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Startseite » Der zornigste Mann Amerikas – wie Malcolm X vom Kriminellen zur popkulturellen Ikone wurde
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Der zornigste Mann Amerikas – wie Malcolm X vom Kriminellen zur popkulturellen Ikone wurde

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 19, 2025
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Der radikale Schwarzenführer ist eine der berühmtesten und berüchtigtsten Figuren der amerikanischen Geschichte, auch 100 Jahre nach seiner Geburt. Gerade in Zeiten von Donald Trump.

Natürlich weiss der schwarze Prophet, dass er gefährdet ist. «Ich lebe, als ob ich schon tot wäre», sagt Malcolm X zu Reportern, wenige Tage bevor er am 21. Februar 1965 in Harlem auftritt. Über 400 seiner Anhänger strömen in den Audubon Ballroom, auch seine Kinder und seine schwangere Ehefrau sind dabei.

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«Salam aleikum – Friede sei mit euch», beginnt Malcolm X seine Rede. Dann bricht im Saal Tumult aus, eine Rauchbombe wird gezündet, ein Mann zieht eine abgesägte Schrotflinte aus dem Mantel, stürmt nach vorne, drückt ab. Zwei weitere Attentäter feuern mit Pistolen auf den am Boden liegenden Malcolm X. Der Gerichtsmediziner wird später 21 Schusswunden zählen.

Der Mord ist bis heute ein Mysterium. Die Netflix-Dokumentation «Who killed Malcolm X?» hat vor wenigen Jahren dazu geführt, dass der Fall neu untersucht worden ist und ein New Yorker Gericht das Urteil von 1966 gegen zwei der drei angeblichen Täter aufgehoben hat. Zeugen seien damals eingeschüchtert, entlastende Beweise unterdrückt worden. Klar ist nur, dass die Nation of Islam den Anschlag ausgeführt hat – eine extremistische schwarze Sekte, deren Mitglied Malcolm X war, bis er sie im Streit verliess.

Doch ein unheimlicher Verdacht bleibt: dass das FBI, die CIA und die Polizei New Yorks in den Mord verwickelt sein könnten. Im vergangenen Jahr haben die Töchter von Malcolm X Klage eingereicht, weil sie es als erwiesen ansehen, dass diese Institutionen von den Attentatsplänen wussten, aber nicht einschritten. Tatsache ist, dass die Behörden den Schwarzenführer einst als gefährlichsten Mann Amerikas einstuften.

Malcolm X sei als Märtyrer gestorben, finden seine Bewunderer, damals wie heute. Und sie erzählen sein Leben als Heilsgeschichte: wie aus Malcolm Little, dem Berufskriminellen, Malcolm X wurde, der zornige Anführer des Widerstands gegen das rassistische Amerika.

Hustler in Harlem

Am 19. Mai 1925 wird Malcolm Little in Omaha, Nebraska, geboren. Die amerikanische Gesellschaft ist tief segregiert in Weiss und Schwarz. Der Vater ist ein Baptistenprediger, der seine Familie mit Gelegenheitsjobs durchbringt. Die Mutter, eine Frau aus Grenada, entstammt einer Mischehe. Beide sind Anhänger von Marcus Garvey, einem jamaicanischen Aktivisten, der fordert, die Schwarzen sollten stolz auf ihr Erbe sein und nach Afrika zurückkehren.

Der Vater gerät wegen seines selbstbewussten Auftretens ins Visier des Ku-Klux-Klans. Die Familie wird bedroht, vertrieben, lebt schliesslich in Armut in einer Kleinstadt in Michigan. Als der Vater 1931 unter rätselhaften Umständen von einer Strassenbahn erfasst wird und stirbt, ist Malcolms Mutter überzeugt, dass es kein Unfall war, sondern ein rassistisch motivierter Mord.

Wenig später wird sie in eine Irrenanstalt gesperrt. Malcolm kommt in eine weisse Familie, ist der einzige Schwarze in seiner Klasse, ein guter Schüler, trotzdem wird er als minderwertig behandelt: «Es dämmerte ihnen einfach nicht (. . .), dass ich kein Tier war, sondern ein Mensch», so erinnert er sich später in seiner Autobiografie. Er kommt in ein Heim für Schwererziehbare, bald ist er Schulabbrecher.

Anfang der 1940er Jahre verdingt er sich als Hilfsarbeiter in Boston und New York. Dort kommt er mit der Halb- und Unterwelt in Kontakt, zieht schrille Anzüge an, sogenannte Zoot-Suits, glättet seine Haare, verkauft Drogen, vermittelt Prostituierte, kokst, führt ein wildes Beziehungsleben, auch mit weissen Frauen und einem Mann.

