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Startseite » «Billig-Bio ist wie eine Einstiegsdroge» – Wie der Knospen-Chef dem Niedergang des grünen Lifestyles trotzen will
Schweiz

«Billig-Bio ist wie eine Einstiegsdroge» – Wie der Knospen-Chef dem Niedergang des grünen Lifestyles trotzen will

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 19, 2025
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Der Umsatz stagniert, die Zahl der Biobauern geht erstmals zurück. Trotzdem schaltet der Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli auf Angriff.

Herr Brändli, der Bio-Umsatz stagniert, obwohl die Bevölkerung wächst. Ist der Bio-Boom zu Ende?

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Hätte mir 2019 jemand gesagt, dass wir 2025 einen Marktanteil von 12 Prozent erreichen, hätte ich sofort unterschrieben. Die Knospe hat in den Pandemiejahren einen enormen Schub erlebt. Dass wir unseren Anteil danach trotz ungünstigem wirtschaftlichem Umfeld halten konnten – und 2024 sogar noch leicht zugelegt haben, ist ein Erfolg.

Gegenwärtig kosten Bioprodukte im Schnitt 50 Prozent mehr als konventionelle. Bei einzelnen Produkten ist die Differenz viel höher. Ist Bio nicht einfach zu teuer?

Nein. Meine Kernaufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Produzenten gute Rahmenbedingungen haben, mit einem verlässlichen Absatz und einem fairen Preis. Für die Grundnahrungsmittel bezahlt ein vierköpfiger Haushalt im Monat 65 Franken mehr. Klar, das ist für gewisse Familien viel Geld, aber der Preis dürfte nicht allein den Ausschlag dafür geben, dass nicht mehr Leute bei Bio zugreifen. Mehr als die Hälfte der Konsumenten könnte mit diesen Mehrausgaben problemlos umgehen. Hier sehen wir ein grosses, schlummerndes Potenzial.

Um die Preise senken zu können, fordern Sie nun, dass Bioprodukte künftig von der Mehrwertsteuer befreit werden. Wie wollen Sie das angehen?

Intensiv produzierte Lebensmittel, die viel günstiger sind, bürden der nächsten Generation enorme Kosten auf. Im Berner Seeland mussten in den letzten Jahren fünf Trinkwasserfassungen stillgelegt werden, weil Pestizide im Grundwasser landeten. Die neuen Wasserleitungen, die Millionen kosten, bezahlt der Steuerzahler. Biobetriebe dagegen fördern die Artenvielfalt, weil bei ihnen nicht periodisch eine Pestizid-Dusche auf den Feldern stattfindet. Das stellt einen Nutzen für die Allgemeinheit dar. Darum wäre ein Verzicht auf die Mehrwertsteuer von Bioprodukten im Sinne eines Ausgleichs nur fair.

Die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel beträgt 2,6 Prozent. Viel gewinnen Sie dadurch nicht.

Das stimmt. Die Befreiung von der Mehrwertsteuer hätte eine vergleichsweise kleine Wirkung. Trotzdem ist sie legitim und würde die Bio-Preise senken. Es heisst stets, die hohen Preise hielten die Konsumenten davon ab, Bioprodukte zu kaufen. Niemand spricht davon, dass der Wettbewerb in den Regalen unfair ist. Unsere Produkte verursachen viel weniger externe Kosten – und das sollte der Staat honorieren.

Bio Suisse will bis 2040 den Marktanteil fast verdoppeln, 25 Prozent der Anbauflächen sollen Bio sein. So will es die neue Strategie des Verbands. Ist das überhaupt realistisch?

Die Landwirtschaft wird immer grüner werden, und damit immer mehr Bio. Die Bauern werden, wenn überhaupt, nur noch punktuell Pflanzenschutzmittel einsetzen, um Unkraut zu bekämpfen. Bereits heute werden dafür erste Laser-Maschinen eingesetzt, die sehr effizient sind. Es wird die chemische Keule also nicht mehr brauchen. Ebenso werden die Landwirte dank neuen Früherkennungs-Technologien in der Schädlings- und Krankheitsbekämpfung auf chemische Wirkstoffe weitgehend verzichten und stattdessen Mittel aus dem Bio-Landbau verwenden können. Beim Mais zum Beispiel werden bereits verbreitet Drohnen eingesetzt, die über den Feldern kleine Kügelchen abwerfen, aus denen Schlupfwespen kriechen, die den Maiszünsler bekämpfen.

Schweizer Bioproduzenten steht also ein technologisches Aufrüsten bevor?

Ja. Nicht jeder Bauer wird aber Drohnen anschaffen müssen. Hier braucht es überbetriebliche Lösungen. Eine grosse Herausforderung ist, dass für die neuen Maschinen, die IT-Dienstleistungen und die Digitalisierung hohe Investitionen nötig sein werden. Wir gehen aber davon aus, dass diese Technologien im Lauf der Jahre günstiger werden. Dass Biobetriebe tendenziell immer grössere Flächen bewirtschaften, hilft, diese Investitionen zu stemmen.

