Das ging schnell
Weniger als eine Woche nach der Verkündung von Pierpaolo Picciolis Abgang hat das Modehaus aus Rom seinen neuen Chefdesigner ernannt. Eine Überraschung ist es nicht.
Der Ex-Gucci-Designer Alessandro Michele wird neuer Kreativdirektor des Modehauses Valentino, wie «Vogue Business» am Donnerstag in einem Artikel bestätigte. Erst sechs Tage zuvor war publik geworden, dass sein Vorgänger Pierpaolo Piccioli nach 16 Jahren an der Spitze seinen Posten verlassen hatte. Michele wird seine erste Kollektion voraussichtlich an der Paris Fashion Week im kommenden September zeigen.
Ist die Unmittelbarkeit der Ernennung überraschend, ist es die Ernennung selbst keinesfalls: Alessandro Michele war der Name, auf den mit Abstand am häufigsten spekuliert wurde. Der Designer stammt wie sein neuer Arbeitgeber aus Rom, sein neues Büro ist kaum zehn Minuten zu Fuss von seinem Zuhause entfernt.
Ausserdem war er es, der Gucci als Kreativdirektor zwischen 2015 und 2022 mit seiner unverwechselbaren Ästhetik zu beispiellosem Erfolg verholfen hatte. Die Umsätze des Modehauses konnte Michele fast verdreifachen. Der Vorstandsvorsitzende von Valentino, Rachid Mohamed Rachid, liess in einer Stellungnahme ähnliche Pläne verlauten: «Er ist ein aussergewöhnliches Talent, und seine Ernennung unterstreicht unsere grossen Ambitionen für Maison Valentino.»
Freude und Verantwortung
Es sei eine unglaubliche Ehre, schrieb Alessandro Michele auf Instagram in seiner typisch blumigen Art auf Italienisch: «Ich fühle die grosse Freude und die grosse Verantwortung, einer Maison de Couture beizutreten, die das Wort ‹Schönheit› in eine kollektive Geschichte aus unverwechselbarer Eleganz, Finesse und extremer Anmut eingraviert hat.»
Alessandro Michele tritt seine neue Stelle bereits am kommenden Dienstag, dem 2. April, an. Erster Schritt sei eine Immersion ins Archiv des 1960 gegründeten Modehauses, schreibt «Vogue Business». Ausserdem wird er zum ersten Mal in seinem Leben auch Couture-Kollektionen verantworten. Für einen Designer, der stets durch seine üppige Phantasie und seine historischen Referenzen auffiel, sind das sicherlich ideale Voraussetzungen.