In Harlem, dem damals vibrierenden Viertel New Yorks, ist er als «Detroit Red» berüchtigt – wegen seiner rotbraunen Haare und seiner Herkunft aus Michigan. Er gründet eine Einbrecherbande, die aber schnell auffliegt. 1946 wird er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Die weissen Teufel

Hinter Gittern beginnt Malcolms erste Metamorphose. Er wird Mitglied der Nation of Islam, die sich als muslimische Organisation versteht, aber mit dem Islam wenig gemein hat. Die Religionsgemeinschaft vertritt eine bizarre Offenbarungslehre, die damals aber gerade bei schwarzen Häftlingen Anklang findet. Es ist eine rassistische Ideologie, wonach alle Weissen «blauäugige Teufel» seien, von Natur aus böse, die Schwarzen hingegen die Auserwählten, die in der finalen Schlacht von Allah gerettet würden.

Der spirituelle Führer der «Black Muslims» ist Elijah Muhammad, der selbsternannte «Botschafter Allahs». Malcolm hält sich fortan an die rigiden Gebote der Nation of Islam, legt seinen «Sklavennamen» Little ab und setzt an dessen Stelle das X. Die Gefängnisbibliothek wird seine Hochschule. Er, der jahrelang kaum mehr gelesen hat, verschlingt nun Wörter- und Geschichtsbücher, den Koran und die Bibel, Klassiker der Weltliteratur von Shakespeare bis Nietzsche. «Ich glaube nicht, dass je irgendjemand mehr von seinem Gefängnisaufenthalt gehabt hat als ich», sagt er später.

Nach der vorzeitigen Entlassung 1952 steigt er zum Starprediger der schwarzen Extremisten auf. Er hat Witz und Charisma, ist ein feuriger Rhetoriker mit einer Phrasierung, die heute an Rap erinnert. Seine schwarzen Anzüge unterstreichen seine Strenge und Selbstdisziplin. Er raucht nicht, trinkt nicht, isst kein Schweinefleisch, hat keine Frauengeschichten mehr, sondern heiratet Betty, die ebenfalls Mitglied der Nation of Islam ist.

Er vertritt ein radikales schwarzes Selbstbewusstsein: «Ich will Freiheit für 22 Millionen Afroamerikaner, mit allen dafür notwendigen Mitteln» – «by any means necessary», wie sein berühmtester Slogan lautet. Er spricht von «Gehirnwäsche» durch das weisse Christentum. Von Integration hält er nichts: Malcolm X predigt Separation.

Das FBI, das ihn seit 1953 überwacht, meldet 1958: «Er ist furchtlos und lässt sich nicht einschüchtern.» Die Mitgliederzahl der Nation of Islam steigt in wenigen Jahren auf über 50 000. Die Medien beginnen sich für die «Black Muslims» zu interessieren, Magazine wie «Time», «Life» oder «Newsweek» berichten über den «umgekehrten Rassismus», den «schwarzen Faschismus».

Gehirn der Extremisten

Eine mehrteilige Fernsehsendung mit dem Titel «Der Hass, der vom Hass erzeugt wurde» schockiert die Öffentlichkeit. Malcolm X steht als Sprecher von Elijah Muhammad im Fokus des Interesses. Er tritt an mehr als fünfzig Hochschulen auf, die Menschen stehen Schlange, um ihn zu hören. Er gilt als der zornigste Mann Amerikas. «Der Spiegel» nennt ihn «das Gehirn der Extremisten, den schwärzesten der schwarzen Muslime».

Malcolm X sagt: «Ja, ich bin ein Extremist. Die schwarze Rasse in Nordamerika ist in einer extrem schlechten Situation. Zeigen Sie mir einen Schwarzen, der kein Extremist ist, und ich zeige Ihnen einen, der in psychiatrische Behandlung gehört!» Den Vorwurf, ein Hassprediger zu sein, kontert er genervt: «Der weisse Mann ist überhaupt nicht in der moralischen Position, jemand anderen des Hasses zu beschuldigen!»

Er wird zum Gegenspieler von Martin Luther King, dem Anführer der Bürgerrechtsbewegung, der sich für ein friedliches Miteinander von Schwarzen und Weissen einsetzt und an Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit appelliert. Nachdem Martin Luther King 1963 mit Hunderttausenden Anhängern durch Washington gezogen ist und seine berühmte Rede «I have a Dream» gehalten hat, ätzt Malcolm X: «Ich sehe Amerika mit den Augen des Opfers. Ich sehe keinen amerikanischen Traum; ich sehe einen amerikanischen Albtraum.»

Immer stärker drängt es ihn in die Politik, obwohl die Nation of Islam nur religiös wirken will. Die Spannungen zwischen Malcolm X und der Führungsclique um Elijah Muhammad nehmen zu, auch weil der spirituelle Führer mit seinen ausserehelichen Affären gegen die moralischen Gebote verstösst, die er selbst predigt. Im Frühling 1964 kommt es zum Bruch – und zur letzten Wandlung von Malcolm X.

