Die Spritze zum Abnehmen wird zum Lifestyle-Mittel gegen Übergewicht. Abnehmwillige ziehen alle Register, um an die Präparate zu kommen. Der Hype hat aber Schattenseiten.
«NZZ Akzent»: Der Hype um die Abnehmspritze
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In dieser Podcast-Episode:
Oprah Winfrey preist sie als Abnehmwunder an, mit dem sie selber endlich Gewicht verloren habe; Elon Musk gibt zu, auch er habe sie zum Abnehmen benutzt, und auch Kim Kardashian soll sie verwenden: die Abnehmspritzen des dänischen Pharma-Unternehmens Novo Nordisk. Auf Social Media teilen Menschen ihre Erfahrungen mit den Medikamenten. Besonders auf Tiktok trendet der Inhalt.
«Man muss von einem Hype sprechen, der da entstanden ist. Das Ganze wird wie ein Wundermittel dargestellt», erklärt Wirtschaftsredaktor Dominik Feldges. Novo Nordisk hat innerhalb kurzer Zeit seinen Börsenkurs verdreifacht. Mit über 500 Milliarden Dollar ist das Pharmaunternehmen derzeit die wertvollste Firma in Europa. Novo Nordisk stellt zwei ähnliche Stoffe mit Namen Ozempic und Wegovy her.
«Es gibt aber auch eine Kehrseite. Denn das sind rezeptpflichtige Medikamente, auch mit Nebenwirkungen», sagt Feldges in der neusten Folge von «NZZ Akzent». Und eigentlich seien die Wirkstoffe für Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2 gedacht. Nur per Zufall wurde entdeckt, dass sie auch den Appetit hemmen und man in einem Jahr im Schnitt bis zu 16 Prozent Körpergewicht verlieren kann. Seither wird das Menschen auch zur Behandlung von starkem Übergewicht eingesetzt.
Die globale Nachfrage steigt, Ozempic und Wegovy werden massenhaft verschrieben. Und da gebe es auch viel Missbrauch. Der Hype führe zu Knappheit, sagt Feldges. Fettleibigkeit sei zwar ein riesiges globales Problem, so Wirtschaftsredaktor Dominik Feldges: «Das Medikament kann da einiges leisten – aber es ist kein Wundermittel. Alle Probleme, die mit unserem modernen Lebensstils einhergehen, lassen sich damit nicht lösen.»
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