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Startseite » An der Grenze zwischen Israel und Libanon droht ein Krieg. Eine Reportage
Welt

An der Grenze zwischen Israel und Libanon droht ein Krieg. Eine Reportage

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 22, 2024
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Kommt bald die grosse Eskalation zwischen Israel und dem Hizbullah? Für die Bewohner des israelischen Nordens ist diese Frage müssig – sie haben ihre Heimat ohnehin schon verloren.

David Azulay legt den Rückwärtsgang ein und wendet seinen offenen Geländewagen, unter den Reifen knirschen der Schutt und die Glassplitter. «Hier können wir nicht stehenbleiben, sie können uns sehen», ruft er. Der Chef des Gemeinderats von Metula gibt Gas und deutet mit seinem rechten Zeigefinger auf einen Hügel in sechs Kilometer Entfernung. «Das ist das Schiiten-Dorf Khiam, von da werden 80 Prozent der Panzerabwehrraketen auf uns geschossen.»

Metula ist der nördlichste Ort Israels – und jene Stadt, die der Hizbullah am stärksten zerstört hat. Manche Häuser stehen weniger als hundert Meter von der blauen Linie entfernt, die Libanon von Israel trennt. Heute leben hier noch 30 Menschen, vor dem 8. Oktober waren es 2400. Einen Tag nach dem Hamas-Massaker begann die libanesische Schiiten-Miliz aus Solidarität mit den Islamisten aus Gaza, Israels Norden mit Drohnen, Mörsern und Raketen anzugreifen. Wo früher Fenster in Einfamilienhäusern waren, klaffen jetzt verkohlte Einschlaglöcher, Mülltonnen stehen quer auf dem Asphalt, und so gut wie alle Menschen vor Ort tragen Uniform.

Der Krieg zwischen Israel und dem Hizbullah ist noch auf die Grenzregion beschränkt, doch eine Eskalation wird immer wahrscheinlicher. Die Schiitenmiliz schickt nun weitaus mehr Drohnen als zu Beginn der Konfrontation – wohl auch, um den Israeli zu zeigen, über welch fortgeschrittene Waffensysteme sie verfügt. Und Israel greift mit seinen Kampfjets immer tiefer in Libanon an. Zudem rüsten beide Seiten rhetorisch auf: Am Mittwoch erst drohte der Hizbullah-Chef Hassan Nasrallah, dass im Kriegsfall kein Ort in Israel von den Raketen seiner Miliz verschont bleibe.

Ein umfassender Krieg gegen den Hizbullah mit seinen schätzungsweise 150 000 Raketen wäre für Israel eine weitaus grössere Herausforderung als der Waffengang gegen die Hamas, der schon seit über acht Monaten andauert. Falls der grosse Krieg im Norden ausbräche, ist Metula der Vorgeschmack: Nicht nur Städte im Norden, sondern auch im Zentrum Israels würden grosse Zerstörung erleben.

«Die Regierung lässt Israel im Stich»

«Ich weine jeden Morgen, wenn ich durch Metula fahre – ich weine um die Einwohner und um mich», ruft David Azulay über das laute Dröhnen des Motors. Seit neun Jahren steht der braungebrannte Mann mit den kurzgeschorenen Haaren schon dem Gemeinderat vor. Seit acht Monaten muss er dabei zusehen, wie seine Stadt Stück für Stück zerstört wird. «Wir wollen keinen Krieg», sagt er. «Aber es gibt keine Alternative zu einer Bodenoffensive in Libanon, nur so können wir hier wieder Sicherheit herstellen.»

An diesem Tag Mitte Juni ist es ruhig in Metula, nur einmal rollt das Donnern eines Artilleriegeschützes über den Ort. «Das waren wir», sagt Leo grinsend, der in voller Kampfmontur am Checkpoint vor dem Ortseingang steht. Der 50-jährige israelische Reservist will seinen Nachnamen nicht veröffentlicht sehen.

Sonst ist dem Mann mit den grauen Haaren und dem Dreitagebart nicht nach Lachen zumute. «Wir können so nicht weitermachen», sagt er, der vor dem Krieg in Metula von der Landwirtschaft und dem Tourismus gelebt hat. Leo steht vor dem Nichts. Seitdem 60 000 Israeli aus der Grenzregion evakuiert wurden, kann er sich kaum mehr um seine Felder kümmern, Besucher kommen sowieso nicht mehr.

