Die Schwedin Sara Hector gewinnt den Riesenslalom in Killington vor der Kroatin Zrinka Ljutic und der Schweizerin Camille Rast. Die zur Halbzeit führende Mikaela Shiffrin stürzt im zweiten Lauf.
(sda) Mikaela Shiffrin verpasst im Riesenslalom von Killington ihre erste Chance, die magische Marke von 100 Weltcup-Siegen zu knacken. Die zur Halbzeit führende Amerikanerin schied im zweiten Lauf aus. Camille Rast wird beim Sieg von Sara Hector Dritte.
Den Sieg, ihren sechsten im Weltcup, sicherte sich an der amerikanischen Ostküste Sara Hector. Die 32-jährige Schwedin triumphiert mit 0,54 Sekunden Vorsprung vor der Kroatin Zrinka Ljutic.
Rast mit zweitem Podest innert Wochenfrist
Das Podest komplettierte mit Camille Rast eine Schweizerin. Die 25-jährige Walliser verlor gut eine Sekunde auf die Riesenslalom-Olympiasiegerin Hector und blieb um die Winzigkeit von einem Hundertstel vor der viertklassierten Norwegerin Thea Louise Stjernesund.
Rast, vor Wochenfrist beim Slalom im österreichischen Gurgl als Dritte erstmals überhaupt im Weltcup auf dem Podest, doppelte damit bei erster Gelegenheit gleich nach. Zuvor war die Westschweizerin in einem Weltcup-Riesenslalom noch nie besser als im 7. Rang klassiert (Ende Dezember 2021 in Lienz).
Holdener und Gut-Behrami in Top 15
Zweitbeste Schweizerin wurde Wendy Holdener, die vor allem im zweiten Durchgang eine starke Fahrt zeigte und sich um zehn Positionen auf den 12. Platz verbesserte. Die Schwyzerin, zuletzt in Gurgl Slalom-Vierte, war in einem Riesenslalom zuletzt im Dezember 2022 – als Zehnte in Sestriere – besser klassiert.
Unmittelbar hinter Holdener reihte sich Lara Gut-Behrami (13.) ein. Die Tessinerin, in den letzten zwei Jahren in Killington zweimal siegreich, fiel im zweiten Lauf ihres ersten Saisonrennens noch um vier Positionen zurück. Vor fünf Wochen beim Weltcup-Auftakt in Sölden hatte Gut-Behrami kurzfristig auf den Start verzichtet, weil sie sich wegen Knieproblemen und nach einer Grippe nicht zu 100 Prozent fit gefühlt hatte.
Weltcup-Punkte gab es aus Schweizer Sicht auch für Simone Wild (22.) und Michelle Gisin (25.).
Haaser verhindert ÖSV-Debakel
Hingegen für Österreich setzte es in Killington beinahe ein Debakel ab. Zählbares gab es mit dem 8. Platz einzig für Ricarda Haaser. Julia Scheib – die Drittklassierte von Sölden –, Stephanie Brunner und Katharina Liensberger waren im ersten Lauf ausgeschieden. Vier weitere Fahrerinnen verpassten mit ihrer morgendlichen Leistung den Vorstoss in die Top 30.
Am Sonntag findet an der amerikanischen Ostküste der dritte Slalom der Saison statt. Haushohe Favoritin ist Rekordsiegerin Mikaela Shiffrin, die zuvor in diesem Winter in Levi wie auch in Gurgl gewonnen hat. In Killington, wo der Frauen-Weltcup seit 2016 Halt macht, ist sie in sechs der bisher sieben Rennen in ihrer Spezialdisziplin siegreich geblieben. Die Frage stellt sich, wie Shiffrin ihren heftigen Sturz am im Riesenslalom verarbeiten kann. Start zum ersten Slalom-Lauf ist um 19 Uhr Schweizer Zeit.