Mit so starkem Wind hatte niemand gerechnet – zu Recht. Denn vergleichbare Windstärken sind in Zürich extrem selten.
Das diesjährige Sechseläuten bietet eine seltsame Kulisse: Reiter umrunden einen Scheiterhaufen, der nicht brennt, Papiertüten fliegen durch die Luft, Tische kippen um. Weil der Wind zu stark war, konnte der Böögg nicht angezündet werden. Das ist noch nie passiert.
Wetterdaten der letzten dreissig Jahre zeigen: Meist wehte am Sechseläuten eine leichte Brise mit weniger als 10 Kilometern die Stunde. Diesmal wurde ein starker Wind mit im Schnitt 38 Kilometer pro Stunde gemessen, einzelne Böen erreichten bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Ein Sturm auf der Beaufort-Skala.
Solche Windgeschwindigkeiten kommen in Zürich extrem selten vor. Seit 1992 wurden nur an insgesamt 15 Tagen vergleichbare Windstärken gemessen. Die meisten dieser extrem windigen Tage lagen zwischen Oktober und Februar, im April gab es solche Windstärken seitdem nie.
Wind mit Geschwindigkeiten von im Schnitt über 36 Kilometern pro Stunde gab es in Zürich zum letzten Mal im Februar 2020.
Statt den halben Platz zu evakuieren, hat sich das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs entschieden, den Böögg an einem andern Tag zu verbrennen. Das soll voraussichtlich in Appenzell Ausserrhoden geschehen, dem diesjährigen Gastkanton des Sechseläutens. Wann und wo die Verbrennung genau stattfindet, soll in den nächsten Tagen kommuniziert werden.