Close Menu
Meilleur en Suisse
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Im Trend

Basel, douze points – Zürich, zero points. Am Rhein tragen die Stimmbürger ihren Firmen Sorge, an der Limmat scheinen sie ihnen zunehmend egal

Mai 18, 2025

Kein WM-Punkt für das Sauber-Team im 600. Formel-1-Rennen – Verstappen siegt

Mai 18, 2025

Wegen vorzeitiger Stilllegung eines Kohlekraftwerks: Schweizer Energieversorger fordert 85 Millionen Euro von Deutschland

Mai 18, 2025
Facebook X (Twitter) Instagram
Trendthemen:
  • Feuilleton
  • Gesellschaft
  • Mobilität
  • Panorama
  • Pressemitteilung
  • Scheinwerfer
  • Gaza-Krieg
Login
Facebook X (Twitter) Instagram
Sonntag, Mai 18
Meilleur en Suisse
Abonnieren Verbinden
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Meilleur en Suisse
Startseite » Die Menschen verbrannten bei lebendigem Leib in ihren Häusern: In Weissrussland zerstörten die Nazis ganze Dörfer, um «deutschen Lebensraum» zu schaffen
Feuilleton

Die Menschen verbrannten bei lebendigem Leib in ihren Häusern: In Weissrussland zerstörten die Nazis ganze Dörfer, um «deutschen Lebensraum» zu schaffen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 18, 2025
Aktie Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Telegram Email WhatsApp Copy Link

Vor fünfzig Jahren dokumentierten weissrussische Schriftsteller Kriegsverbrechen, die die Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs begangen hatte. Jetzt erscheint der Bericht erstmals auf Deutsch.

Vor dreissig Jahren erregte die Wanderausstellung «Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944» die Gemüter in Deutschland. Zuvor hatten sich weite Teile der deutschen Bevölkerung in der Illusion gewiegt, nur die SS habe Kriegsverbrechen begangen, während die Wehrmacht in einem «ehrenvollen» Kampf gestanden sei. Mit verstörendem Bildmaterial machte die Ausstellung deutlich, dass auch einfache deutsche Soldaten geplündert, vergewaltigt und gemordet hatten.

Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen

NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

In der Sowjetunion waren die Verbrechen der Wehrmacht schon früher aufgearbeitet worden. Eine treibende Kraft war dabei der Schriftsteller Ales Adamowitsch, der selbst als Partisan in Weissrussland gekämpft hatte. Das Kriegsthema dominiert Adamowitschs literarisches Schaffen, das zwischen Dokumentation und Fiktion schwankt. 1972 erschien seine «Erzählung aus Chatyn», die 1985 auch verfilmt wurde.

Adamowitsch beschreibt eine deutsche «Vergeltungsaktion» aus dem Jahr 1943, als das weissrussische Dorf Chatyn niedergebrannt wurde. 149 zivile Opfer starben eingeschlossen in einer brennenden Scheune, unter ihnen auch viele Frauen und Kinder. Chatyn war nur eines von vielen «Feuerdörfern» in Weissrussland. Aber nur in Chatyn wurde 1969 eine grosse Gedenkstätte für alle Opfer der deutschen Brandmorde errichtet.

Einige Forscher vermuten, dass die Wahl wegen der lautlichen Nähe zu «Katyn» auf Chatyn fiel. Im westrussischen Ort Katyn hatte die sowjetische Geheimpolizei im Frühjahr 1940 über 4000 gefangene polnische Offiziere erschossen. Stalin versuchte, dieses Kriegsverbrechen den Nazis in die Schuhe zu schieben. Die Doppelung Chatyn-Katyn fügte sich in eine Vernebelungsstrategie ein, die eine entlastende Wirkung für die historische Schuld der Sowjetunion entfalten sollte.

In der Tat nutzten die Sowjetbehörden diese Verwirrung bewusst aus: Richard Nixon schlug bei seinem Sowjetunionbesuch 1974 vor, «den ermordeten polnischen Offizieren» die Ehre zu erweisen. Leonid Breschnew führte ihn statt nach Katyn an die Gedenkstätte von Chatyn (im etwa 200 Kilometer östlich gelegenen Katyn erinnerte damals nichts an das sowjetische Kriegsverbrechen).

«Chatyn» ist noch heute ein Kampfbegriff, der auch Putin bei der Aufzählung von Nazi-Greueltaten zusammen mit der Leningrader Blockade und der Ermordung der Kiewer Juden in Babin Jar leicht von den Lippen geht. Auf dem Höhepunkt der polnisch-russischen Entspannung 2010 kniete Putin, damals als Premierminister, zwar am Massengrab der erschossenen polnischen Offiziere in Katyn nieder, wich aber einer klaren Schuldzuweisung an Stalin und seine Schergen aus. Seither ist das Thema Katyn aus dem offiziellen Diskurs in Russland verschwunden.

Adamowitsch machte sich zu Beginn der siebziger Jahre mit seinen Schriftstellerkollegen Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik auf eine Erkundungsreise durch das ehemalige weissrussische Schlachtfeld. In 147 Dörfern nahmen die drei Ethnografen zahlreiche Zeugnisse von Überlebenden auf Tonband auf. Adamowitsch, Bryl und Kalesnik entschieden sich bei der Präsentation ihrer Aufzeichnungen für ein neues Genre.

