hat das Enforcement-Verfahren der Finma geerbt. Für ihn kann das auch eine Chance sein, um Kunden und Kundenberater zu überprüfen und diejenigen auszuwählen, die zu Julius Bär passen», sagt Michael Klien, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB).

Sparprogramm drückt auf die Stimmung

Laut Beobachtern besteht hier nach wie vor Handlungsbedarf. Bei der Privatbank habe sich in den vergangenen Jahren eine Kultur entwickelt, in der externe Berater zu viel Macht entwickelt hätten. Gleichzeitig übernahmen die Mitarbeiter der Bank zu wenig Verantwortung. Beim Personal hat der neue Chef bereits angesetzt. Im Februar hat Bollinger die Geschäftsleitung der Privatbank radikal von 15 auf 5 Personen verkleinert, die Organisation der Bank umgebaut und angekündigt, dass 400 Stellen gestrichen werden.

Mit diesen Massnahmen hat Bollinger allerdings auch viele in der Bank vor den Kopf gestossen. So berichtet ein früherer Mitarbeiter von mieser Stimmung, die bei der Privatbank herrsche. Der neue CEO habe Leute entmachtet und auf schlechtere Positionen verschoben. Zudem habe sich Bollinger durch den Umbau der Geschäftsleitung eine grosse Machtfülle geschaffen, bei welcher Kontrollinstanzen fehlen würden, kritisiert ein ehemaliger Bär-Manager. Die Unsicherheit ist vor allem bei Personen aus dem mittleren Management gross. Da die Organisation verschlankt wird, sehen sich diese am ehesten von einem Jobverlust bedroht.

Besser ist die Stimmung dem Vernehmen nach dagegen bei den Kundenberatern. Sie sind entscheidend dafür, ob die Privatbank wieder zum Wachstum zurückfindet. Von ihnen hat der neue CEO bereits im Februar eine «Kunden-Obsession» gefordert. Jetzt muss sich zeigen, wie rasch sie diese umsetzen können. Beim Einsammeln neuer Kundengelder hat Julius Bär jüngst schlechter abgeschnitten als die Konkurrenz. Auch vom Verschwinden der Credit Suisse konnte Julius Bär nicht wie erwartet profitieren. Die Kunden der untergegangenen Grossbank suchten nach komplexeren Produkten, welche die Privatbank gar nicht im Angebot habe, sagt ein ehemaliger Bär-Manager.

Enttäuschende Prognose für das Neugeschäft

«Beim Neugeld helfen die regelmässigen negativen Schlagzeilen sicher nicht», sagt Andreas Venditti, Bankenanalyst bei Vontobel. Laut ihm dürfte auch das laufende Verfahren der Finma einen Einfluss auf das Neugeschäft der Privatbank haben. Zwar hat Julius Bär im vergangenen Jahr 1,02 Milliarden Franken verdient und damit die Benko-Delle überwunden. Doch für 2025 stellt Julius Bär einen Zuwachs beim Neugeld von nur rund 3 Prozent in Aussicht. Damit liegt die Privatbank für ihre Verhältnisse eher am unteren Rand. Für Venditti könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass beim Neugeschäft die Handbremse angezogen bleibt.

Umso wichtiger ist daher, dass der neue Chef endlich die Trendwende bei den Kosten schafft. Diese sind bei der Privatbank im Vergleich zu den Erträgen schon länger zu hoch. Beim Strategie-Update in London am 3. Juni wird Bollinger gemeinsam mit Noel Quinn seine Pläne für die Zukunft der Bank präsentieren. Die Erwartungen an den Anlass sind hoch. Der ZKB-Analyst Klien rechnet jedoch nicht mit dem ganz grossen Wurf. «2025 wird für Julius Bär ein Übergangsjahr», sagt er.

Viel Zeit bleibt Stefan Bollinger aber nicht, um Mitarbeiter, Kunden und Investoren von sich zu überzeugen. Sonst könnte der neue Ton, den er bei Julius Bär eingeführt hat, schon bald wieder ungehört verhallen.

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