Schwyz
Wer von Schwyz in den Kanton Luzern wandert, muss ein paar Hindernisse in Kauf nehmen. Dafür wird man mit einem schönen Ausblick über den Vierwaldstättersee belohnt.
Auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen? Natürlich ist dies nicht so einfach. Das Hin und Her von Ballsaal eins zu Säli zwei. Die vielen Namen, die man sich merken sollte. Und dann all die Fragen, wo man denn wieder so lange gewesen sei . . . Es ist definitiv etwas anstrengend. Viel einfacher ist es mit dem Gersauerstock und dem Vitznauerstock. Da kann man gleichzeitig auf Ersterem stehen und auch auf Letzterem. Nein, nicht mit einem Spagat – so jung bin ich nun auch nicht mehr. Dieser ist gar nicht nötig, denn der Gersauerstock und der Vitznauerstock sind ein und derselbe.
Sie sind die Hausberge der beiden namensgebenden Gemeinden, auch auf der Karte kleben beide Namen am selben Gipfel. Dieser ist dem Hauptkamm der Rigi-Kette etwas vorgelagert und ragt wie eine Pyramide steil zwischen Gersau und Vitznau in den Innerschweizer Himmel.
Koordinaten
Route
via Obermatt und die Fälmisegg auf den Gersauerstock und nun hinab zur Bergstation Wissifluh; 6,9 km, 810 m Aufstieg, 700 m Abstieg, etwa 3¾ Std., Schwierigkeit T3
Verpflegung
keine Verpflegungsmöglichkeit
Karte
1:25 000, Blatt 1151; 1:50 000, Blatt 235
Mit 1452 Metern ist er um 350 Meter tiefer als der höchste Punkt auf Rigi Kulm, die Aussicht über die vielen Arme des Vierwaldstättersees steht aber derjenigen auf dem Touristen-Hotspot in meinen Augen in nichts nach. Die Besteigung könnte man in Gersau in Angriff nehmen.
Das Unschöne daran ist, dass man die ersten etwa 400 Höhenmeter meist auf Asphalt unterwegs ist. Es gibt ein Büsli, das vom See unten die Wiesen und Weiden hochtuckert, sogar unter der Woche und meist im Zweistundentakt. Gestartet bin ich dann bei der Haltestelle Ober Gibel. Anfänglich wandert man durch Wiesen und Weiden zickzack hoch, dann quert man rüber zur Fälmisegg und steht am Fuss des Gersauerstocks.
Hindernisse sind mit Leitern und Halteseilen zu überwinden
Der Aufstieg ist nicht ganz ohne, es hat einige Leitern drin und auch einige Halteseile, man quert einige Steilhänge, und ich finde es besser, die Tour nur bei trockenen Verhältnissen zu unternehmen.
Nach 500 Metern Abstieg vom Vitznauerstock erreicht man dann das schöne Bödeli der Wissifluh. Das Restaurant hier ist nur auf Voranmeldung offen, aber sie haben ein schönes Hüttli eingerichtet, in dem man an heissen Tagen sitzen und ein kühles Getränk geniessen kann. In nur wenigen Minuten ist man dann vorn bei der Bergstation der Luftseilbahn hinunter nach Vitznau.