Jamal Musiala führt die Münchner mit einem Hattrick zu einem ungefährdeten Sieg in Mainz. Eine Überraschung gelingt dem Zweitligisten Hertha BSC gegen Heidenheim.
(dpa/sda) Dank Zauberfuss Jamal Musiala hat Rekordsieger FC Bayern München den Zweitrunden-Fluch im DFB-Pokal überwunden und locker das Achtelfinal des Wettbewerbes erreicht. Der überragende Nationalspieler führte den Leader der Bundesliga mit drei Toren zu einem ungefährdeten 4:0-Sieg beim FSV Mainz 05.
Vor 33 305 Zuschauern in der ausverkauften Mainzer Arena traf Musiala in der zweiten und 37. Minute und in der Nachspielzeit der Hälfte. Leroy Sané steuerte ebenso vor dem Halbzeitpfiff ein Tor zum 4:0-Schlussresultat bei. Die Münchner waren in allen Belangen überlegen.
Münchner Blitzstart
Die Bayern, die in den vergangenen vier Jahren dreimal bereits in der zweiten Pokal-Runde gescheitert waren, machten von Beginn an Ernst. Nicht einmal 90 Sekunden waren gespielt, da lag der Ball schon im Netz des Mainzer Tores. Musiala schloss einen schnell vorgetragenen Angriff auf Vorlage von Kane ab.
Die frühe Führung spielte den ohnehin favorisierten Münchnern, bei denen Sané erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, zusätzlich in die Karten. Mainz kam gegen die ballsicheren Gäste überhaupt nicht zum Zug und die Bayern-Abwehr, in der Dayot Upamecano wegen einer Oberschenkelprellung fehlte, kaum einmal in Verlegenheit.
Allerdings versäumte es der Rekordmeister zunächst, das Ergebnis auszubauen. Die grösste Gelegenheit vergab Serge Gnabry. Nach einem Abpraller von Mainz-Torwart Robin Zentner setzte der Offensivmann den Ball erst gegen den Pfosten und im Nachschuss aus drei Metern neben das leere Tor.
Fehlender Videobeweis hilft den Bayern
Nach einer halben Stunde verpasste auch Sané den zweiten Treffer, als er nach einem schönen Solo völlig frei an Zentner scheiterte. Der 05-Schlussmann, der in der Anfangsphase bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Kane eine blutende Wunde über dem Auge davongetragen hatte, war nicht nur in dieser Szene der Fels in der Brandung.
Das zweite Gegentor konnte aber auch Zentner nicht verhindern. Nach einer Flanke von Sané scheiterte Kane mit einem Kopfball zwar am Mainzer Torwart, doch Musiala bugsierte den Abpraller per Kopf über die Linie. Glück für die Bayern: Der Torschütze stand bei der Aktion im Abseits, was das Schiedsrichtergespann jedoch nicht erkannte. Da der Videobeweis in der zweiten Pokal-Runde noch nicht zum Einsatz kommt, zählte der eigentlich irreguläre Treffer.
Kurz vor dem Pausenpfiff machten die Münchner mit einem Doppelschlag dann vorzeitig alles klar. Zunächst schloss Sané einen schnellen Konter über Kane und Alphonso Davies mit einem platzierten Flachschuss ab, dann traf Musiala aus Nahdistanz.
Angesichts des komfortablen Polsters durften Musiala und Kane in der Halbzeitpause ihren Arbeitstag beenden und zum Duschen in der Kabine bleiben. An der Bayern-Dominanz änderte dies nichts, auch wenn Torwart Manuel Neuer nach einer knappen Stunde bei einem Schuss von Karim Onisiwo erstmals gefordert wurde.
Ohne sich gross zu verausgaben, spulten die Münchner ihr Pensum bis zum Schlusspfiff ab und schonten ihre Kräfte für die kommenden Aufgaben. Einziger Wermutstropfen: In der Schlussphase musste Abwehrspieler Eric Dier verletzt vom Platz.
Gladbach nutzt Überzahl nicht
Trotz guter Ausgangslage schied Borussia Mönchengladbach aus. Das Team von Trainer Gerardo Seoane unterlag im Duell zweier Bundesligisten Eintracht Frankfurt nach langer Überzahl 1:2.
Der Belgier Arthur Theate sah aufseiten der Frankfurter bereits nach einer Viertelstunde die Rote Karte. Die Gäste aus Mönchengladbach, die ohne die verletzten Jonas Omlin und Nico Elvedi antraten, wussten aus der numerischen Überzahl jedoch kein Kapital zu schlagen. Im Gegenteil. Erst liefen sie in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit in einen Konter, den Hugo Ekitiké gekonnt abschloss. Dann verteidigten sie 20 Minuten vor dem Ende gegen den eingewechselten Omar Marmoush stümperhaft. Davor hatte Ko Itakura den Ausgleich erzielt.
Bremen und Freiburg wurden ihrer Favoritenrolle gegen Zweitligisten gerecht. Die Bremer gewannen in Paderborn 1:0, Freiburg zitterte sich gegen Hamburg zu einem 2:1. Der Schweizer Verteidiger Miro Muheim gab beim Anschlusstreffer der Hanseaten die Vorlage – es war bereits sein achter Assist in dieser Saison.
Für eine Überraschung sorgte Hertha Berlin. Der Zweitligist, der in der vergangenen Saison im Viertelfinal an Kaiserslautern scheiterte, setzte sich im Olympiastadion 2:1 gegen den Bundesligisten Heidenheim durch.
Deutschland. Cup. Sechzehntelfinals. Am Mittwoch: Eintracht Frankfurt – Mönchengladbach 2:1 (1:0). Freiburg – Hamburger SV (2.) 2:1 (2:0). Hertha Berlin (2.) – Heidenheim 2:1 (1:0). Paderborn (2.) – Bremen 0:1 (0:1). Bielefeld (2.) – Union Berlin 2:0 (1:0). Hoffenheim – Nürnberg (2.) 2:1 (1:0). Mainz (mit Widmer/ab 77.) – Bayern München 0:4 (0:4).