Die Broccoli-Familie hat den fiktiven Geheimagenten in den sechziger Jahren in die Kinos gebracht. In den vergangenen Jahren blockierte sie weitere Dreharbeiten. Das hat sich jetzt geändert.
atz. / (dpa) Um die weltbekannte Filmfigur James Bond ist es ruhig geworden. Vor drei Jahren hatte Amazon das traditionsreiche Hollywood-Studio Metro Goldwyn Mayer (MGM) für achteinhalb Milliarden Dollar aufgekauft. Damit sicherte sich Amazon die Rechte von etwa viertausend Filmen, unter ihnen Klassiker wie die «Rocky»-Reihe. Oder eben die Bond-Filme.
Weitere Bond-Filme wurden seither nicht gedreht. Die langjährigen Produzenten Barbara Broccoli und ihr Stiefbruder Michael G. Wilson blockierten entsprechende Versuche. Barbara Broccoli ist die Tochter von Albert Broccoli, der den fiktiven Geheimagenten in den sechziger Jahren aus den Büchern Ian Flemings in die Kinos brachte. Broccoli befürchtete, mit dem Einfluss von Amazon gehe der Geist von James Bond verloren.
Nun haben Broccoli und Wilson auf der offiziellen James-Bond-Website überraschend angekündigt, dass Amazon die «kreative Kontrolle» übernehmen werde. «Barbara und ich sind uns einig: Es ist an der Zeit, dass unser vertrauenswürdiger Partner, Amazon MGM Studios, James Bond in die Zukunft führt», sagte Wilson. Broccoli gab an, sich nun anderen Projekten widmen zu wollen.
Unter James-Bond-Fans ist der Schritt umstritten. Befürworter hoffen, dass es nach nur zwei James-Bond-Filmen in den letzten zehn Jahren wieder häufiger neue Abenteuer von 007 geben wird. Kritiker glauben, dass Amazon MGM Studios die Marke James Bond rücksichtslos ausschlachten und den Markt damit übersättigen könnte.