Als Kind verliert Dominic Lobalu alles und rettet sich in den Laufsport. Doch was wird aus dem Renntalent in der Schweiz?
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In dieser Podcast-Episode:
Stockholm, 30. Juni 2022. Beim prestigeträchtigen Diamond-League-Meeting, der Champions League der weltweiten Leichtathletik, sieht es im Rennen um die 3000 Meter der Männer nach einem klaren Sieg des Favoriten aus Uganda Jacob Kiplimo aus. Die letzte Runde wird eingeläutet, und plötzlich kommt Hektik auf. Ein bisher unbekannter Läufer in weissem Trikot kommt von hinten heran. Dominic Lobalu überholt zuerst den Athleten an fünfter Stelle, dann den vierten und schliesst zur Spitze auf. Kurz vor der Zielgeraden ist er schon Zweiter. Im letzten Moment rennt er noch am bisher führenden und verdutzten Jacob Kiplimo vorbei und wird mit einer Jahresbestleistung Erster. Die Leichtathletikwelt reibt sich die Augen: Wer ist dieser Dominic Lobalu, von dem noch nie jemand gehört hat?
Dominic Lobalu ist vor dem Bürgerkrieg im Südsudan geflohen, als seine Eltern vor seinen Augen ermordet wurden. Da war er neun Jahre alt. Er kam nach Kenya, wurde Läufer und rannte für das «International Refugee Team». Nach einem Rennen in Genf setzte er sich 2019 ab und beantragte Asyl in der Schweiz. Erst hier wurde sein enormes Talent wirklich entdeckt. «Wenn man Dominic laufen sieht, ist das eine Augenweide», sagt der Sportredaktor Remo Geisser in der neusten Folge von «NZZ Akzent».
Nach unzähligen Erfolgen bei kleineren Rennen wird seinen Betreuern klar, dass Lobalu auf die grosse Bühne gehört. Doch an den grossen Titelkämpfen, wie zum Beispiel den Olympischen Sommerspielen, darf er nicht antreten, weil ihm der Schweizer Pass fehlt. Im Podcast erzählt Remo Geisser, wie Dominic Lobalu trotzdem an seinem Traum, zum ersten siegreichen Flüchtling zu werden, festhält.
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