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Startseite » Charli XCX singt nun von ihren Selbstzweifeln. Ein It-Girl ist eben auch nur ein Mensch
Feuilleton

Charli XCX singt nun von ihren Selbstzweifeln. Ein It-Girl ist eben auch nur ein Mensch

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 21, 2024
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Der britische Pop-Star hat sich in verspielten Posen und berauschenden Dance-Songs profiliert. Auf ihrem neuen Album «Brat» überrascht sie mit persönlicher Befindlichkeit.

Charli XCX denkt über ein Kind nach. Es soll ihrem Leben einen Sinn geben. Der Kinderwunsch verfolgt sie überallhin. Sie habe Angst, dass ihr die Zeit davonlaufe, singt sie in «I Think About It All The Time», einem Song ihres neuen Albums «Brat». Doch trotz Torschlusspanik bleibt die Hoffnung: «I finally met my baby, and a baby might be mine» – sie habe endlich einen Liebhaber gefunden, und da könnte es gelegentlich ein Baby geben.

Die persönlichen Zeilen von Charlotte Emma Aitchison alias Charli XCX überraschen. Man hat die 31-jährige britische Pop-Sängerin bisher als cleveres, singendes It-Girl gekannt. It-Girls aber sind extravagant. Ihre Sorgen gelten dem glamourösen Ego und seiner Repräsentation in den medialen Netzen.

Was also brauchen It-Girls? Sicher einmal Schminke, Schuhe mit hohen Absätzen, einen berühmten Coiffeur und Fotos für den Insta-Account. Aber selten steht auf einer It-Girl-To-do-Liste etwas von Nachwuchs. Weil ein It-Girl selbst im Mittelpunkt stehen und gehätschelt werden will, gibt es in seinem Leben kaum Platz für einen sabbernden Säugling.

Eine kühle Roboterstimme

Das kommt in der Regel auch zum Ausdruck, wenn Charli XCX ihre schrille Stimme erhebt. Im ersten Song auf «Brat» zum Beispiel, der den Titel «360» trägt. Bei der runden Zahl darf man sich gleich einen Kreis von kreischenden Fans und aufdringlichen Paparazzi vorstellen, die die Sängerin umschwärmen.

Während federnde Synthesizer-Motive um den Beat hüpfen und fiktive Hände rhythmisch klatschen, feiert sich der Pop-Star in gellenden Zeilen wie dieser: «I went my own way and I made it» – ich ging meinen eigenen Weg, und ich habe es geschafft. Und in «Von Dutch» verkündet sie später mit dem sirenenartigen Timbre einer kühlen Roboterfrau: «I’m your number one, I’m your number one.»

Im Video zu «360» wird der übersteigerte Narzissmus allerdings ironisch gebrochen. Gezeigt wird eine Art Tafelrunde von It-Girls und Influencerinnen – mit prominenten Vertreterinnen wie die Schauspielerin Julia Fox oder das Model Richie Shazam. In dieser Versammlung von Prominenz soll eine neue It-Königin erkoren werden; gewählt wird ausgerechnet die anonyme Kellnerin, die sich durch ein gewisses «Je ne sais quoi» auszeichne.

Im Pop werden Stereotypen immer wieder bemüht und gleichzeitig durch Übersteigerung in die Persiflage getrieben. Man kennt das von Sängerinnen wie Lady Gaga und Grimes; oder von Rapperinnen wie Nicki Minaj und Megan the Stallion. Aber auch Charli XCX hat sich stets virtuos auf der Grenze zwischen Klischee und Karikatur bewegt.

Das beginnt bei ihr schon mit ihrer musikalischen Ausrichtung, dem sogenannten Hyperpop. Das Genre wurde in den letzten beiden Jahrzehnten entwickelt, vor allem durch den Produzenten A. G. Cook, der nun auch «360» produziert hat. Charli XCX hat sich stets im Dunstkreis seines Labels PC Records bewegt und profiliert. 2011 schrieb sie selber den Song «I Love It», der in der Version des schwedischen Duos Icona Pop zum internationalen Hit avancierte. 2013 erschien dann ihr eigenes Debütalbum «True Romance».