Sie entwarfen ein «Erinnerungsbuch», wie sie im Vorwort zur ersten weissrussischen Ausgabe von 1975 schrieben. Sie wollten denen, die wie durch ein Wunder dem Morden entronnen waren, eine Stimme geben. Ausserdem betteten sie die individuellen Zeugnisse in den historischen Kontext ein und zitierten aus Führerbefehlen, Rapporten von deutschen Offizieren und wissenschaftlicher Fachliteratur.

Allerdings galt es, verschiedene Hindernisse zu überwinden. Zunächst war nicht klar, welcher Sprache sich die Überlebenden bedienten. Die meisten Befragten sprachen weissrussisch, aber es gab auch starke Abweichungen in Richtung des Ukrainischen, Polnischen oder Russischen. Um die Lesbarkeit des Buchs sicherzustellen, griffen die Autoren korrigierend in die Aufzeichnungen der mündlichen Rede ein und lösten etwa eine «geballte Ladung Ukrainisch» in einen weissrussischen Text auf.

Ausserdem meldete die sowjetische Zensur Bedenken an. Die erschütternden Berichte der Opfer des deutschen Vernichtungskriegs passten so gar nicht in den offiziellen Heldendiskurs, der vor allem den unerbittlichen Kampf gegen die Nazi-Aggressoren hervorhob. Keinen Eingang in die Erstausgabe fanden Berichte über Kollaborateure aus der lokalen Bevölkerung. Die offizielle Geschichtspolitik wurde in den Schlusssätzen des Buchs bedient: «Mit unermesslichen Opfern hat das sowjetische Volk dafür bezahlt, dass andere Völker nicht Tausende Feuerdörfer erleben mussten.»

Nach der Publikation des «Feuerdörfer»-Buchs engagierte sich Adamowitsch weiter für die Öffnung des Gedenkens an die zivilen Opfer des Weltkriegs. 1979 erschien sein «Blockadebuch», in dem er den Hunger, die Kälte und die Entbehrungen der Leningrader Zivilbevölkerung während der dreijährigen Belagerung durch die Wehrmacht dokumentierte. Swetlana Alexijewitsch, die weissrussische Literaturnobelpreisträgerin des Jahres 2015, nannte Adamowitsch ihren «Lehrer» und sagte, er habe ihr «mehr gegeben als die ganze Universität». Er habe sie «denken gelehrt».

In der Tat gelingt es Adamowitsch, in den «Feuerdörfern» nicht nur den Schrecken des Kriegs in Worte zu fassen, sondern auch die Sprechsituation seiner Zeitzeugen zu analysieren: «Die Erzählerin scheint sich aufzuspalten, und etwas in ihr spaltet sich: Während sie spricht, fragt sie sich, ob ihr das wirklich widerfahren ist, ob das stimmt, ob es sein kann?» Adamowitschs grosses Verdienst besteht darin, die brutale Wirklichkeit literarisch dokumentiert zu haben.

Ales Adamowitsch, Janka Bryl, Uladsimir Kalesnik: Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten. Aus dem Weissrussischen von Thomas Weiler. Mit einem Vorwort von Irina Scherbakowa und einem Nachwort von Nina Weller. Aufbau-Verlag, Berlin 2025. 587 S., Fr. 54.90.

Weiter Lesen

Die Kirche wächst und wächst. Inzwischen gibt es 1,4 Milliarden Katholiken. Aber wo?

Nach Udo Jürgens und Conchita Wurst: JJ gewinnt den ESC für Österreich. Wer ist der junge Countertenor?

Die Dragqueens verweigern die Zeugenaussage: «Sollen wir einer Gesellschaft helfen, die uns mobbt und auslacht?», fragen sie in dem «Polizeiruf», der zum Erziehungsmärchen wird

«Ehrlich gesagt habe ich jedes Selbstvertrauen verloren», schrieb F. Scott Fitzgerald, als vor 100 Jahren «Der grosse Gatsby» erschien

Tonhalle Zürich: Augustin Hadelich geigt mit der Sicherheit eines Traumwandlers – ein Ereignis

In Artemisia Gentileschis Bildern erzählen die Augen die ganze Geschichte

Redakteurfavoriten

Kein WM-Punkt für das Sauber-Team im 600. Formel-1-Rennen – Verstappen siegt

Mai 18, 2025

Wegen vorzeitiger Stilllegung eines Kohlekraftwerks: Schweizer Energieversorger fordert 85 Millionen Euro von Deutschland

Mai 18, 2025

Zürcher Stimmberechtigte sprechen sich klar für städtische Beteiligung am Flughafen aus

Mai 18, 2025

Die Zeche einer traurigen Saison: Die GC-Männer sind im Abstiegskampf ohne Plan und Widerstandskraft

Mai 18, 2025

Die Urner haben sich entschieden: Schuss frei auf den Schneehasen

Mai 18, 2025

Neueste Nachrichten

Also doch: GC kann Spitzenfussball. Den Frauen entgeht der Meistertitel nur knapp

Mai 18, 2025

8 Schweizer Restaurants mit gutem Grill-Angebot

Mai 18, 2025

Die Kirche wächst und wächst. Inzwischen gibt es 1,4 Milliarden Katholiken. Aber wo?

Mai 18, 2025
Facebook X (Twitter) Pinterest TikTok Instagram
© 2025 Meilleur en Suisse. Alle Rechte vorbehalten.
  • Datenschutzrichtlinie
  • Nutzungsbedingungen
  • Kontakt

Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.

Sign In or Register

Welcome Back!

Login to your account below.

Lost password?