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Startseite » Angst vor Putins Kriegslust: Michael Thumann reist durch Osteuropa und spricht mit Menschen, die aus Russland geflohen sind
Feuilleton

Angst vor Putins Kriegslust: Michael Thumann reist durch Osteuropa und spricht mit Menschen, die aus Russland geflohen sind

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 21, 2025
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Auf abgelegenen Routen ist der «Zeit»-Korrespondent Michael Thumann über die letzten offenen Grenzübergänge Russlands gereist. Sein Buch ist ein Bericht aus einem Europa, das wieder geteilt ist.

Wo ist Putin? Also, wo steckt er wirklich in der riesigen Stadt Moskau, wo in dem noch viel grösseren Reich, über das er herrscht? Zwar ist der russische Staatspräsident allgegenwärtig. Man braucht als Bürger Russlands nur den Fernseher anzuschalten, schon schaut er ins Zimmer. Listig-gütig, jedenfalls hält er seinen Gesichtsausdruck vermutlich dafür. Aber wenn man den Diktator gern leibhaftig sehen möchte, wie es einem Journalisten wie Michael Thumann die berufliche Neugierde gebietet – Fehlanzeige.

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Der Mann ist nicht zu fassen. Mag sein, dass er gerade in einer Kolonne schwarzer Aurus-Limousinen durch Moskau rast oder im Helikopter in den Kreml fliegt. Vielleicht ist er auch ganz woanders. Als Radfahrer hat Thumann in Moskau doppelt schlechte Chancen: Die Autokolonne wartet nicht auf ihn und seinen ohnehin vergeblichen Blick durch die abgedunkelten Scheiben. Ausserdem ist das Radfahren in einer Stadt wie Moskau mit ihrem überbordenden Autoverkehr noch gefährlicher als in anderen Grossstädten.

So, also etwas anekdotenhaft, könnte dieses Buch des langjährigen «Zeit»-Korrespondenten in Moskau weitergehen – eine Prise Putin, ein wenig Lokalkolorit vom Fahrradsattel herab, ein Schluck Wodka hier und etwas Datschaseligkeit dort, nicht zu vergessen die unsterbliche russische Seele – und schon wäre das gemütliche Korrespondentenbuch aus dem grossen Russland fast fertig.

Aus einem «unfreundlichen Land»

Aber in Russland ist es nicht gemütlich. Und ausserdem kommt Thumann aus einem «unfreundlichen Land», wie es staatlicherseits heisst. Das bedeutet, bei jeder Ein- und Ausreise stundenlange Befragungen über sich ergehen lassen zu müssen. Ebenso muss Thumann mit der steten Befürchtung leben, gar nicht wieder einreisen zu dürfen. Oder, wie der frühere «Wall Street Journal»-Korrespondent Evan Gershkovich, als westliche Geisel in Haft genommen zu werden.

Es ist kein Vergnügen, sondern eine Belastung, als Inhaber eines deutschen Passes aus Russland zu berichten. Anekdoten spielen in diesem Buch deshalb eine untergeordnete Rolle. Es geht um etwas anderes: den durchaus wehmütigen, manchmal persönlichen, manchmal analytischen Blick auf Russland beim unauffälligen Verlassen des Landes, ohne zu wissen, ob es eine Wiederkehr gibt.

Thumann schildert eine manchmal grotesk umständliche Reise auf dem Landweg von Moskau nach Berlin. Auf abgelegenen Routen und über die letzten offenen Grenzübergänge reist er über die estnische Grenzstadt Narva, entlang des riesigen Peipussees, durch Lettland und Litauen nach Königsberg, durch Masuren nach Danzig, kurz: unbeirrt nach Westen. Wohin er auch kommt, immer interessiert ihn das Verhältnis der Menschen dort zum übermächtigen Nachbarn, zu Putin und seiner imperialistischen, bedrohlichen Politik.

Vorauseilende Unterwerfung

Genauso hält er es bei seinen Reisen nach Kasachstan und Georgien. Auch diese unternahm er, um unauffällige Wege zu erkunden, die aus dem unberechenbaren Land hinausführen. Wege, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2024 vor allem viele junge Russen genommen haben, um der Musterung, dem Krieg, aber auch der Hoffnungslosigkeit in der von Putin zerstörten Gesellschaft zu entgehen.

Mit ihnen spricht Thumann, wenn sie reden wollen. Er spricht auch mit den Bewohnern ihrer Gastländer, er redet mit jedem, der nicht penetrant die «militärische Spezialoperation» in der Ukraine preist. Er schreibt unterhaltsam und kenntnisreich über das sich immer stärker abschottende Riesenreich und die Befindlichkeit seiner Bewohner. Eine Art roter Faden ist die mehrfach variierte lakonische Wendung «eisiges Schweigen flussabwärts»: Sie meint das bedrohliche Schweigen der Staatsmacht – und das plötzliche Verstummen der Bürger, wenn im Gespräch Themen zur Sprache kommen, die heikel sind.

Wer nicht schweigt, ist eine «erhebliche Minderheit» der Deutschen, die von «einer ansteckenden Sehnsucht nach vorauseilender Unterwerfung befallen ist», wie Thumann schreibt – und ihm dies auch mitteilt. Thumann meint jene Deutschen, die die Realität in Putins Russland nicht sehen wollen und sich oft nicht einmal im persönlichen Gespräch mit dem heimgekehrten Korrespondenten davon überzeugen lassen, dass es keinen Grund gibt, von Russland etwas Gutes zu erwarten. Wer wissen möchte, wie die Stimmung bei den Menschen in Russland ist, bekommt durch Thumanns Buch einen lebendigen Eindruck.

Michael Thumann: Eisiges Schweigen flussabwärts. Eine Reise von Moskau nach Berlin. Verlag C. H. Beck, München 2025. 283 S., Fr. 39.90.

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