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Startseite » Ayatollah Khomeiny betörte westliche Politiker und Intellektuelle. Bis heute verklären linke und rechte Ideologen sein Terrorregime
Feuilleton

Ayatollah Khomeiny betörte westliche Politiker und Intellektuelle. Bis heute verklären linke und rechte Ideologen sein Terrorregime

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 23, 2025
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Die islamistische Revolution von 1978/79 ist auch ein Ergebnis von geschickter Selbstvermarktung.

Den strengen Mund zu einer Art Lächeln verzogen, die Hände gefaltet, sitzt er auf einem Kissen unter dem Apfelbaum. Den Medienleuten, die ihn in Neauphle-le-Château in Scharen besuchen, präsentiert er sich als muslimischer Gandhi, als spiritueller Revolutionär. Streng, aber gerecht. «Freie Wahlen» werde es in Iran künftig geben, sagt er den Reportern des «Spiegels». Dem konservativen französischen Leitorgan «Figaro» versichert er, er sei für «vollständige Freiheiten». Denn der Islam sei eine fortschrittliche Religion. Und nein, er werde in einer neuen Regierung keine zentrale Rolle spielen.

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AfD-Mann Maximilian Krah würdigt Islamische Revolution

Der Mann unter dem Apfelbaum ist Ayatollah Ruhollah Khomeiny. Ein AFP-Reporter, der ihn im Oktober 1978 fotografiert, wird später sagen, er habe damals einen Heiligen gesehen. Wenige Monate danach, am 1. Februar 1979, kehrt der vermeintliche Heilsbringer nach Persien zurück, das nun Iran heisst, als Nachfolger des gestürzten Schahs Mohammad Reza Pahlevi. Kurz nach seiner Machtübernahme beginnen die Verfolgungen und Hinrichtungen.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1989 führt Ayatollah Khomeiny eine religiöse Diktatur an, die allein 1988 fünftausend Oppositionelle ermorden lässt – und die auch heute mit brutalster Gewalt gegen das eigene Volk vorgeht. Gleichwohl ist es dem Regime in Teheran immer wieder gelungen, einen Teil der Öffentlichkeit zu täuschen. Und auch im Westen geistige Komplizen zu finden, die seinen wahnhaften, obskurantistischen Charakter verdrängen und verharmlosen.

Diese Haltung ist heute besonders unter Rechten und Linken verbreitet, die Amerika, die Nato und Israel als Wurzel alles Bösen betrachten. Der AfD-Vordenker Maximilian Krah etwa würdigt in seinem Buch «Politik von rechts» Khomeinys Islamische Revolution von 1978/79 als «Erwachen eines nichtwestlichen Modells» und Aufstand gegen die «Verwestlichung des Landes». Für Teile der Linken und der Friedensbewegung ist Iran aufgrund alter Denkschablonen ein geistiger Verbündeter im Kampf gegen «Zionismus» und US-Vorherrschaft.

Deshalb werfen sie lieber Israel Genozid und Faschismus vor, als sich mit der tödlichen Ideologie der Mullahs zu beschäftigen. Sie solidarisieren sich auch kaum oder zumindest nicht nachhaltig mit den freiheitlich gesinnten Protestierenden in Iran, die für ihre Überzeugung Gefängnis, Folter und Tod riskieren. «Ohrenbetäubendes Schweigen» nannte es der in Täbris geborene Politikwissenschafter Ali Fathollah-Nejad kürzlich in einem Interview. Das gleiche Milieu hege gewisse Sympathien für Diktaturen wie Russland und Venezuela.

Frauen würden doch überall unterdrückt, findet die «TAZ»

In der identitätspolitischen Linken gilt es zudem als progressiv, Kritik an islamistischer Politik als rassistisch zu brandmarken. So kritisierte das grüne deutsche Leitorgan «TAZ» 2022, Proteste gegen den Kopftuchzwang in Iran förderten rassistische «weisse» Narrative vom rückständigen Islam. Dabei würden Frauen doch überall unter dem Patriarchat leiden: «Frauenkörper dienen der Politisierung, überall.» Der Artikel erschien kurz bevor die iranische Sittenpolizei die junge Kurdin Mahsa Amini ermordete und Tausende Frauen und Männer verhaftete, die gegen religiöse Kleidervorschriften demonstrierten.

