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Startseite » Frankreich lebt in der ewigen Nostalgie seiner Revolution und kultiviert darum gegenüber Randalierern grenzenloses Verständnis
Feuilleton

Frankreich lebt in der ewigen Nostalgie seiner Revolution und kultiviert darum gegenüber Randalierern grenzenloses Verständnis

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 16, 2025
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Die jüngsten Gewaltausbrüche nach dem Champions-League-Final haben eine lange Tradition. Zu viele Politiker finden fadenscheinige Entschuldigungen für die Täter.

Seit dem Film «La Haine» von Matthieu Kassovitz aus dem Jahr 1995 weiss man, dass die Wildheit der Randalierer eine unwiderstehliche Faszination ausübt. Das Lumpenproletariat, «dieser Abschaum korrupter Individuen aller Klassen», wie Engels im Jahr 1870 sagte, zieht Soziologen, Filmemacher und Journalisten in seinen Bann. Die Gewalt ist für sie – wie für Marx – die grosse Geburtshelferin der Geschichte.

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In Frankreich wird sie immer mit einer Ursache in Verbindung gebracht, die sie rechtfertigen soll. Wir sind in diesem Bereich die Schüler von Rousseau, der erklärt, dass der Mensch von Natur aus als guter Mensch geboren, aber von der Gesellschaft korrumpiert worden sei. Auch angesichts eines drastischen Ausbruchs von Gewalt praktizieren wir noch eine Kultur der Entschuldigung.

Die Verwüstungen nach dem Sieg von Paris Saint-Germain im Champions-League-Final Ende Mai sind ein tragischer Beweis dafür. Die Presse spricht zunächst von Exzessen, eine hübsche Floskel, um eine Begeisterung zu beschreiben, die sich in einem Mass nicht zurückhalten kann, dass sie sich nur mit Pflastersteinen gegen Ordnungskräfte oder Brandstiftung entladen kann.

Doch in einem Land, das sein eigenes Schicksal nicht mehr in der Hand zu haben scheint, werden solche Ereignisse schnell zu einer Staatsaffäre. Der Innenminister Bruno Retailleau spricht von «barbarischen» Taten, als ob Plündern, Brandstiftung und sogar Töten eine kollektive Freude wäre. Darauf entgegnen die Abgeordneten der Partei La France Insoumise, dass er der Barbar sei und dass die Ordnungskräfte für die Unruhen verantwortlich seien.

Selbst die Sozialisten, vertreten durch Nicolas Meyer Rossignol, Bürgermeister von Rouen, lehnten es ab, die Urheber der Plünderungen zu beschuldigen: Ihre Unvernunft habe wirtschaftliche und soziale Gründe. Diese sehr jungen Männer seien Opfer eines ungerechten Systems. Das Böse existiert demnach nicht, es gibt nur böse Umstände. Die fundamentale Ordnung der Republik wird zugunsten von Ausnahmen für bestimmte Personen ausser Kraft gesetzt.

Revolten gegen alles und jedes

Auf den Videos von den Plünderungen sieht man Kinder in Topform, in bester Gesundheit, die mit grossem Gelächter und offensichtlicher Freude an der Zerstörung zerbrechen, zerschlagen, plündern. Ein junger Mann wurde in Dax im Departement Landes erstochen, zwei Menschen wurden von Autos angefahren, mehr als 500 Verkehrssünder wurden festgenommen, die Schäden gehen in die Millionen Euro.

Auf dem Boulevard Périphérique wurden Verkehrsschilder zerstört und öffentliche Gebäude angezündet, in den vornehmen Vierteln des sechsten Arrondissements von Paris warfen maskierte Jugendliche Mörser mit Feuerwerkskörpern in die Fenster von Wohnungen und verursachten einen Brandausbruch. In Chalon-sur-Saône kamen andere Randalierer aus den Stadtvierteln in die Innenstadt, um sich mit den Ordnungskräften anzulegen, wobei sie palästinensische Fahnen schwenkten.

Die palästinensische Sache ist zur leeren Formel par excellence geworden, zum falschen Emblem der Revolte gegen alles und jedes, den Staat, die Polizei, die republikanischen Gesetze. Im Jahr 2023 waren die spektakulären Unruhen das Ergebnis einer perfekt koordinierten Dramaturgie. Die Drogenmafia hatte den tragischen Tod des jungen Nahel in den Händen der Polizei zum Anlass genommen, dem französischen Staat den Krieg zu erklären. Sie hetzte ihre Handlanger auf die Präfekturen, Rathäuser, Schulen, Kindergärten, Mediatheken.

Fünf Tage hatte das Chaos gedauert, danach konnten die Geschäfte wieder öffnen. Die Aufwiegler rekrutierten Jugendliche, von denen viele aus armen Familien mit nur einem Elternteil stammten und die glücklich waren, an dem teilzunehmen, was wie eine grosse Razzia aussah. Was ist ein Randalierer? Ein eiliger Konsument, der keine Zeit hat, zur Kasse zu gehen. Für ihre Teilnahme wurden die Plünderer mit zahlreichen Konsumgütern belohnt, darunter auch Handys und Schmuck.

