Real Madrid steht souverän in den Achtelfinals der Champions League. Der Titelverteidiger schlägt Manchester City auch im Rückspiel, diesmal 3:1. Kylian Mbappé glänzt mit drei Toren.
(sda) Pep Guardiola hatte es geahnt. Der spanische Trainer von Manchester City stapelte im Vorfeld des Rückspiels der Sechzehntelfinals in der Champions League gegen Real Madrid gehörig tief, als er die Chancen seiner Mannschaft auf ein Weiterkommen gerade einmal auf ein Prozent einstufte. Die Madrilenen hatten sich im Hinspiel vor einer Woche in Manchester dank zwei späten Treffern 3:2 durchgesetzt.
Das Bauchgefühl täuschte Guardiola insofern nicht, als seine Mannschaft im Santiago Bernabéu schon früh in Rücklage geriet. Die Hoffnungen auf eine Wende wurden noch kleiner. Kylian Mbappé veredelte in der vierten Minute einen langen Ball mit einem listigen Heber zum 1:0.
Und der französische Weltmeister, der nach seinen Startschwierigkeiten beim spanischen Giganten immer mehr in Fahrt kommt, liess seine Klasse nach einer guten halben Stunde erneut aufblitzen, als er nach einem Pass von Rodrygo mehrere Verteidiger Manchesters aussteigen liess und überlegt zum 2:0 einschob. Als der 26-Jährige nach einer Stunde erneut von der Strafraumgrenze zum Abschluss kam, musste der City-Goalie Ederson ein drittes Mal hinter sich greifen.
City, das ohne den verletzten Manuel Akanji auskommen musste, erweckte nie den Eindruck, beim grossen Rivalen zur spektakulären Wende ansetzen zu können. Zumal Guardiola, wohl ganz seinem Bauchgefühl folgend, mit Erling Haaland seinen gefährlichsten Stürmer auf der Bank liess.
Juventus setzt Italiens Schmach fort
Am Dienstag waren mit Atalanta Bergamo und dem AC Milan zwei italienische Mannschaften unerwartet früh gescheitert. Insofern lastete auf Juventus Turin in seinem Duell gegen die PSV Eindhoven auch die Verantwortung, die Ehre des italienischen Fussballs zu retten. Dieses Vorhaben misslang der «Alten Dame», denn die Niederländer setzten sich in einer sehr intensiv geführten Partie dank einer eklatanten Leistungssteigerung im Lauf des Spiels 3:1 in der Verlängerung durch. Ivan Perisic und Ismael Saibari trafen bis zur 74. Minute für das Team von Peter Bosz und sorgten damit dafür, dass das Skore nach zweimal 90 Minuten ausgeglichen war. Das Hinspiel hatten die Italiener 2:1 gewonnen, in Eindhoven traf Timothy Weah für Juve zum zwischenzeitlichen 1:1, das für ein Weiterkommen gereicht hätte.
In der Verlängerung besass die Mannschaft von Thiago Motta insbesondere durch Dusan Vlahovic eine ausgezeichnete Möglichkeit auf einen Treffer. Der Schuss des Serben klatschte aber an den Pfosten. Jubeln konnten nur die Einheimischen. Ryan Flamingo erzielte in der 98. Minute nach energischem Nachsetzen das dritte Tor für die PSV, die erstmals seit 2007 eine K.O.-Runde der Champions League übersteht. Damals hatten die Niederländer Arsenal mit dem Schweizer Innenverteidiger Johan Djourou ausgeschaltet. Wie es der Zufall will, könnte es für PSV in den Achtelfinals nun zum Wiedersehen mit den Londonern kommen. Arsenal oder Inter Mailand sind die möglichen nächsten Gegner.
Die Mannschaft mit dem Schweizer Torhüter Yann Sommer verbleibt das einzige Team aus Italien im prestigeträchtigsten europäischen Klubwettbewerb.
Dortmund ohne Tor, aber ohne zu zittern
Nach dem 3:0-Auswärtssieg im Hinspiel gegen Sporting Lissabon fürchteten wohl nicht einmal die grössten Pessimisten, dass Borussia Dortmund die gute Ausgangslage für den Einzug in die Achtelfinals der Champions League noch verspielen würde. Und obwohl die Deutschen in der heimischen Bundesliga nach wie vor nicht auf Touren kommen, zuletzt gar dem Schlusslicht Bochum unterlagen (0:2), kamen die Fans in der Dortmunder Arena tatsächlich nie ins Zittern.
In einer spielerisch äusserst überschaubaren Partie hatte der BVB auch mit halbem Gas mehr Spielanteile, wobei auch die Portugiesen im Hinblick auf die Meisterschaft mehrere Leistungsträger wie Topskorer Viktor Gyökeres schonten. Ein Tor wollte keiner Mannschaft gelingen, wobei Serhou Guirassy nach einer Stunde die grösste Dortmunder Chance liegen liess. Der Guineer vom Elfmeterpunkt. Wenig später traf der eingewechselte Giovanni Reyna nur den Pfosten.
Gregor Kobel im Tor des BVB wurde nicht gefordert und musste gegen harmlose Portugiesen gerade einmal einen Schuss abwehren.
Pariser Schaulaufen gegen Brest
Auch Paris Saint-Germain hatte im innerfranzösischen Duell gegen Brest nach dem deutlich gewonnenen Hinspiel (3:0) eine Pflichtaufgabe zu erfüllen. Und dem Meister der Ligue 1 gelang dies ohne Mühe. Bradley Barcola und Chwitscha Kwarazchelia trafen in der ersten Hälfte und erstickten somit jegliche Hoffnungen auf ein Comeback der Bretonen. Für den Georgier, der aus Neapel in die französische Hauptstadt wechselte, war es der erste Treffer für seinen neuen Verein in der Champions League.
In der zweiten Hälfte war die Intensität spürbar gedrosselt, was die Mannschaft von Luis Enrique aber nicht daran hindern sollte, das Verdikt noch deutlicher werden zu lassen. Vitinha erhöhte nach einer Stunde mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze, der 19-jährige Désiré Doué stellte auf 4:0 (64.), Nuno Mendes, Gonçalo Ramos und der 18-jährige Senny Mayulu mit seinem Premierentor in der Königsklasse besorgten den 7:0-Endstand.
Die Achtelfinals, die am 4. und 5. März mit den Hinspielen starten, werden am Freitag ausgelost.