Eine ähnliche Mischung aus ideologischer Verblendung, Realitätsverweigerung und Kulturrelativismus führt auch Ende der 1970er Jahre dazu, dass Medien, Intellektuelle und Politiker beim Anblick von Ayatollah Khomeiny einen heiligen Greis unter dem Apfelbaum sehen. Und keinen religiösen Fanatiker, der die Macht an sich reissen will.

Diese Blindheit ist im Gegensatz zu heute zum Teil nachvollziehbar. Gefördert wird sie durch den Umstand, dass viele Iraner, die ab 1977 mit Massendemonstrationen und Streiks gegen das Regime des Schahs protestieren, tatsächlich demokratische Ziele verfolgen. Sie lehnen sich gegen eine von den USA protegierte Monarchie auf, die gesellschaftliche Reformen und westliche Lebensweise fördert, aber mit Korruption und brutalsten Polizeimethoden regiert.

Ayatollah Khomeiny lebt zwar seit 1964 im Exil. Aber da er sich als geistiger Führer der Revolution etablieren kann, verwechseln ihn viele mit einem Demokraten. Oder, im Fall der extremen Linken, mit einer weissbärtigen Ausgabe von Lenin oder Che Guevara. Manche iranische Linke werden später sagen, sie hätten keine Ahnung von Khomeinys wahren Zielen gehabt.

Michel Foucault feiert die «Spiritualität» der Islamisten

Auch im Ausland gelingt es Khomeiny mit vagen Aussagen und gespielter Bescheidenheit, die Öffentlichkeit zu vereinnahmen. Allein während seines dreimonatigen Aufenthalts im Pariser Vorort Neauphle-le-Château soll Khomeiny 132 Interviews gegeben haben. «Ungemein populär» sei er in den Medien gewesen, sagt die Historikerin und ehemalige «Libération»-Journalistin Claire Brière-Blanchet im Gespräch mit der NZZ. Wer in linken Zeitungen kritische Berichte habe veröffentlichen wollen, habe Fragen zu hören bekommen wie: «Bist du eigentlich für den amerikanischen Imperialismus?»

Nicht nur Medien, auch Philosophen wie Jean-Paul Sartre und Michel Foucault betätigen sich als nützliche Idioten des Star-Ayatollah. Sartre, der schon Stalin, Mao und Fidel Castro verfallen ist, engagiert sich in einem Unterstützungskomitee für Khomeiny. Foucault reist vor und während der Revolution mehrmals nach Persien. Beeindruckt von den Demonstranten, die «Islam, Islam, Khomeiny, wir folgen dir» rufen, beschreibt er den Ayatollah in Zeitungsartikeln als Heiligen und «mittellosen Exilanten», der dem Despoten mit blossen Händen entgegentrete. Beeindruckt ist der Machtkritiker auch von der «politischen Spiritualität», die er bei den Islamisten zu erkennen glaubt.

Im Konzept einer «islamischen Regierung», so schreibt er im Oktober 1978 im italienischen «Corriere» und im französischen «Nouvel Observateur», seien die grossen Linien bereits erkennbar: Freiheiten und Minderheiten würden geschützt und respektiert, solange sie anderen nicht schadeten; Mann und Frau seien rechtlich gleichgestellt. Die Politik, so Foucault, werde sich nach dem Willen der Mehrheit richten. Und jeder könne von den Regierenden Rechenschaft verlangen.

Foucault fürchtet zwar, es könnte dabei nur um hohle Phrasen gehen, wie in den europäischen Staaten, die er als Horte der Repression betrachtet. Aber, so beruhigt er sich selber, «man» habe ihm erklärt, diese Prinzipien gingen nicht etwa auf westliche Philosophen zurück, sondern auf den Koran – und «der Islam» werde für ihre Verwirklichung sorgen.

