Nein, der Sommer ist noch nicht vorbei. Viele Beach-Clubs sind bis in den Herbst geöffnet. Die einen setzen auf Stille, die anderen auf Spektakel.
1.
«Tresanton Beach Club», Cornwall, Grossbritannien
2.
«Sublime Comporta», Comporta, Portugal
3.
«Da Gioia by La Palma», Capri, Italien
4.
«Antasia», Paphos, Zypern
5.
«La Réserve à la Plage», Saint-Tropez, Frankreich
6.
«Scorpios», Mykonos, Griechenland
7.
«Gecko Beach Club», Formentera, Spanien
8.
«Macakizi», Bodrum, Türkei
Sogar das Vereinigte Königreich kann mit einem Beach-Club aufwarten: Im Jachtstädtchen St Mawes an der Südküste der englischen Grafschaft Cornwall bringt das Hotel Tresanton mediterrane Stimmung nach Grossbritannien. Oberhalb der felsigen Küste befinden sich drei Terrassen mit schattigen Liegestühlen und einer Bar. Weiter unten, fast auf Meereshöhe, gibt es Hochsitze und Tische für Cocktails mit Blick auf das St Anthony’s Lighthouse.
Durch ein kleines Tor erreicht man das Ufer, wo man schwimmen, die Felsenpools der benachbarten Strände erkunden oder mit dem Beiboot zur schönen Jacht «Pinuccia» – einem italienischen Rennklassiker aus den 1930er Jahren, der zum Chartern zur Verfügung steht – fahren kann.
Wer nicht gerade in den mäandernden Gewässern der Falmouth Bay planscht oder auf einem der bequemen Liegestühle döst, ist vermutlich zum Tavern Beach gleich nebenan gegangen, wo es Austern, Krabbensandwiches, herzhafte Burger und hausgemachtes Eis gibt.
«Tresanton Beach Club», St Mawes, Cornwall, Grossbritannien
Comporta kann man als eine Art Sondergebiet an Portugals langer Atlantikküste bezeichnen. An den endlosen weissen Stränden und in den gestylten Bars und Restaurants des Küstendorfs treffen sich nicht nur Surfer, sondern Menschen, die Wert darauf legen, dass alles rundherum hübsch aussieht.
So wie der Beach-Club Sublime Comporta Country Retreat & Spa an der Praia do Carvalhal, der zeigt, was diese Destination so attraktiv macht: viel Platz und ein unkompliziertes Ambiente. Am Strand stehen lange Reihen mit bequemen Sonnenliegen unter ausladenden Strohsonnenschirmen, im Hintergrund ein Restaurant mit Terrasse, Holztischen und Rattansonnendach, in dem es frische Austern, grillierten Wolfsbarsch, Thunfisch-Tataki und eine köstliche, mit Pfirsich und Beeren aromatisierte weisse Sangria gibt.
«Sublime Comporta», Praia do Carvalhal, Carvalhal, Portugal
Capri-Kenner wissen es – Beach bedeutet hier Felsen, denn Strand sucht man auf der Insel vergebens. Das «Da Gioia» befindet sich in bester Marina-Piccola-Lage, wo die legendärsten Bade-Etablissements und Restaurants fast Tür an Tür stehen. Der Retro-Look mit viel Weiss und durchscheinendem Türkis stammt vom international bekannten Innenarchitekten Francis Sultana, der auch das dazu gehörende brandneue Hotel La Palma – eine Neuinterpretation einer 1822 eröffneten Capri-Ikone – komplett umgestaltet hat.
Entspannen mit Blick auf die Faraglioni.
Der Beach-Club mit seinem grandiosen Blick auf die Faraglioni steht auch Nicht-Hotelgästen offen. Es gibt 42 in die Felsen verteilte Tagesbetten, dazu einen Privatstrand für bis zu acht Personen, der von einem Serviceteam betreut wird. In der Beach-Bar spielt der DJ des Hauses, für alle, die innerlich mehr feiern als ruhen wollen.
«Da Gioia by La Palma», Via Mulo 76, Capri, Italien
Direkt am Sandstrand von Kato Paphos liegt der «Antasia Beach Club», der zum zypriotischen Familienunternehmen Thanos Hotels & Resorts gehört und nur wenige Minuten von dessen Kulthotels Almyra und Annabelle entfernt liegt. Die ersten Gäste, die hierherkommen, sind meist Einheimische, die sich am frühen Morgen einen Cappuccino mit Croissant und Meerblick gönnen.
Später besetzen auch Hotelgäste die bequemen hölzernen Sonnenliegen, viele bleiben den ganzen Tag und verköstigen sich mit asiatischen und mediterranen Gerichten, die im schneeweissen Strandrestaurant serviert werden. Gegen Abend treten die Barkeeper in Aktion und mischen klassische Drinks und gewagte Eigenkreationen mit Ost-West-Aromen.
Der Beach-Club wurde von den zypriotischen Architekten Georgios und Konstantinos Psomas entworfen, die Inneneinrichtung stammt von Baranowitz & Kronenberg Architecture aus Israel. Das schlichte, minimalistische Design ist von weiss-blauen Farbtönen und auf der Insel gefertigten Möbeln geprägt. Besondere Merkmale: eine beeindruckende Wendeltreppe, die in den Himmel führt, und eine weitläufige Terrasse mit Blick auf die Burg von Paphos.