Natürlich weiss er, dass die Zerstörung massiv und die Opferzahlen hoch sein würden, falls der Krieg im Norden ausbricht. «Aber das ist der Preis, den wir bezahlen müssen», sagt er grimmig. «Wir haben zwanzig Jahre lang unsere Augen vor der Bedrohung verschlossen, damit muss jetzt Schluss sein.» David Azulay pflichtet ihm bei. Es gehe nicht nur um Metula, sagt der Vorsitzende des Gemeinderates, sondern um die Grundfesten des Staates. Der Mann zeigt auf die menschenleere, zerstörte Stadt. «Schau dir das an, die Regierung lässt Israel im Stich.»

Trauer, gemischt mit Wut

40 Kilometer weiter südlich sehen es die ehemaligen Bewohner von Metula so wie Azulay. «Israel hat eine Pufferzone gegenüber dem Hizbullah geschaffen – aber auf israelischem Territorium», sagt Liat Cohen-Raviv. «Ich und viele andere hier haben bei dieser Regierung ein grosses Vertrauensproblem.»

Cohen-Raviv hat an diesem Freitagabend rund siebzig Evakuierte aus dem Norden Israels zu einem improvisierten Schabbat-Gottesdienst nach Amiad eingeladen. Bei starkem Wind und 41 Grad im Schatten versammeln sich Familien, Junge und Alte auf einem sandigen Acker, wo ein Dutzend Zelte aufgestellt sind – ein symbolisches Zeichen für ihre Heimatlosigkeit. Zunächst rezitieren sie Psalmen aus der Thora, dann wird gemeinsam gesungen, und einer der Männer spricht schliesslich den Kiddusch über Brot und Wein. Die Stimmung ist gut. Doch unter der Oberfläche schwelt eine grosse Trauer – gemischt mit Wut.

Cohen-Raviv ist als junge Frau nach Metula gezogen. Sie hat das Forum «Matzpinim» für die Evakuierten des Nordens ins Leben gerufen, um ihnen eine Stimme zu geben. Heute seien weniger gekommen als beim vorangegangenen Treffen zum Schabbat, vielleicht wegen des heissen Wetters, vielleicht wegen der Feuer, meint die 50-Jährige.

Überall im Norden Israels wüteten Anfang Juni grossflächige Brände, nachdem Hizbullah-Raketen eingeschlagen waren oder glühende Splitter von israelischen Abfangraketen auf die ausgetrocknete Erde niedergegangen waren. Auch unweit von Amiad befinden sich grosse verkohlte Flächen am Wegesrand, auf dem abgebrannten Gras liegen noch weisse Ascheflocken. Es riecht nach Lagerfeuer.

«Der Norden stirbt aus»

Nach den Bränden kamen viele hochrangige israelische Politiker in den Norden, auch Benjamin Netanyahu. Hier in Amiad erntet er dafür nur Verachtung: «Was den Norden angeht, tut die Regierung gar nichts», sagt Ofer Thaller, der ebenfalls in Metula lebte. «Der Ministerpräsident hat den ganzen Weg nach Kiryat Shmona auf sich genommen und hat noch nicht einmal den Bürgermeister getroffen – wofür ist er hergekommen? Für die Fotos?»

Der Mann mit den langen, grauen Haaren war noch nie ein Unterstützer Netanyahus. «Wir haben uns daran gewöhnt, dass der Regierung der Norden egal ist, daran hat sich auch jetzt nichts geändert.» Thaller erklärt wütend, dass das nächste Spital von Metula eine Stunde entfernt liege und es keine Zugverbindungen in seine Heimatstadt gebe.

Viele haben Angst, dass der Grenzkrieg mit dem Hizbullah den nördlichen Gemeinden Israels den Todesstoss versetzt hat – egal, ob er dereinst eskaliert oder nicht. Der 56-jährige Thaller hat eine 8-jährige Tochter. «Ich werde nicht zurückgehen, sie hat in den vergangenen acht Monaten schon genug Veränderung durchgemacht.» Er möchte seine Tochter nicht an einen Ort bringen, von dem er nicht weiss, ob er jemals wieder sicher ist. In Metula war Thaller Lehrer. «Von allen Eltern höre ich, dass sie nicht zurückgehen werden, weil das Risiko zu hoch ist», sagt er traurig. «Ohne Kinder gibt es keine Zukunft. So stirbt der Norden aus.»

