Donnerstag, November 13

Feuilleton

«Sie können Ihre Tochter nur lieben. Sie können sie nicht retten» – Joan Didions Gespräche mit ihrem Psychiater

Die Schriftstellerin ging jahrelang in die Psychotherapie und schrieb ein Tagebuch darüber. Bei der Lektüre der postum veröffentlichten intimen Protokolle ist man hin- und hergerissen. Am 4. Oktober 2000 erzählt Joan Didion ihrem Psychiater Robert MacKinnon, dass sie wieder diese Phantasien hatte. Es überkam sie in einem Gottesdienst, den sie mit…

In Japan sorgt ein Roman für Aufsehen, der in Teilen von Chat-GPT geschrieben wurde

Der preisgekrönte Science-Fiction-Roman «Tokyo Sympathy Tower» der japanischen Autorin Rie Qudan geht den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf den Einzelnen und die Gesellschaft nach. Es erweist sich, dass der Maschine nichts Menschliches fremd ist. Stell dir vor, alle reden, und keiner hört zu. Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen NZZ.ch benötigt JavaScript für…

Luigi Mangione steht wegen Mordes vor Gericht. Dass ihn in den USA viele als Helden verklären, liegt auch an den Medien

Der Uni-Abgänger soll den CEO eines Krankenversicherers mit mehreren Schüssen getötet haben. Nun wird er sogar in einem Musical gewürdigt. Am 13. Juni wird in San Francisco Premiere gefeiert. Auf die Bühne kommt «Luigi: The Musical». Titelheld ist der derzeit in New York inhaftierte Luigi Mangione. Der 26-jährige Absolvent einer Eliteuniversität…

Einsamkeit, Erinnerung, Ende – das Prosadebüt des Norwegers Tor Ulven in einer rühmenswerten Übersetzung

Die leidenschaftliche Depressivität von Tor Ulvens Schreiben zerstört jede Art von bürgerlicher Sicherheit. Am Ende geht es dem Norweger in seiner unerhört präzisen und emotionslosen Prosa darum, zu zeigen, «dass das Leben streng genommen unmöglich ist». Hat jemals einer so überzeugend hoffnungslose Texte verfasst wie der Norweger Tor Ulven (1953–1995)?…

Als Faktenchecker kämpft er gegen die Faktenmacher von Donald Trump

Der erste Roman eines Faktencheckers über einen Faktencheckerwirft die Frage auf: Warum ist dieser Beruf, den es doch so braucht,dermassen in Verruf geraten? Seine Freundin, die ihn für einen Akademiker verlassen hat, verspottete ihn als «Mister Enzyklopädie». Eine Frau, die er in einer Bar trifft, empfindet ihn als «the bland…

Ein Volk von begeisterten Nazis? Der Historiker Peter Longerich widerspricht: Das NS-Regime habe nie die Mehrheit der Deutschen hinter sich gehabt

Jubelnde Massen, willige Erfüllungsgehilfen: Das ist das Bild, das man vom «Dritten Reich» hat. Peter Longerich vertritt in seinem neuen Buch die These, die meisten Deutschen seien keine überzeugten Nazis gewesen, sondern Konformisten. Es galt bisher weithin als gesicherte Erkenntnis, dass die übergrosse Mehrheit der Deutschen von 1933 an bis…