«Antasia», Poseidonos Ave 28, Paphos, Zypern
Die weltberühmte Plage de Pampelonne befindet sich streng genommen nicht in Saint-Tropez, sondern gehört zur Nachbargemeinde Ramatuelle. Der 4,5 Kilometer lange Strand gilt als der spektakulärste der Côte d’Azur und hat dank den 2018 von der Gemeinde beschlossenen Umgestaltungen seinen natürlichen, fast wilden Zustand wiedererlangt. Die Beach-Clubs, die in der Vergangenheit einem gewissen Celebrity-Kult huldigten, wurden neu vergeben, wobei nun guter Geschmack und ein gastronomisches Angebot zu vernünftigeren Preisen im Vordergrund stehen sollten.
Eine Reihe neuer Betreiber und Gastronomen kam an die Bucht, darunter der in der Schweiz lebende Unternehmer Michel Reybier. Seine La Réserve-Luxushotels stehen in Paris, Genf, Zürich und eben Ramatuelle, wo auch ein Weingut im Hinterland bespielt wird.
Der davon weit entfernt liegende Beach-Club kommt im Philippe-Starck-Design daher: schimmernde Holzliegen, helle Sonnenschirme und ein Restaurant, in dem ein eklektisches Durcheinander von orange-weiss gestreiften Kissen, Rattan- und Leinenstühlen herrscht. Dazu gesellen sich die phantastische Mittelmeerküche des Küchenchefs Nicolas Cantrel, der Rosé vom hauseigenen Weingut La Mascaronne und die Beats des DJ zum Sonnenuntergang.
«La Réserve à la Plage», Route de l’Epi-Pampelonne, Ramatuelle, Frankreich
Wenn einem alle angesagten Strandbars seltsam vertraut vorkommen, egal ob in Canggu, Cartagena oder Comporta, dann ist «Scorpios» daran schuld. Der legendäre Beach-Club an der sonnenverwöhnten Südspitze von Mykonos hat nicht nur vor knapp zehn Jahren das Comeback der inzwischen überlaufenen Hippie-Insel eingeleitet, sondern gilt mit seinem Ethno-Stil auch als Vorbild vieler anderer Strandlokale: Mit Tagesbetten aus Treibholz, sepiafarbenen Gipswänden, Lampenschirmen aus Weidengeflecht, übergrossen Keramiken und Makramee-Hängematten wurde ein Trend gesetzt, der für viele auch heute noch funktioniert.
Der «Scorpios»-Stil mit viel Weidengeflecht und Keramik wurde vielfach kopiert.
Sicher auch wegen des schönen Sandstrands und der weitläufigen Terrassen. Tagsüber geniessen die Besucher das Meer, Avocado-Tsatsiki und im Holzofen gebratene Garnelen mit Chili sowie mystische Sonnenuntergangsrituale, später locken DJ, Tänzer, Ethno-Elektro-Jams und endlose Partys. Seit 2019 gehört das «Scorpios» zur renommierten «Soho House»-Familie.
«Scorpios», Paraga, Mykonos, Griechenland
Das «Gecko Beach House» liegt am acht Kilometer langen, weissen Playa de Migjorn an der Südküste von Formentera. Das zu Small Luxury Hotels of the World gehörende Hotel mit nur 30 Zimmern steht in einem paradiesischen Garten mit freier Sicht auf das tiefblaue Meer und seinen Strandklub mit Bar, Restaurant und grossem Swimmingpool.
Der Beach-Club verbindet den Glamour der Fifties mit Bali-Charme: DJ und Hängematten, mediterranes Weiss-Blau und rosafarbene Cocktails, balinesische Daybeds und ein weitläufiger Sandstrand. Wer den ganzen Tag hier verbringt – und das tun viele –, wird sich über die Snacks aus der Restaurantküche freuen: Zur Wahl stehen unter anderem russischer Salat mit Garnelen und Thunfisch, Gazpacho, Sandwiches, Burger oder Tacos, die zusammen mit einem Drink auch am Pool serviert werden.
«Gecko Beach Club», Avinguda del Ca Marí, Platja de Migjorn, Balearische Inseln, Spanien
Die türkische Halbinsel Bodrum hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem Ferienort entwickelt, der es problemlos mit der Französischen Riviera, Sylt oder Capri aufnehmen kann – nicht zuletzt dank Hotels wie dem «Macakizi», das am äussersten Ende der Stadt Türkbükü steht und in dem prominente Gäste wie Naomi Campbell und Kate Moss zu den Stammgästen zählen.
Direkt vor dem Hotel befinden sich Bodrums exklusivste Badebucht und der Beach-Club Macakizi. Die terrassenförmig angelegten Holzdecks sind hinter dichten Bougainvillea versteckt und gelten seit fast vierzig Jahren als diskreter Treffpunkt von Jachtbesitzern, Unternehmern und Hollywood-Grössen. Sie bestellen einen Dirtier Diva (Rum, Passionsfrucht, Ingwer, Limette und Chili), füttern die zahmen Enten und bewundern den Sonnenuntergang.
«Macakizi», Kesire mevkii Narcicegi sk., Göltürkbükü, Türkei