Seither hat sie Einflüsse aus Techno, Trance und Electropop in surreal-bombastischen Sounds und rauschhaften Songs verarbeitet. Ihre Tracks haben oft eine utopische Anmutung, weil ihre hohe Stimme so sehr von verschiedenen Filtern und Effekten wie Autotune geglättet, geschliffen und gestählt wird, dass man den Eindruck von Cybergesang erhält. Avantgardistisch und futuristisch wirkt ihre Musik dadurch, dass die simplen Songmuster mal von flirrenden, mal von zischenden Soundwalzen durchbrochen werden.

Letztlich aber geht es im phantasmagorischen Synthi-Pop von Charli XCX stets darum, dass man dazu tanzen kann. Auch «Brat» ist in erster Linie ein Dance-Album. Und mit dieser Funktion ist ein spezielles Verhältnis zwischen Pop-Star und Publikum gegeben.

Bei den Songs von Charli XCX handelt es sich zumeist um Ohrwürmer und Hymnen, die den ganzen Körper in Anspruch nehmen. Sie versucht immer wieder Smash-Hits zu schaffen, wie sie sie im Titel «Club Classics» thematisiert. «When I go to the club, I wanna hear those club classics», rappt sie zu einem teils hämmernden, teils giftig verschachtelten Beat, der sich gleich selbst als Dance-Hit empfiehlt.

Diese Musik will nicht berühren, sondern bewegen. Im Klub geht es deshalb selten um einen künstlerischen Austausch im engeren Sinne. Das tanzende Publikum möchte sich selber in Szene setzen. Es fehlt ihm an Geduld und Empathie für Expressivität.

Hingegen kommt es den Tanzenden entgegen, wenn sich eine Sängerin wie Charli XCX mit lauten Parolen und simplen Pointen als Animatorin und MC aufspielt. In dieser Rolle scheint Charli XCX auf «Brat» zunächst aufzugehen. In den ersten Stücken geht es immer wieder um Empowerment und Egotrip.

Der irritierende Reiz des Albums liegt jedoch darin, dass die Sängerin allmählich aus dem Rollenspiel hinaustritt und dabei auch den Sound variiert. So mischen sich dann immer mehr Zwischentöne in den technoiden Bombast. Mal verästelt sich die Songform in komplexen Geflechten, mal mischt sich wie in «Mean Girls» ein furioses Piano-Sample in den Hyperpop. Vor allem aber überrascht der Pop-Star in der künstlichen Klangkulisse mit immer authentischeren und menschlicheren Botschaften. Durch den rauschhaften Lärm dringt plötzlich die Stimme des Selbstzweifels.

Das zeigt sich etwa in der gehauchten Ballade «I Might Say Something Stupid». Das Stück nimmt sich aus, als würde sich ein Cybergirl in der lyrischen Innerlichkeit einer Billie Eilish oder Lara del Rey versuchen. In «Sympathy Is A Knife» werden die Selbstzweifel geradezu dramatisch hochgeschraubt. Sie wolle sich eine Pistole kaufen, singt der Pop-Star, um sich zu erschiessen. An Selbstmord denkt sie aus Eifersucht: Denn Backstage hat sich eine andere offenbar erfolgreich an ihren Lover herangemacht.

Sorgen um das It-Girl

Das Gift des Minderwertigkeitsgefühls trieft danach durch verschiedene Titel. In «Rewind» wünscht sich Charli XCX deshalb in Zeiten zurück, in denen sie noch keine Unsicherheiten spürte. Und «So I» widmet sie Sophie, der verstorbenen Pop-Produzentin, mit der sie früher Songs aufgenommen hat: Charli XCX schämt sich dafür, der kongenialen Partnerin zu wenig Sympathie entgegengebracht zu haben.

Hat Charli XCX ihren Witz und ihre Lebenslust verloren? Muss man sich nun Sorgen machen um das It-Girl? Wahrscheinlich nicht. Sie ist einfach etwas reifer geworden. Und sie weiss, dass die emotionale Offenheit der Verfremdung ihres Repertoires dient.

Auf «I Think About It All The Time», den Song über den Kinderwunsch, folgt zuletzt aber «365». Da besinnt sich die Pop-Diva wieder ganz auf ihr hedonistisches Sein. Sie setzt sich als «365 Party Girl» in Szene, das nie nach Hause geht, weil es ständig weitertanzt: «I never go home, don’t sleep, don’t eat, just do it on repeat.»

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