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Startseite » Trotz Krisen und Kriegen, das Dümmste wäre jetzt, auch noch den Humor zu verlieren
Feuilleton

Trotz Krisen und Kriegen, das Dümmste wäre jetzt, auch noch den Humor zu verlieren

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 14, 2025
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Gerade dann, wenn wir am wenigsten zu lachen haben, sollten wir umso häufiger lachen – vor allem über uns selber. Es gibt kein besseres Mittel gegen Dogmatismus, Verdruss und Selbstgefälligkeit.

Unmittelbar nach Papst Franziskus’ Tod erzählte Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni von ihrer letzten Begegnung mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche. Sie habe ihn eine Woche vor seinem Tod noch einmal gesehen, berichtete sie der Zeitung «Il Messaggero». Auf die Frage, wie es ihm gehe, habe er nur geantwortet: «Ich lebe noch.» Und darauf sei er in herzhaftes Lachen ausgebrochen. Der Papst habe sie, so fügte sie hinzu, bei ihren zahlreichen Begegnungen stets ermutigt, nur ja nicht den Sinn für Humor zu verlieren, nie. «Lachen Sie immer ein wenig über die Dinge», habe er sie ermahnt.

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Franziskus wird aus Erfahrung gewusst haben, dass Meloni solche Ermahnungen nicht nötig hat. Zugleich wird er geahnt haben, wie leicht man im gegenwärtigen Politbetrieb den Humor verlieren kann. Er wird die Leute vor sich gesehen haben, mit denen Meloni zusammentrifft. Die Musterschüler Macron, Starmer und Merz etwa – in solcher Gesellschaft kann einem der Humor leicht vergehen. Oder die salbungsvolle Ursula von der Leyen in Brüssel, die jede gute Laune zum Ersticken bringt.

Dagegen ist der Parlamentsbetrieb in Rom eine geradezu vergnügliche Erholung. Als sich im letzten Jahr der grüne Abgeordnete Angelo Bonelli während einer Debatte über abschätzige Blicke der Ministerpräsidentin beschwerte, zog sie für ein paar Augenblicke theatralisch ihren Blazer über den Kopf. Das wiederum quittierte Giuseppe Conte, einer ihrer Vorgänger im Amt, mit dem Zwischenruf, sie habe allen Grund, ihr Gesicht zu verbergen, da sie es längst verloren habe. Später warf er ihr wütend entgegen: «Sie sind die Regierungschefin Italiens und nicht die Chefkomikerin!»

Man lacht sich krumm über Mark Rutte

Dass Meloni Ministerpräsidentin ist und ihren Sinn für Humor darob nicht nur nicht verliert, sondern erst recht kultiviert, das dürfte die griesgrämige Opposition geradeso ärgern wie manche politische Entscheidung der Regierungschefin. Meloni mag eine Ausnahme sein, ausserdem hört auch bei ihr der Spass dort auf, wo man sich lustig macht über sie. Jedenfalls hebt sie sich wohltuend ab vom übrigen Personal der europäischen Politik, das es im Humorfach bestenfalls zu unfreiwilliger Komik bringt. So hat etwa der Nato-Generalsekretär Mark Rutte beim jüngsten Gipfel der Militärallianz den amerikanischen Präsidenten Donald Trump in einer Weise eingeseift, über die man sich in den sozialen Netzwerken nur noch krummgelacht hat.

Es ist offensichtlich, wir leben in humorlosen Zeiten. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass zum Beispiel im Deutschen Bundestag die Mitglieder der AfD ziemlich oft lachen. Sie tun es sogar um ein Vielfaches häufiger als die Abgeordneten aller anderen Parteien, wie die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» («FAS») jüngst in einer statistischen Auswertung der Parlamentsdebatten herausgefunden haben will. Dass Journalisten, dies nur nebenbei, sich mit solchen Dingen beschäftigen, mag allerdings auch etwas lachhaft erscheinen und einem das Lachen wiederum erst recht verderben.

Allerdings gilt es, darauf weist die «FAS» humorlos geflissentlich hin, zwischen Lachen und Heiterkeit zu unterscheiden. In den Mitschriften der Parlamentsdebatten wird hämisches Gelächter und Grinsen, Johlen und Feixen nach amtlicher Definition als Lachen rubriziert, hingegen als Heiterkeit, wenn Fröhlichkeitsbekundungen auf einen Witz folgen. Dass AfD-Mitglieder viel lachen, hat also nichts mit einem überdurchschnittlich ausgeprägten Sinn für Humor, doch sehr viel mit Häme zu tun. Bei der Heiterkeit landet die AfD dagegen auf dem drittletzten Platz, immerhin deutlich vor der Linken und dem Bündnis Sahra Wagenknecht, die sich weder auf Spott noch auf heitere Komik verstehen.

Das Internet ist die Todeszone des Humors

Nun mag man vielleicht Trost daraus schöpfen wollen, dass ausgerechnet die Parteien an den beiden Enden des politischen Spektrums vor allem Häme über ihre Kontrahenten ausschütten, im Übrigen aber am Kältepol der Humorlosigkeit residieren. Man hüte sich aber vor dem Umkehrschluss. Die Parteien von gemässigt rechts bis gemässigt links machen sich keineswegs verdächtig, über sehr viel mehr Sinn für Humor zu verfügen.

