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Startseite » Als die Russlanddeutschen Tannenzapfen assen – Irene Langemanns Roman macht die Erinnerungen einer traumatisierten Gemeinschaft lebendig
Feuilleton

Als die Russlanddeutschen Tannenzapfen assen – Irene Langemanns Roman macht die Erinnerungen einer traumatisierten Gemeinschaft lebendig

MitarbeiterVon MitarbeiterJanuar 31, 2024
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Über die Geschichte der rund 2,5 Millionen Russlanddeutschen, die heute in der Bundesrepublik leben, wissen ihre Landsleute in der Regel wenig. «Das Gedächtnis der Töchter», ein vielschichtiger und vielstimmiger Roman, könnte daran etwas ändern.

Der 28. August 1941 gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der Russlanddeutschen. Rund zwei Monate nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion verfügte der Oberste Sowjet an diesem Datum den sogenannten Deportationserlass. Als Folge des Stalin-Ukasses verloren die meisten der rund 900 000 fest in Russland lebenden Deutschen ihr Hab und Gut und wurden in überfüllten Güterzügen hinter den Ural, nach Sibirien und Kasachstan verschleppt – nur, weil sie deutschstämmig waren.

Bei der wochenlangen Fahrt starben Hunderte, vor allem Alte, es gingen Kinder verloren. Zu allem Elend wurden die Waggons von der deutschen Luftwaffe bombardiert. So schildert es die Autorin und Filmemacherin Irene Langemann in ihrem erschütternden Roman «Das Gedächtnis der Töchter», einer matrilinearen Chronik, die von ihrer eigenen russlanddeutschen Familiengeschichte angeregt ist.

Katharinas «Einladungsmanifest»

Die mennonitische Familie in diesem Roman gehört zu den vielen religiösen Minderheiten, die einst auf der Suche nach Religionsfreiheit in die Fremde aufgebrochen waren. Um 1800 lassen sie sich nach einer vorangegangenen Erkundungsreise im Gebiet Saporoschje in der heutigen Ostukraine nieder. Das «Einladungsmanifest» Katharinas der Grossen lockte deutsche Einwanderer mit «ewiger Freiheit» nach «Novaja Rossija».

Das berichtet die zentrale Figur des Romans, Anna Harder, welche die uralte Familienchronik über die Siedlung «Rosenau» pflegt und fortführt. Man liest von Geburten und Todesfällen, Bibelstunden und technischen Fortschritten, Kriegen und Heuschreckenplagen, aber auch vom Höllensturz der Stalinzeit.

Die bolschewistische Revolution und erst recht der «Grosse Vaterländische Krieg» fegten die selbstverwalteten deutschen Kolonien endgültig hinweg. Nach der Deportation im Herbst 1941 finden sich die Familienmitglieder in Kasachstan wieder. Hunger, Kälte, Ungeziefer plagen sie, ebenso wie die Verachtung ihrer Umgebung, der aufsichtführenden Russen und der anderen deportierten Volksgruppen. Um nicht unter blossem Himmel zu schlafen, müssen sie im gefrorenen Boden ein jämmerliches Erdloch, «Semljanka» genannt, ausheben.

Zeit, Russland zu verlassen

Bald darauf wird Anna ins Uralgebiet verschleppt, wo sie in der Taiga für die «Trudarmija», die Arbeitsarmee, Holz fällt. Im Lager reichern die Frauen ihre wässrigen Suppen mit Tannenzapfen an. Als sie zu Weihnachten «Oh, Tannenbaum» singt, denunziert ausgerechnet eine deutsche Leidensgenossin Anna wegen der «Faschistenlieder». Bei Kriegsende sind sechs Mitglieder der auseinandergerissenen Familie tot. In den fünfziger Jahren gehen die Schikanen weiter: Russlanddeutsche dürfen ihren Wohnort nicht verlassen und müssen sich regelmässig bei der Kommandantur melden.

Wie eine Archäologin erforscht Irene Langemann die verschiedenen Zeitschichten, die insgesamt mehr als 200 Jahre umfassen. Allerdings erzählt sie nicht chronologisch. Dadurch können – als schreiender Kontrast – neben Schilderungen von klirrender Kälte und Wolfsspuren im Schnee auch einmal georgische Sommerimpressionen von Annas Tochter Vera aus der Nachkriegszeit stehen. Ausser Tagebucheinträgen und von den Vorfahren überlieferten Anekdoten finden sich auch historische und essayistische Passagen, die aus der Perspektive unterschiedlicher Frauenfiguren erzählt sind und ein vielschichtiges und vielstimmiges Buch ergeben.

Irene Langemann selbst hat Russland 1990 verlassen. Spätestens nachdem ihr fünfjähriger Sohn in Moskau als «Faschist» beschimpft worden war, fand sie es an der Zeit, zu gehen. Rund 2,5 Millionen Menschen aus Osteuropa mit deutschen Vorfahren leben heute unter dem ungeliebten Label «Aussiedler» in Deutschland. Sie fühlten sich auch dort, betont die Autorin, oft als Menschen zweiter Klasse.

Irene Langemann: Das Gedächtnis der Töchter. Roman. Friedenauer Presse, Berlin 2023. 477 S., Fr. 41.90.

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