Um Ihre ambitionierten Expansionsziele zu erreichen, müssen auch die Konsumenten auf die teuren Bioprodukte umsteigen. Wie soll das gehen, wo doch das Preisbewusstsein ständig wächst?

Wir sind überzeugt, dass der bewusste Konsum in den nächsten Jahren zunehmen wird. Ein wachsender Teil der Bevölkerung will beim Einkauf von Lebensmitteln Verantwortung übernehmen. Zugleich wird der Gesundheitsaspekt immer wichtiger. Das spielt uns in die Hände.

Bioprodukte sind nicht zwangsläufig gesünder als konventionelle.

Man kann sich tatsächlich auch mit Bioprodukten ungesund ernähren. Aber die Knospen-Produkte müssen gegenüber den konventionellen zusätzliche Anforderungen erfüllen und schonender verarbeitet werden. Aus diesem Grund gibt es zum Beispiel keine Produkte der Fleischersatz-Firma Planted mit der Knospe. Für uns sind das keine authentischen Lebensmittel. Wer aber eine Knospe-Fertigpizza kauft, hat die Gewähr, dass keine problematischen Zusatzstoffe drin sind.

Werfen Sie nun die Marketing-Maschine an?

Das wird wohl gar nicht nötig sein. Mit dem Klimawandel werden sich mehr Menschen darüber Gedanken machen, was sie konsumieren und wie sie sich ernähren. In der neuen Werbekampagne bringen wir genau das zum Ausdruck: Wir zeigen nicht mehr die heile Bauernidylle, sondern fokussieren stattdessen voll auf den Konsumenten mit der Botschaft: Wenn Sie Bio essen, dann machen Sie schon vieles richtig.

Ihr Problem ist doch: Der grüne Lifestyle zieht nicht mehr. Es wird wieder hemmungslos geflogen. Wie aber wollen Sie die Leute überzeugen, wenn nicht mit dem Argument Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist den Leuten immer noch wichtig. Beim Essen ist es einfach. Da kann man jeden Tag eine Entscheidung zugunsten der Nachhaltigkeit treffen. Bei der Mobilität ist es schwieriger, das lassen sich die Leute nicht mehr nehmen. Wir müssen wegkommen von diesem Anspruch der Perfektion. Ich kenne Leute, die fast ausschliesslich Bio essen, aber einmal pro Jahr auf die Malediven fliegen. Mein Fussabdruck für dieses Jahr ist auch schon ruiniert. Ich bin nach Neuseeland geflogen, weil meine Frau von dort kommt. Natürlich ist das nicht konsequent.

Andere grüne Labels wie IP Suisse machen Bioprodukten zunehmend den Platz in den Regalen streitig. Warum braucht es da die Knospe überhaupt noch?

Die Knospe ist ein Label, welches viele Mehrwerte bietet. Nicht nur in Sachen Ökologie, sondern auch in Sachen soziale Verantwortung, Wassermanagement oder schonende Verarbeitung und damit der Gesundheit. Dies übrigens auch im Ausland. Es ist ein Gesamtpaket, das auch in 15 Jahren noch seine Berechtigung haben wird.

Man kann auch Bio essen, ohne Knospe zu kaufen. Die Discounter haben eigene Marken. Dann gibt es Alnatura. Und selbst Coop – Ihr wichtigster Partner – hat mit Bio 365 eine Billig-Bio-Marke eingeführt.

Wir werden sehen, ob das echte Konkurrenten sind. Alnatura kam 2013 in die Schweiz. Wir sind seither massiv gewachsen. Ich bin überzeugt, dass niemand zu Bio 365 abspringt, der aus Überzeugung unsere Knospe kauft. Eher im Gegenteil: Preissensible Konsumenten werden durch solche Marken an Bio herangeführt und wollen dann auch einmal das Original haben. Billig-Bio ist so gesehen eine Einstiegsdroge.

Warum verweigern Sie dann den Discountern Lidl und Aldi die Knospe weiterhin?

Wir wissen, dass Aldi und Lidl die Knospe gerne auf ihren Eigenmarken hätten. Sie kennen unsere Anforderungen sehr genau. Diese sind ambitioniert, aber umsetzbar.

Es wirkt, als wollten Sie der Ferrari unter den landwirtschaftlichen Anbietern sein. Exklusiv und teuer. Das passt zu Ihrer Kundschaft: Gutverdiener aus den Städten. Ist Bio elitär?

Ich kenne viele Leute, die konsequent Bio kaufen, aber keine Grossverdiener sind. Die machen es aus Überzeugung und setzen Prioritäten. Aber es ist so, dass ein beträchtlicher Teil unserer Käuferschaft im urbanen Raum wohnt. Zumindest heute noch.

Sie haben nicht nur auf der Konsumentenseite ein Problem, sondern auch bei den Produzenten: Im letzten Jahr ist die Zahl der Biobauern erstmals zurückgegangen.