Neuerfindung in Mekka

Er unternimmt eine Pilgerreise nach Mekka und kommt als neuer Mensch zurück, offener, toleranter. Der «wahre Islam», den er kennengelernt habe, sei farbenblind: «Meine Freunde sind heute schwarz, braun, rot, gelb und weiss.» Und er verspricht, er werde «bei jedem Kampf dabei sein, wo auch immer Schwarze mich um Hilfe bitten».

Er gründet neue Organisationen, verbringt mehrere Monate in Afrika, sucht die Annäherung an Martin Luther King, schliesst sogar die Kooperation mit liberalen Weissen nicht mehr aus und sieht seinen Kampf gegen das «Krebsgeschwür Rassismus» nun international und universal: Nicht mehr nur die Bürgerrechte hat er im Fokus, sondern die Menschenrechte.

1964 unterzeichnet der amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson die Civil Rights Act, die Rassendiskriminierung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens der USA verbietet. Es ist ein grosser Erfolg für Martin Luther King, der aber ohne das Zutun von Malcolm X nicht denkbar gewesen wäre – als drohende extremistische Alternative.

Malcolm X lebt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sicher. Die Nation of Islam will sich am «Verräter» rächen. Er erhält Morddrohungen, sein Haus wird von Brandbomben zerstört. Auf Polizeischutz oder den Gang ins Exil verzichtet Malcolm X, aus Stolz, vielleicht auch aus Fatalismus.

Im Audubon Ballroom in Harlem, wo sein Leben 1965 ein blutiges Ende findet, gibt es kaum Sicherheitsvorkehrungen und Leibwächter. Er sei durch die gleiche Gewalt umgekommen, die er immer gepredigt habe, sagt Elijah Muhammad (der jede Schuld von sich weist). Und ein Grossteil des weissen Amerika atmet auf.

Das grosse Revival

Unter den Afroamerikanern wird Malcolm X zum Symbol des schwarzen Selbstbewusstseins und Widerstands. Die Black-Power-Bewegung bezieht sich massgeblich auf ihn, allen voran die Black Panther Party. Kulturzentren, Schulen, Parks und Strassen werden nach ihm benannt. Später wird er zum musikalischen Phänomen, weil Rap-Musiker seine Reden in ihren Songs sampeln, von Public Enemy bis zu KRS-One.

Ein popkulturelles Malcolm-X-Revival beginnt Anfang der 1990er Jahre mit dem «Malcolm X»-Film des afroamerikanischen Regisseurs Spike Lee, der auch gleich Kleidung mit dem X als Emblem vertreibt. Sogar Bill Clinton joggt im Wahlkampf mit einer solchen Baseballmütze. Schwarze Aktivisten kritisieren, das Erbe des Revolutionärs werde ausgebeutet.

1999 feiert die amerikanische Postbehörde den «universellen Multikulturalismus» von Malcolm X mit einer Gedenkbriefmarke. Und als Barack Obama zehn Jahre später als erster Schwarzer das Präsidentenamt antritt, werden Plakate verkauft, auf denen er mit Martin Luther King und Malcolm X gezeigt wird: «Fulfilling the dream!», steht geschrieben. James Baldwin, der Schriftsteller und Bürgerrechtler, wusste es schon 1972: «Seit er tot ist, gibt es einen Malcolm für jeden Geschmack.»

Doch die anhaltende Aktualität und Bewunderung von Malcolm X speist sich vor allem durch die Lage vieler Afroamerikaner, die sich in den Ghettos in den vergangenen Jahrzehnten kaum verbessert hat. Der Teufelskreis von struktureller Diskriminierung, Armut, Drogen, Kriminalität und Polizeibrutalität dreht weiter. Eine Bewegung wie Black Lives Matter lässt sich ohne Malcolm X nicht verstehen.

Und nun werden unter Präsident Trump die Büros für Gleichberechtigung geschlossen, kommt die afroamerikanische Geschichte an den Schulen und Museen unter Druck. Aktivisten klagen über einen «white backlash». Wenig überraschend, dass Ibram X. Kendi, der radikale amerikanische Anti-Rassismus-Theoretiker, pünktlich zum 100. Geburtstag des Schwarzenführers ein neues Buch veröffentlicht hat: «Malcolm lives!» Es ist eine Biografie, die sich an ein junges Publikum richtet. In einem Interview mit CNN sagt Kendi warnend: «Wir könnten wieder auf eine Nation zusteuern, die von Malcolm X erkannt würde und von Menschen, die nur bis in die 1960er Jahre gelebt haben.»

Neu erschienen zum Thema: Britta Waldschmidt-Nelson. Malcolm X – eine Biografie. Verlag C.H. Beck, München 2025 (zweite, aktualisierte Auflage). / Mark Whitaker. The Afterlife of Malcolm X – An Outcast Turned Icon’s Enduring Impact on America. Verlag Simon and Schuster, New York 2025.

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