Liat Cohen-Raviv wird nach Metula zurückgehen, wenn sie sich sicher fühlt. Die Regierung sollte ihrer Meinung nach auch eine Invasion in Libanon in Erwägung ziehen. Sie ist sich bewusst, dass dann Tausende Israeli getötet und verletzt würden. «Aber wenn wir diesen Krieg nicht jetzt führen, dann werden wir ihn in drei oder fünf Jahren führen müssen», sagt sie. «Es ist keine Frage, ob dieser Krieg ausbricht, sondern nur, wann.»

Israels Armee greift auf Taktiken von 1956 zurück

Einer, der auf den Krieg vorbereitet ist, ist Dotan Razili. Der Reserve-Oberstleutnant steht mit umgehängtem Sturmgewehr auf dem Isaak-Aussichtspunkt im Kibbuz Eilon, drei Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Der gegenwärtige Krieg mit dem Hizbullah habe Israel vor Herausforderungen gestellt, sagt der Offizier der israelischen Streitkräfte (IDF). «Die IDF sind eine Bewegungsarmee», sagt Razili. Auf die Situation an der Nordgrenze sei man daher zunächst unvorbereitet gewesen. «Wir mussten den Soldaten erst wieder beibringen, Schützenlöcher zu graben und Verteidigungspositionen zu beziehen.»

Im Norden sei ein israelisches Militärhandbuch aus dem Jahr 1956 wieder zum Einsatz gekommen, in dem Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg für Israel festgehalten worden sind, berichtet Razili. Die Soldaten seien teilweise ungeduldig gewesen, weil sie den wichtigeren Einsatz im Süden nicht verpassen wollten. «Nach ein paar regnerischen Tagen in den Schützenlöchern haben einige hier gesagt, sie würden lieber nach Gaza gehen», erzählt Razili.

Für den Oberstleutnant ist der Kampf im Norden hingegen ein persönlicher: Er lebt in Eilon, dem Kibbuz, den er nun verteidigt. Fragt man ihn, wie sich die Situation an der Grenze lösen lasse, wiederholt er die zwei bekannten Alternativen. Entweder schliesse Israel eine Übereinkunft mit dem Hizbullah, infolgedessen sich die Miliz hinter den Litani-Fluss zurückziehe, 30 Kilometer nördlich der israelischen Grenze – oder Israel marschiere in Libanon ein.

Fruchtlose Pendeldiplomatie der USA

Vor allem die USA wollen eine Eskalation um jeden Preis vermeiden. Anfang der Woche besuchte der amerikanische Nahostbeauftragte Amos Hochstein zunächst Israel und flog anschliessend nach Beirut. Bis jetzt sieht es nicht danach aus, als würde die Pendeldiplomatie Früchte tragen. Am Dienstag veröffentlichte der Hizbullah ein Video einer Aufklärungsdrohne, die die nordisraelische Stadt Haifa überflog – eine gezielte Provokation. Israels Aussenminister drohte daraufhin mit einem «totalen Krieg» in Libanon.

Oberstleutnant Dotan Razili hat den Glauben an eine diplomatische Lösung nicht verloren. «Ich bin für ein Abkommen», sagt der 55-Jährige. «Aber das Problem mit Abkommen ist, dass sie sich über die Zeit abnutzen.» Noch schwieriger sei es, eine Übereinkunft mit einer Terrororganisation einzugehen. «Bei einem Abkommen muss Israel sichergehen, dass sich ein 7. Oktober nicht in zwei Jahren wiederholt.»

Gleichzeitig stellt er klar, dass die zweite Option, eine Bodenoffensive in Libanon, für Israel kein Problem sei. «Einen Monat nachdem wir unsere Verteidigungsposition hier eingenommen hatten, haben wir begonnen zu üben», sagt der israelische Offizier. «Wir haben unsere Soldaten auf eine mögliche weitere Phase des Kriegs vorbereitet: In Libanon manövrieren, den Hizbullah hinter den Litani zurückzudrängen und sicherstellen, dass keine militärischen Einrichtungen hinter der Grenze stehenbleiben.»

Sollte sich die Eskalationsspirale weiterdrehen, könnte dieses Szenario schon bald Realität werden. Am Dienstagabend teilten die israelischen Streitkräfte mit, das Nord-Kommando habe einen Operationsplan für eine Offensive in Libanon genehmigt. Ob der grosse Krieg nun kommt oder nicht, eins ist klar: Das Leben im Norden Israels wird auf absehbare Zeit nicht zur Normalität zurückkehren.

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