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Startseite » Das Wort «Kant» ist verboten: Wie der ESC obszöne Songs zensiert
Feuilleton

Das Wort «Kant» ist verboten: Wie der ESC obszöne Songs zensiert

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 12, 2025
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Die exzentrische Show hat auch etwas Prüdes. Sex darf nur umschrieben werden – und am besten in einer Sprache, die niemand versteht.

Die maltesische Sängerin Miriana Conte hätte auf Immanuel Kant verweisen können, als sie ihren Song für den diesjährigen Eurovision Contest einreichte. Genutzt hätte es ihr nichts. Sie musste die Worte «Serving Kant» aus dem Lied streichen.

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Gemeint hat sie damit nicht den deutschen Philosophen, dem sie dienen will. Sondern «Kant» heisst auf Maltesisch «Singen». Eine harmlose Trällerei beabsichtigte sie damit dennoch nicht. Da sie auf Englisch singt, ist die phonetische Ähnlichkeit mit dem vulgären Namen «cunt» für das weibliche Geschlechtsorgan beabsichtigt. «Serving Kant» bedeutet in der queeren Szene, dass jemand stark, selbstbewusst und betont weiblich auftritt.

Der ESC bedient das Publikum, das beim Spiel mit Rollen, Geschlechtern und Identitäten gerne Grenzen auslotet. Der Anlass muss aber auch für die ganze Familie bekömmlich sein, die ihn sich am Samstagabend vor dem Fernseher anschaut.

Deshalb werden immer wieder Liedtexte zensiert, die als anstössig gelten. Wer am ESC teilnehmen will, muss «obszöne oder anderweitig gegen die öffentliche Moral verstossende» Texte abändern. So steht es im Reglement.

Über strittige Lieder entscheidet die European Broadcasting Union (EBU), die den ESC veranstaltet. Dem Verband gehören 73 Rundfunkanstalten aus 56 Ländern an. Im Fall von Maltas kantigem Song reichte die BBC Beschwerde ein.

F-Wort wird zu «freaking»

Schon in der Vergangenheit wurden Beiträge wegen der anzüglichen Sprache zensiert. Mit ihrem Lied «Eat Your Salad» wollte die lettische Band Citi Zēni vor drei Jahren angeblich den Vegetarismus bewerben. Darin hiess es: «Instead of meat, I eat veggies and pussy / I like them both fresh, like them both juicy.» Das Wort «Pussy», mit dem der Sänger auf Oralsex anspielt, liess er bei der Live-Show dann einfach weg.

Eine Künstlerin aus Island reagierte auf die Beanstandung des Satzes «I’ll fucking win» damit, dass sie das F-Wort einfach mit «freaking» auswechselte. Das war 2006.

In ihrem Lied «Zitti e buoni» sang die italienische Rockband Måneskin 2021 von «cazzo» und «coglioni». Raus damit – die Kraftausdrücke, die wörtlich die männlichen Genitalien bezeichnen, waren zu vulgär. Die Italiener verzichteten zumindest am ESC auf die Worte. Und gewannen den Wettbewerb.

Auch die Malteserin Conte hat «Kant» aus Titel und Text ihres Beitrags gestrichen, der nun bloss noch «Serving» heisst.

Schrille Sexpositivity-Party

Angesichts der politischen Tumulte rund um den diesjährigen Gesangswettbewerb, an dem Nemo und andere Teilnehmer den Ausschluss Israels fordern, wirken solche sprachpuristischen Bemühungen harmlos.

Sie stehen auch im Gegensatz zur optischen freizügigen Ausstrahlung. Der ESC gibt sich als Sex-Positivity-Party oder als Simulation davon: eine wilde Show, «wo alles kann und nichts muss», wie es der Begriff beschreibt. Jede Form von Sexualität wird bejaht.

Das drückt sich am ESC in den exzentrischen körperbetonten Auftritten aus. Im Video zu ihrem Song räkelt sich Conte halbnackt und in aufreizenden Posen auf dem Bett. Den verbalen Anzüglichkeiten sind engere Grenzen gesetzt.

Man muss die sexualisierten Wortspiele auch gar nicht originell finden. Das Verbot aber unterschlägt, dass Kinder sie heute schon auf dem Pausenplatz hören. Und verstehen, dank ihrer Frühenglisch-Kenntnisse. Die Pop-Kultur ist durchsetzt davon.

Auf Deutsch ist «Ich komme» okay

Sobald es in den Songs weniger explizit um Sex geht, sind die Zensoren toleranter. Im australischen Beitrag «Milkshake Man» will der Sänger Go-Jo seine Milch, eine «geheime Superkraft», im ganzen Land verteilen.

Ein Auge drückt die Sprachpolizei auch bei den nichtenglischsprachigen Beiträgen am ESC zu. So schreibt es der «Guardian». Die finnische Sängerin Erika Vikman darf am Samstag «Ich komme» singen. Die zwei Worte singt sie auf Deutsch, den Rest auf Finnisch. Mit Sätzen wie «Meine Tore stehen offen» oder «Wenn du kommst, komme ich mit» macht sie klar, dass sie den sexuellen Höhepunkt meint.

Erst mit dem Namen eines Philosophen der Aufklärung zieht man Verdacht auf sich. Und dafür muss man nicht einmal Deutsch singen, eine Sprache, die sowieso keiner versteht.

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