Als eine persische Feministin in einem Leserbrief an den «Nouvel Observateur» ihre Sorge über eine islamische Herrschaft ausdrückt – und die Linke davor warnt, sich durch eine Kur verführen zu lassen, die am Ende schlimmer sei als die Krankheit –, wirft ihr Foucault in einer Replik explizit Hass und implizit Dummheit vor.

Die Juden sind für Khomeiny an allem schuld

Dabei hätten er und andere Khomeiny-Verklärer bereits Ende der 1970er Jahre wissen können, wie berechtigt derartige Warnungen waren. Der konservative ägyptische Präsident Anwar al-Sadat sagt im Oktober 1979, für ihn sei Khomeiny kein Muslim. Sondern ein Irrer. Sicher ist, dass aus Khomeinys Worten und Schriften schon früh unmissverständlich hervorgeht, was er unter Freiheiten versteht. Oder was er von Minderheiten und Frauen hält.

Bekannt wird Khomeiny in Persien bezeichnenderweise, als er 1963 gegen eine Reform opponiert, die unter anderem das Frauenwahlrecht vorsieht. Ebenso missfällt ihm, dass die Verheiratung von neunjährigen Mädchen nicht mehr erlaubt werden soll. Frauen, das ist für ihn klar, sind dem Mann untertan, sie dürfen ohne dessen Erlaubnis nicht einmal das Haus verlassen.

In seiner 1970 veröffentlichten Schrift «Der islamische Staat» offenbart Khomeiny ein von Wahnvorstellungen und Verschwörungstheorien geprägtes Weltbild. Die Juden spielen darin eine zentrale Rolle. Sie seien ein listiges und geschäftiges Volk, mit dem Ziel, den Islam zu vernichten und eine jüdische Weltherrschaft zu errichten. Ja, es bestehe die Gefahr, dass man einst von einem Juden regiert werde. «Gott möge sie erniedrigen», schreibt Khomeiny und: «Gott bewahre!» Israel bezeichnet er 1964 in einer Rede als «Quelle unserer Probleme». Das Land gehöre den Muslimen, seine «Befreiung» sei religiöse Pflicht.

Vorliebe für drakonische Strafen

Nicht zufällig erinnert seine Ideologie an jene der sunnitischen Muslimbruderschaft, die später die Hamas gründet. Kurz nach Khomeinys Machtübernahme gibt Iran eine Briefmarke mit dem Konterfei des Muslimbruders Sayid Qutb heraus, der ebenfalls von der Vorstellung einer jüdischen Weltverschwörung besessen ist.

Mit den Muslimbrüdern teilt Khomeiny auch eine Vorliebe für drakonische Strafen und eine Obsession, alles Mögliche reglementieren zu wollen. Vom korrekten Pinkeln (das entblösste Geschlecht nie Richtung Mekka halten) bis zu der Frage, was mit Tieren geschehen soll, die ein Gläubiger geschändet hat (handelt es sich um eine Ziege, ein Kamel oder eine Kuh, muss man das Tier schlachten und verbrennen; ein Esel muss dagegen nur verkauft werden).

Für Glaubensabfall verlangt Khomeiny die Todesstrafe, wobei in manchen Fällen auch die Kinder von Apostaten getötet werden sollen. Bei Ehebruch plädiert er für Peitschenhiebe und Steinigung. Dieben soll die Hand abgehackt werden.

All das nehmen Leute wie Michel Foucault erst richtig zur Kenntnis, als es zu spät ist. Zeitungen wie die «Libération», die 1975 schon das Terrorregime der Roten Khmer in Kambodscha gefeiert haben, brauchen nach der islamistischen Revolution zum Teil Monate, bis sie über die Verbrechen der vermeintlichen Befreier berichten.

In Neauphle-le-Château, wo Khomeiny einst unter dem Apfelbaum seine Jünger und Journalisten empfing, erinnert bis heute eine grosse Gedenktafel in einem privaten Grundstück an seinen Besuch. Laut einem Bericht von «Le Monde» wird der Ort regelmässig von Anhängern Khomeinys besucht, manchmal auch von Vandalen. Die Gemeinde möchte Khomeinys Konterfei am liebsten mit einem Schild bedecken lassen.

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