Proteste ohne politisches Projekt

Die Gelbwesten im Jahr 2018 verkörperten das andere, populäre Frankreich, das der Peripherie. Sie protestierten gegen die hohen Lebenshaltungskosten, verbündeten sich sehr schnell mit den Aufständischen aus den Vorstädten, fielen in die Stadtzentren, darunter auch Paris, ein und versuchten, alles auf ihrem Weg zu zerstören.

Allerdings wurden diese Proteste anfangs von der Rechten und der extremen Rechten unterstützt, die umso glücklicher waren, als sie endlich ihr weisses, arbeitendes und unterdrücktes Volk gefunden hatten. Und die gleichen fadenscheinigen Rechtfertigungen begleiteten die ersten Brutalitäten, indem sie eine angeblich übertriebene Reaktion der Ordnungskräfte beklagten und die herrliche Wildheit der Bauern feierten, die über den Luxus und Reichtum der Hauptstadt empört seien.

Bald musste man jedoch zugeben, dass die Gelbwesten, die keine politischen Projekte hatten, nur um des Zerstörens willen aufbrachen, was eher auf sozialen Neid als auf ein revolutionäres Anliegen zurückzuführen war. Die konservative Presse hat sie diskret von ihren Titelseiten verbannt.

Die Aufständischen von 2005, Kinder des Fernsehens und des Supermarkts, forderten, wie es einer von ihnen ausdrückte, «Geld und Weiber». Sie wollten keine proletarische Revolution, sondern den Konsumrausch geniessen. Sie waren als Franzosen geboren und wollten es werden, fühlten sich aber durch ihre Hautfarbe und vor allem ihre soziale Herkunft und ihre Adresse blockiert.

Auch sie hatten keine Pläne, ausser die Gebäude von Behörden und öffentlichen Einrichtungen in einem selbstmörderischen Akt niederzubrennen. Indessen schnitt es sie nur noch mehr vom Rest der Nation ab. Dieses Initiationsritual war eine Form der negativen Integration, bei der der Kampf gegen die Polizei an die Stelle einer verhinderten jugendlichen Revolte gegen einen abwesenden Vater trat. Frankreich ignorierte oder verachtete sie, und ihre Wut konnte als ein Schrei nach enttäuschter Liebe interpretiert werden, eine Art, zu sagen: Wir sind da, wir existieren.

Angriff auf die staatlichen Institutionen

Es ist falsch, von «Unruhen» zu sprechen: Denn die Gewalttaten sind jedes Mal von langer Hand vorbereitet. Es geht allein darum, dem Staat das Gewaltmonopol zu entziehen und das Land in eine permanente Anarchie zu versetzen. Drogenhändler, links- oder rechtsextreme Gruppierungen, das organisierte Verbrechen, Öko-Knacker, schwarze Blöcke, Vandalen aus den Vorstädten, die sich alle gegen die Polizei verbündet haben, haben nur eine Losung: die sofortige extreme Eskalation.

Es ist der Reigen der Barbaren, die – wie die Indianer im Western – um den Karren der Republik kreisen, um ihn zu erledigen. Die Justiz lässt die Randalierer sofort frei oder verhängt minimale Strafen, da die Gefängnisse überfüllt sind. Um aus dieser Situation herauszukommen, wäre eine Mischung aus Unnachgiebigkeit und Realismus erforderlich. Die härtesten Kriminellen sollten unterdrückt werden, den anderen sollte die Hand gereicht werden.

Allerdings sollten dringend neue Haftanstalten gebaut werden, wie es bereits 2017 versprochen worden war. Man denkt nun darüber nach, die Bewährungsklausel bei einer strafrechtlichen Verurteilung abzuschaffen, die Gesichtserkennung auszuweiten oder die Familien zur Kasse zu bitten, indem man insbesondere die Sozialleistungen und Beihilfen streicht.

Aber der Widerstand dagegen ist vielfältig, und man warnt vor Polizeistaat und digitalem Faschismus. Frankreich lebt in der ewigen Nostalgie seiner Revolution und hegt gegenüber den Frondeuren und Aufrührern eine Zärtlichkeit, die von allen Lagern geteilt wird. Seit mindestens dreissig Jahren nehmen die Krawalle zu und arten in Massengewalt aus, während rechte oder linke Koalitionen die Augen davor verschliessen.

Der Bürger wird als ewig Pubertierender betrachtet, der das Recht hat, zu zerstören, zu verbrennen und zu verprügeln, um seine wunderbare Freiheit zu preisen, bevor er das Erwachsenenalter erreicht. Je schwächer der Staat ist, desto mehr wird er beschuldigt, brutal zu sein. Je mehr der Präsident der Republik eine «unerbittliche» Antwort auf die Schläger verspricht, desto kleinmütiger scheint er zu sein.

Als Emmanuel Macron die Spieler des PSG im Élysée-Palast empfing, rief er aus: «Champion mon frère» (Meister, mein Bruder). Man erwartete einen Fels in der Brandung, doch man bekam eine Wetterfahne. Frankreich hatte schon immer eine Tradition der Gewalt, die jedoch durch Institutionen und charismatische Persönlichkeiten eingedämmt wurde. Es ist schwer zu sagen, ob der derzeitige Präsident mit einem besonderen Fluch belegt ist oder ob er ein Beschleuniger von Katastrophen ist. Das Chaos indessen wird mit seinem Namen verbunden bleiben.

Pascal Bruckner ist Philosoph und Schriftsteller. Er lebt in Paris. – Übersetzt aus dem Französischen.

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