Ja, leider. Aber immerhin die Fläche ist gleich geblieben. Die Schweiz verliert ja jedes Jahr Landwirtschaftsbetriebe, dafür werden die existierenden Betriebe grösser. Dieser Trend hat uns jetzt erstmals auch erfasst.

Aber warum satteln nicht mehr Bauern auf Bio um, wenn es doch so attraktiv ist?

Die Bauern lesen natürlich auch Zeitung und haben mitbekommen, dass das Umfeld schwierig ist. Das hat diejenigen, die nicht aus reiner Überzeugung, sondern auch aus wirtschaftlicher Überlegung auf Bio umstellen, zögern lassen. Dabei haben wir im Moment einen Mangel an Biomilch und -brotgetreide.

Es gibt aber auch diejenigen, die genug von Bio haben. Der Ex-Mister Schweiz Renzo Blumenthal sagt: «Für Bergbauern wie mich ist es praktisch unmöglich, die strengen Richtlinien, die Bio mit sich bringt, zu erfüllen. Ich steige aus, wie viele andere auch.»

Renzo ist sehr engagiert in der Zucht und gewinnt immer wieder Preise mit seinen Kühen. Dazu gratuliere ich ihm herzlich. Es ist aber schwierig, gleichzeitig Biolandbau und Hochleistungszucht betreiben zu wollen. Maximalerträge kann man im Biolandbau nicht erzielen, dafür zielen wir auf optimale Erträge. Sprich: Mit möglichst kleinem Input das Maximale rausholen.

Aber er ist ja nicht der Einzige.

Das stimmt. Unsere Auflagen sind streng. Das Futter für die Milchkühe darf seit 2022 nur noch aus der Schweiz kommen. Gewisse Produzenten haben sich auf Kraftfutter und proteinreiches Futter aus dem Ausland verlassen. Die Umstellung wurde schon 2018 von der Delegiertenversammlung beschlossen. Die meisten haben die Umstellung problemlos geschafft. Wir wissen aber auch, dass es viele gab, die an einen Austritt dachten. Vor allem unter den Bergbauern. Und einige haben diesen Schritt auch gemacht.

Ist Bio Suisse zu dogmatisch geworden?

Wir haben im Strategieprozess lange und intensiv über unsere Ausrichtung diskutiert. Wir haben uns dabei auch die Frage gestellt, ob wir unsere Richtlinien lockern sollen. Aber Milch ist ein gutes Beispiel: Einheimisches Futter für Milchkühe ist im Grasland Schweiz nun einmal absolut naheliegend. Wir gehen den strengen Weg nicht, weil wir unseren Bauern das Leben schwermachen wollen, sondern weil er für uns Sinn ergibt. Das wird von einem grossen Teil unserer Basis mitgetragen.

Im vergangenen Jahr sind die Biokartoffeln wegen des vielen Regens auf den Äckern verfault. Die Bauern durften keine chemischen Pflanzenschutzmittel spritzen. Produzieren Sie damit nicht unnötig Food-Waste?

Moment: Vergangenes Jahr war für alle schwierig, nicht nur für die Biobauern. Ich würde sogar behaupten: Biobauern sind besser gewappnet gegen Wetterschwankungen, weil unsere Böden gesünder sind. In den sehr trockenen Sommern hatten wir überdurchschnittliche Erträge, während die konventionelle Ernte unterdurchschnittlich war. Im Biolandbau wachsen die Wurzeln der Kartoffelpflanzen tiefer in den Boden, um Nährstoffe zu erhalten. Dort finden sie auch in trockenen Zeiten noch Wasser.

Die Schweiz möchte mit den USA ein Handelsabkommen abschliessen. Die Zölle für landwirtschaftliche Produkte könnten fallen. Damit könnte Donald Trump Hormon-Fleisch und mit Chlorlösung gewaschenes Poulet in die Schweiz verkaufen. Das würde die Preise in der Schweiz noch einmal unter Druck setzen. Sehen Sie das auch so?

Für den Bio-Sektor hätte ich überhaupt keine Angst. Es gibt keinen einzigen Knospe-zertifizierten Betrieb in den USA. Ein paar Konsumenten mögen sich über amerikanisches T-Bone-Steak freuen, ich bin mir nicht sicher, ob das amerikanische Produkt hier auf eine grosse Nachfrage stossen würde. Schon gar nicht bei unserer Bio-Kundschaft.

Dann bietet Bio Suisse Hand für einen Deal?

Wir sind nicht gegen Importe. Wir vergeben ja auch die Knospe an ausländische Produkte. Mit der Knospe hätten wir null Vorteil oder Nachteil mit einem Freihandelsabkommen mit den USA. Aber wir sind auch nicht die massgebenden Akteure.

Urs Brändli ist seit 2011 Präsident von Bio Suisse, dem Dachverband der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern. Er führte dreissig Jahre lang einen Biomilchbetrieb in Goldingen (SG), den er 2015 an die nächste Generation übergab. Brändli ist Mitglied der FDP und Stiftungsrat beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl).

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