Die Schweizer Pharmabranche erleidet einen Rückschlag. Bei Takeda in Opfikon sollen 120 Arbeitsplätze aufgehoben werden.
Der japanische Pharmakonzern Takeda plant, bis zu 120 Arbeitsplätze in seiner Zentrale im Glattpark im zürcherischen Opfikon abzubauen. Wie Recherchen der NZZ ergaben, hat das Unternehmen das im Falle einer Massenentlassung gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren mit Vertretern der Mitarbeitenden bereits gestartet. Es soll bis zum 14. Juni 2024 dauern. Am 17. Juni sollen die Beschäftigten über das Ergebnis des Verfahrens orientiert werden.
Obschon die Zahl der Betroffenen laut dem Unternehmen noch sinken kann, dürften den Mitarbeitern von Takeda tiefgreifende Einschnitte nicht erspart bleiben. Insgesamt zählt der Konzern in Opfikon zurzeit noch rund 1200 Mitarbeiter und gehört damit zu den grösseren Arbeitgebern in der Schweizer Pharmabranche. Weitere 650 Personen beschäftigt Takeda in einem Produktionswerk in Neuenburg. Dort sei kein Abbau der Belegschaft vorgesehen, sagte ein Firmensprecher.
Die Restrukturierung, die sich schon länger abgezeichnet hat, ist Teil eines globalen Programms, das Takeda zur Steigerung der Effizienz gestartet hat. Wie das Management vor drei Wochen bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr (per Ende März 2024) ankündigte, soll es sich über mehrere Jahre erstrecken und dem Unternehmen ermöglichen, verlorene Ertragskraft wiederzugewinnen.
Wie viele Stellen weltweit abgebaut werden sollen, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt. Bekannt ist aber, dass Takeda auch eine Verflachung der Organisation, sprich die Reduktion von Managementfunktionen, beabsichtigt. Für die Umsetzung der Restrukturierung sind Kosten in Gesamthöhe von umgerechnet 900 Millionen Dollar zulasten des laufenden Geschäftsjahres budgetiert.
In Opfikon hat Takeda mehr als 20 Konzernfunktionen angesiedelt. Dazu zählt neben der Führung des globalen Netzwerks von Produktionsstätten auch die Leitung des Europageschäfts sowie der Aktivitäten in Kanada. Nicht darunter fallen Funktionen, die den US-Markt unterstützen. Diese sind in Cambridge im Gliedstaat Massachusetts zentralisiert, wo laut jüngsten Medienberichten fast 500 Arbeitsplätze aufgehoben werden sollen.