Schon im Zweiten Weltkrieg war die kleine Insel Peleliu wichtig für die US-Militärstrategen. Heute rüsten die US-Streitkräfte im Pazifik wieder auf, aus Angst vor China. Sie wecken tiefsitzende Befürchtungen bei der Bevölkerung.
Pazifik-Insel: Angst vor dem neuen Krieg
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In dieser Podcast-Episode:
Bei Sonnenuntergang wird das Wetter auf Peleliu angenehmer. Wenn die Sonne untergeht, wird es kühler und etwas weniger drückend. Und während es dunkelt, sitzen rund 100 Bewohnerinnen und Bewohner der Insel auf Plastikstühlen unter einem grossen Festzelt. Vorne, an einem langen Tisch, sitzen wie bei einer Pressekonferenz aufgereiht: der Gouverneur der Insel, ein Minister des Mutterstaates Palau, und neun Amerikaner. Die meisten in den Uniformen der US-Streitkräfte. Navy, Army, Marines und Luftwaffe. Sie sind hier, weil die Amerikaner begonnen haben, alte Militäranlagen wieder instand zu setzen, darunter eine Landebahn für Flugzeuge. An diesem Abend soll die Bevölkerung informiert werden und ihre Fragen loswerden.
Auch der NZZ-Korrespondent Patrick Zoll war an diesem Abend dabei. «Die Amerikaner redeten eigentlich zwei Stunden lang um den heissen Brei herum.» Nur ein betrunkener Inselbewohner bleibt hartnäckig und traut sich in seinem Zustand die Frage zu stellen, die wohl alle Anwesenden umtreibt: «Bereitet ihr euch auf einen neuen Krieg vor?», will er wissen. Denn davor fürchten sich die Menschen.
Sie haben gute Gründe dafür. «Die Amerikaner stehen unter Druck», erzählt Patrick Zoll in der aktuellen Folge von «NZZ Akzent». China rüstet im Pazifik seit Jahren massiv auf. Es gibt Befürchtungen, dass es bald Taiwan angreifen könnte. Die USA wären noch nicht bereit, darauf angemessen zu reagieren – und wollen sich unbedingt in Stellung bringen.
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