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Startseite » Der Tod ist halb so wild – Georgi Gospodinovs zärtlicher Abschied vom Vater
Feuilleton

Der Tod ist halb so wild – Georgi Gospodinovs zärtlicher Abschied vom Vater

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 28, 2025
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Der bulgarische Schriftsteller Georgi Gospodinov gedenkt auf bewegende Weise seines Vaters. Zwar stirbt dieser als «Held am Ende dieses Buches», und doch ist es «kein Buch über den Tod, sondern über die Sehnsucht nach dem Leben, das fortgeht».

Wenn Schriftsteller Abschied von den Eltern nehmen, Mutter- oder Vatererzählungen über diese Portalfiguren ihres Lebens schreiben – von Peter Weiss über Peter Handke bis Arno Geiger –, dann geben sie meist viel über sich selbst preis. So auch der grossartige bulgarische Autor Georgi Gospodinov in seinem Vaterbuch «Der Gärtner und der Tod».

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Er hatte im Mai 2023 den International Booker Prize für seinen prophetisch-phantastischen Roman «Zeitzuflucht» bekommen, und nur wenige Monate später begann sein Vater zum zweiten Mal zu sterben. Denn er hatte bereits siebzehn Jahre davor auf wundersame Weise einen ersten Tumor überlebt, doch mit dem Lungenkrebs, der ihn nun zu martern begann, sollte er Weihnachten nicht mehr erleben.

Es zwickt ein wenig im Kreuz

Der Sohn schreibt mit dem Tod um die Wette, schon während der Vater stirbt und immer abwiegelt: «mich zwickt es ein wenig im Kreuz», aber das sei alles «halb so wild». Das war seine optimistische Standardfloskel im gramen Leben unter dem Kommunismus und ist es auch jetzt noch im Sterben, damit er den Söhnen nicht zur Last fällt.

In der ersten Hälfte dieses anrührenden Buches wird minuziös das Sterben eines einfachen Mannes erzählt, in der zweiten hingegen wird das Mosaik seines Lebens in poetischen Splittern erstellt. Es entsteht dabei «ein elegischer Roman, ein Memoirenroman», wie der Autor selbst in seinem Text schreibt.

Es sei gleich zu Beginn gesagt, schreibt er, «dass der Held am Ende dieses Buches stirbt», und doch sei dies «kein Buch über den Tod, sondern über die Sehnsucht nach dem Leben, das fortgeht». Aus dem ländlichen Südosten Bulgariens nimmt der Sohn den Vater zu sich in seine Wohnung in Sofia, pflegt den Sterbenden, füttert ihn «wie ein Vögelchen», wechselt seine Windeln als «absolut blutiger Anfänger», erzählt ergreifend von der Peinlichkeit und Pein dieser erzwungenen Intimität.

Er beschreibt die Gespräche mit Ärzten, die sich hilflos hinter ihrem Fachjargon verschanzen («Der Tod spricht Latein»), und wie in einer Litanei wiederholt er den Satz «Ich bete, dass mein Vater keine grossen Schmerzen hat». Und der Vater wiederholt im «Kampf mit dem Drachen des Schmerzes» sein wenig glaubwürdiges Mantra «halb so wild».

Wie das Sterben war auch das Leben dieses Vaters kein Zuckerschlecken, unter anderem als Gärtner in einer psychiatrischen Klinik, meist in ärmlichen Wohnungen, gegängelt im Kommunismus, dann bedrängt im wilden Kapitalismus, als er durch den «Fleischwolf der 90er» seine Arbeit verlor.

Trotzdem war er lebenslang ein witziger Geschichtenerzähler und fand zuletzt Zuflucht und Frieden im Garten auf seinem eigenen Grundstück. Der Garten wird in diesem Vaterbuch zur zentralen Metapher, er ist sein Lebensraum, aber auch ein Ort des Verfalls. Der Vater habe diesen Garten mit seiner Lebenskraft gespeist, schreibt der Sohn, je röter die Tomaten werden, desto bleicher wird der Gärtner.

Schmerz, Zeit und Endlichkeit

Georgi Gospodinov ringt in diesem stillen Buch mit dem Schmerz, mit der Sprache, mit der Ungeheuerlichkeit des Endes. In unprätentiösen Sätzen gelingt es ihm, leise das Unaussprechliche zu umkreisen – und der Übersetzer Alexander Sitzmann gibt auf Zehenspitzen das Beste. Wie schon in den Romanen «Physik der Schwermut» oder «Zeitzuflucht» experimentiert der Autor auch hier mit der Zeit – doch diesmal ist es keine metaphysische Zeitreise, sondern eine zutiefst persönliche und schmerzhafte Rückblende.

Die Erzählung läuft rückwärts und vorwärts, springt von einem Krankenhaus in Sofia zurück zu einem Brunnen in der Kindheit, zum winterlichen Sterbelager des Vaters, zu einem Frühlingsmorgen mit Schneeglöckchen. Denn dieser Vater war in seinem Leben nicht nur ein hilfloser Patient, sondern auch Basketballspieler und Familienmensch, ein Überlebender des Sozialismus und vor allem ein ländlicher Sisyphos in seinem Garten.

So entsteht in «Der Gärtner und der Tod» auch das melancholische Zustandsbild von Vergangenheit und Gegenwart, von der Gängelung der «Kinder des Sozialismus» einst bis zu den Katastrophen von heute. «Ein Krieg in Europa, noch einer in Palästina.» Schmerzlich konstatiert Georgi Gospodinov seine gegenwärtige Lage: «Ich schäme mich für die Welt, in der mein Vater stirbt.» Der nahe Krieg und der noch nähere Krebs nagen auch an ihm, und trauernd tastet er sich durch sein eigenes Befinden in diesem eindringlich stillen Requiem.

Georgi Gospodinov: Der Gärtner und der Tod. Roman. Aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann. Aufbau-Verlag, Berlin 2025. 240 S., Fr. 34.90.

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