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Startseite » Der Pastor, der Südkorea retten will – und die Gesellschaft spaltet
Welt

Der Pastor, der Südkorea retten will – und die Gesellschaft spaltet

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 20, 2025
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Der ultrakonservative Prediger Jeon Kwang Hoon hat bei der Präsidentschaftswahl wenig Chancen. Gleichwohl ist er ein Gewinner der Staatskrise.

An Selbstvertrauen mangelt es dem südkoreanischen Pastor Jeon Kwang Hoon nicht. Als er am Osterwochenende seine Kandidatur für Südkoreas Präsidentschaftswahl am 3. Juni bekanntgab, sagte er: «Ich glaube, dass ich der Einzige bin, der das Problem lösen kann.»

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Für Jeon, einen ultrakonservativen evangelikalen Protestanten, ist Südkoreas politische Ordnung das Problem: Er will nach seiner Wahl zunächst das Parlament und die Wahlkommission auflösen; die acht Verfassungsrichter, die den bisherigen Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen der Ausrufung des Kriegsrechts in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember vergangenen Jahres des Amtes enthoben haben, bestrafen und Yoon wieder zum Präsidenten ernennen.

Die Grenzen lösen sich auf

So weit wird es zwar nicht kommen, denn Jeon dürfte in den Präsidentschaftswahlen chancenlos sein. Seine vollmundige Ankündigung zeigt jedoch, wie gross das Selbstvertrauen der radikalen Protestanten nach dem Chaos, das Yoon durch die Ausrufung des Kriegsrechts verursacht hat, ist.

Die Konservativen hatten sich in der Vergangenheit von Pastoren wie Jeon abgegrenzt, um Wechselwähler, die entscheidend für den Ausgang der Präsidentschaftswahl sind, nicht abzuschrecken. Zum Vermächtnis des geschassten Ex-Präsidenten Yoon gehört, dass sich die Grenzen zwischen der konservativen Partei und rechtsextremen evangelikalen Protestanten aufgelöst haben.

Protestantische Geistliche und Missionare spielten bereits vor dem Zusammenbruch der Joseon-Dynastie, die durch die Invasion der Japaner 1910 unterging, in der Bildung und für caritative Zwecke eine wichtige Rolle auf der koreanischen Halbinsel. Nach der Befreiung Koreas von den Japanern 1945 spalteten sich jedoch die evangelikalen Protestanten: Ein Teil kämpfte im Süden der Halbinsel für Demokratie und Menschenrechte. Ein anderer Teil verbündete sich mit südkoreanischen Diktatoren wie Rhee Syng Man und Park Chung Hee. Zu deren Radikalisierung trugen auch Flüchtlinge aus Nordkorea bei, die die antikommunistische und proamerikanische Ausrichtung der evangelikalen Protestanten prägten. Die Militärdiktatur sicherte ihnen im Gegenzug rechtliche und wirtschaftliche Privilegien zu.

Pastor und Geschäftsmann

Zu den Nachfolgern dieser Gründergeneration zählt der 69 Jahre alte Pastor Jeon, der an der Spitze der Sarang Jeil Church steht. Er wurde landesweit während der Amtsenthebung von Präsidentin Park Geun Hye, die 2017 den Präsidentenpalast nach einem Urteil des Verfassungsgerichts verlassen musste, bekannt. Er kämpfte erfolglos für Park.

Jeons Popularität half ihm jedoch, als Geschäftsmann zu reüssieren. Sein Imperium umfasst ein Online-Einkaufszentrum, eine Zeitung und einen Youtube-Kanal; in Zusammenarbeit mit einer Bank ist er prozentual an Umsätzen, die mit Kreditkarten seiner Anhänger gezahlt werden, beteiligt.

Das Chaos nach der gescheiterten Ausrufung des Kriegsrechts machte sich Jeon zunutze, um noch bekannter zu werden. Er trat in den vergangenen Monaten regelmässig auf dem Gwanghwamun Platz im Herzen Seouls und vor der Residenz des einstigen Präsidenten Yoon auf, schwenkte amerikanisch-südkoreanische Fähnchen und hielt politisch-religiöse Reden, in die er Bibelzitate einflocht. Seine Anhänger schrien in Ekstase «Amen» und «Hallelujah».

Bei seinen Anhängern handelt es sich meist um ältere, einsame Südkoreaner aus der Unterschicht, denen die Gemeinde der Sarang Jeil Church Halt gibt. Seit dem Putschversuch erhielt Jeon auch Zulauf von jüngeren Männern in den Zwanzigern und Dreissigern. Jung und Alt eint der Hass auf alles, was nicht in ihr Weltbild passt: Kommunisten, Chinesen, Nordkoreaner, Feministinnen, Homosexuelle und Anhänger der oppositionellen Democratic Party. Deren Spitzenkandidat für die Wahl am 3. Juni, Lee Jae Myung, ist ihr Hauptfeind. Sie sind überzeugt, dass Lee Südkorea in den Kommunismus führen werde.

Lügen und Verschwörungstheorien auf Youtube

Die älteren Jeon-Anhänger und die jüngeren Männer nehmen es denn auch mit Fakten nicht so genau. Fündig werden sie in ultrarechten Youtube-Kanälen wie Tubeshin, die ihnen die Nachrichten liefern, die sie in ihrer Abneigung auf alles Andersartige bestätigen. Dass diese in der Regel haltlos sind, spielt keine Rolle.

Zu den Verschwörungstheorien zählt, dass eine Gruppe von Chinesen die Parlamentswahl im vergangenen Jahr, als die Opposition 192 der 300 Sitze errang, manipuliert habe. Beweise dafür gibt es keine. Das hält jedoch selbst den einstigen Präsidenten Yoon nicht davon ab, die rechtsextremen Youtuber zu loben und an der Mär von der Wahlmanipulation festzuhalten. Es zeigt, wie sehr sich Südkoreas Konservative radikalisiert haben, wenn sie das Wahlsystem als Grundlage einer repräsentativen Demokratie, die Verfassung, die Gewaltenteilung und die Rechtsstaatlichkeit infrage stellen.

Welche Bedeutung Youtube für die Informationsbeschaffung hat, zeigt eine Studie des Reuters Institute for the Study of Journalism. Danach gaben in Südkorea 51 Prozent der Befragten an, sich über Youtube Nachrichten zu beschaffen; im Durchschnitt aller 47 Länder der Studie lag der Anteil dagegen mit 31 Prozent deutlich niedriger.

Nach der Ausrufung des Kriegsrechts nahmen laut der Kommission für Kommunikation Verschwörungstheorien in den sozialen Netzwerken Südkoreas stark zu. Beim Gros handelt es sich um Lügen von Rechtsextremen: Zwischen dem 4. Dezember 2024 und dem 29. Februar 2025 wurden annähernd 3600 Beiträge gelöscht; das entspricht drei Viertel aller Fälle im gesamten Jahr 2023. In Südkorea hört man, dass es sich bei den Protesten der vergangenen Monate um den ersten Aufstand weltweit gehandelt habe, der von einer durch Algorithmen gesteuerte Informationsblase angezettelt worden sei.

Verschwörungstheorien und Lügen gehören auch zum Geschäft von Jeon. Der bibelfeste Pastor schert sich nicht darum, dass er und seine Anhänger gegen das achte Gebot verstossen: «Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.» Statt einer Botschaft der Liebe verkündet er eine des Hasses und trägt zur Spaltung der Gesellschaft bei. Der nächste Präsident Südkoreas wird ein schwieriges Erbe von seinem Vorgänger Yoon und dessen radikalisierten Anhängern übernehmen.

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