Man schaue und höre sich die Leute bloss an: «Kann der Bundeskanzler Friedrich Merz überhaupt lachen?», fragt man sich. Man weiss es nicht. Vom einstigen Kanzlerkandidaten Armin Laschet weiss man jedenfalls, dass er einmal gelacht hat, das jedoch zur Unzeit. Seine Karriere ging krachend zu Ende, als er beim Besuch eines von Hochwasser schwer getroffenen Gebietes lachend fotografiert wurde.

Nun wird man einwenden, Politik sei ein zu ernstes Geschäft und im Zweifelsfall – siehe Armin Laschet – lache man besser nicht, sondern zeige ein aufmerksam besorgtes Gesicht. Doch gleichgültig, wohin man heutzutage blickt, sei es im Zug, in der Strassenbahn oder am Fussgängerstreifen: Man ist umzingelt vom Griesgram. Kaum einer wagt ein Lächeln, kaum einer hat ein freundliches Gesicht für den Unbekannten, der ihm entgegenkommt. Lauter stumme Blicke, die sich im Leeren verlieren, wenn die Augen nicht gerade auf ein Display gerichtet sind.

Und da wiederum finden die Leute nur weitere Gründe für Ärger und Verdruss, wenn sie nicht sogar in die sozialen Netzwerke und damit in die Todeszone des Humors eintauchen. Zwar kann es dann geschehen, dass einem ein junger Mann gegenübersitzt, der alle paar Sekunden japsend und nur mit Mühe schallendes Lachen zu unterdrücken vermag. Man ahnt, dass er sich alberne Filmchen über kleineres oder grösseres Ungeschick von Menschen und Tieren ansieht. Denn schaut er einmal aus seinem Universum der humorlosen Komik auf, gefriert sein Blick schlagartig zur eisigen Maske.

Die Gegenwart leidet nicht nur an ihrer Humorlosigkeit. Auch das Lachen ist rar geworden. Die sozialen Netzwerke erweisen sich dabei als unheimlich paradoxe Unlust-Generatoren. Sie versprechen Zerstreuung, aber verstärken den Unmut selbst da, wo sie vermeintlich Spass bereiten. Denn Humor ist grundsätzlich etwas, das sich zwischen Menschen ereignet. Es gibt nichts Trostloseres, als mit einem Witz allein zu sein.

Über sich selbst lachen

Mit der Leichtigkeit des Seins geben wir ausgerechnet jenes Gegenmittel preis, das manches erträglicher machen könnte in einer Welt, die tatsächlich einiges an Ungemach im Vorrat hält: die vielen Kriege, das Geschrei der politischen Grossmäuler, Angst vor tausend Dingen. Die Folgen liest man in den Gesichtern der Zeitgenossen und täglich an sich selbst im Spiegel: Verbissenheit verdrängt den Humor, Ängstlichkeit erstickt das Spielerische, das Festklammern am Bestehenden erdrückt die Neugier auf Unbekanntes.

Der freundliche Rat von Papst Franziskus an Giorgia Meloni klingt trivial, weder besonders päpstlich noch überraschend: «Lachen Sie immer ein wenig über die Dinge.» Jede lebenskluge Grossmutter hätte es ähnlich gesagt. Wie in den meisten banalen Sätzen steckt auch in diesem mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Er enthält geradezu die Quintessenz des Humors. Wer über die Dinge lachen kann, verfügt über das Vermögen des zweiten Blicks, und diesem offenbart sich gleichsam die Rückseite der Dinge.

Der Humor gebietet über eine subversive Kraft, darum fürchten ihn alle Machthaber. Er widerlegt jedes Dogma, weil er das Gegenteil von allem immer auch mitdenkt. Wer die Dinge von ihrer Rückseite her anschauen kann, wer das ganz andere von allem ebenso sehen kann, für den verliert alles vermeintlich Unverrückbare seinen Schrecken. Denn der Humor ist ein Instrument der freien Imagination, darum zeugt Humorlosigkeit auch von einem Mangel an Phantasie. Doch allein die Einbildungskraft ist es, die das lähmende Gefühl der Unvermeidlichkeit von allem zu durchbrechen vermag; sie erlaubt es, die Welt wieder in der Möglichkeitsform zu denken. Darum bewahrt der Sinn für Humor auch vor dem Erstarren und davor, von der Angst erdrückt zu werden.

Vielleicht hat Papst Franziskus der italienischen Regierungschefin noch etwas anderes auf den Weg mitgegeben. Sie möge nicht nur über die Dinge lachen, sondern gelegentlich auch über sich selbst. Die Leichtigkeit des Seins hört dort vollends auf, wo das Vermögen – oder die Bereitschaft – verlorengegangen ist, über sich selbst zu lachen. Diktatoren lachen nicht über sich selbst. Und für einmal gilt der Umkehrschluss. Wer über sich selbst lachen kann, mag für manches verloren sein, nur nicht für die Menschlichkeit.

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