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Startseite » Die Musik ist grossartig. Aber der neue, wohlmeinende «John & Yoko»-Film entlarvt unfreiwillig den infantilen Protest des Ex-Beatles und der Aktionskünstlerin
Feuilleton

Die Musik ist grossartig. Aber der neue, wohlmeinende «John & Yoko»-Film entlarvt unfreiwillig den infantilen Protest des Ex-Beatles und der Aktionskünstlerin

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 13, 2025
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Sie brachten beim jeweils anderen das Schlimmste hervor. John Lennon trieb alles ins Extreme, Yoko Ono ging immer vom Extremen aus.

Auf dem Weg zur Bühne sieht man ihn, sein Gesicht ist weiss vor Anspannung. Es ist der 30. August 1972 im New Yorker Madison Square Garden, und John Lennon wird seine ersten beiden Konzerte geben, seitdem die Beatles sechs Jahre zuvor ihr letztes gaben. Und was niemand im Saal und auf der Bühne weiss: Es werden auch seine einzigen Konzerte als Solist bleiben. Nur einmal noch wird er für ein paar Stücke vor einem Publikum spielen, als Gast von Elton John.

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Aber John Lennon hat an diesem Augusttag keinen Grund, nervös zu sein. Die Menge feiert ihn nach jedem Song mit Ovationen. Und wie die neu gemasterte Videoaufnahme des Konzertes belegt, die der Dokumentarfilm «One to One – John & Yoko» zeigt, hat sie allen Grund dazu. Denn der ehemalige Beatle mit der hellen, unverkennbaren Stimme, die er selber nicht ausstehen konnte, singt die Songs seiner ersten beiden Soloalben mit schneidendem Furor. Er wirkt wach und voller Energie, zugleich humorvoll entspannt. Ausserdem klingen Lieder seiner Solistenkarriere wie «Instant Karma», «Mother» oder «Cold Turkey» genauso gut wie die Live-Version von «Come Together», dem einzigen Beatles-Stück des Konzerts.

Anmassend und narzisstisch

Die Ausschnitte aus diesen beiden Auftritten machen den neuen Dokumentarfilm von Kevin Macdonald und Sam Rice-Edwards sehenswert. Sie erklären auch, warum «One to One» bei seiner Premiere am Filmfestival von Venedig mit Begeisterung aufgenommen wurde. Aber der Rest des Filmes, und das sind immerhin zwei Drittel davon, bestätigt auf bestürzende Weise, was viele schon damals realisierten: Der politische Aktionismus des Paares muss im besten Fall als naiv und im schlimmsten Fall als anmassend und narzisstisch gewertet werden.

Denn John und Yoko, wie sie in der Öffentlichkeit auftraten, brachten beim jeweils anderen das Schlimmste hervor. Der Musiker trieb alles ins Extreme, die Aktionskünstlerin ging immer vom Extremen aus. Zusammen verloren sie jedes Mass und jede Selbstkritik. So hielten die beiden in Luxushotels Friedensaktionen ab, bei denen sie sich in einen Sack hüllten oder aus einem Doppelbett heraus Fragen der zunehmend fassungslosen Journalisten beantworteten. Sie publizierten Inserate mit der Nachricht «War Is Over If You Want It – John and Yoko» und zogen sich mit solchen Inszenierungen den Zorn von Leuten zu, die den Krieg erlebt hatten.

Dazu gehörte die Kriegsreporterin Gloria Emerson, die für die «New York Times» aus Vietnam berichtet hatte. 1969 interviewte sie Lennon und Ono in New York und warf ihnen vor, mit ihren Aktionen nur sich selber zu inszenieren. Was sie als Friedensbotschaft verstünden, sei blosse Werbung für sein neues Album. «Ihr habt euch lächerlich gemacht», sagt sie Lennon ins Gesicht, «und glaubt ja nicht, ihr hättet ein einziges Leben gerettet.» Aber John und Yoko waren gegen Kritik immun.

Der Film spielt in den achtzehn Monaten, nachdem das Paar Lennons Tudor-Villa im Westen von London aufgegeben hatte und im August 1971 eine Attikawohnung im West Village bezogen hatte. Lennon flüchtete in die USA, weil ihn das Ende traumatisiert hatte, Ono litt an den rassistischen und misogynen Ausfällen der britischen Presse gegen sie.

Vom Geheimdienst abgehört

In New York beteiligten die beiden sich an politischen Aktionen, Demonstrationen, Benefizveranstaltungen und mischten sich in die amerikanische Politik ein. Richard Nixon, dem die ersten Enthüllungen zu Watergate nichts anzuhaben schienen, kandidierte damals für seine Wiederwahl, die er mit einem Kantersieg für sich entscheiden sollte.

Der neue Film verwendet noch nie gehörte Telefongespräche von Lennon mit politischen Aktivisten und Musikern und bestätigt damit dessen Unerschrockenheit. Denn schon damals war offensichtlich, dass der amerikanische Geheimdienst mithörte und Nixon Lennon und Ono so schnell wie möglich ausgeschafft haben wollte. Und doch löst der Film wachsendes Unbehagen aus. Weil er nämlich drastisch belegt, was frühere Dokumentationen angedeutet haben: dass John Lennon und Yoko Ono sich in einen infantilen Protest steigerten, der zwar viel zu reden gab, aber letztlich kaum etwas bewirkte.

Das hatte schon damit zu tun, dass sie sich mit falschen Leuten umgaben. John war fasziniert vom Strassenmusiker David Peel, dessen schrille Lieder in keinem Verhältnis zu dem standen, was Lennon als Beatle und auf seinen ersten beiden Soloalben für Songs geschrieben hatte. Er liess sich auf den Fanatiker Alan Weberman ein, der sogar Bob Dylans Müll durchsuchte, um ihn als Verräter an der guten Sache zu überführen. Und er trat mit dem politischen Aktivisten Jerry Rubin öffentlich auf, der den Kapitalismus abschaffen wollte und bei seinen Auftritten vor allem eins offenbarte: eine ebenso infantile wie aggressive Selbstbezogenheit.

Ein trunkener Rüpel

Die politische Naivität von John Lennon und Yoko Ono und der Narzissmus der sie umgebenden Aktivisten werden von diesem wohlmeinenden Film gleichsam aus Versehen inszeniert. Ungewollt macht er auch die Wirkungslosigkeit dieser sich radikal gebenden Aktionen sichtbar. Das Amerika jener Zeit war von der Arroganz seiner Politik und der Brutalität seiner Polizei bedroht. Dass Richard Nixon alles zu tun bereit war, um an der Macht zu bleiben, sollten die Enthüllungen von Watergate beweisen, und sie sollten ihn zum Rücktritt zwingen. Als im von Gewalt, Dreck und Überfüllung bedrohten Attica-Gefängnis von New York eine Meuterei ausbrach, schlug die Polizei den Aufstand mit Waffengewalt nieder, 43 Menschen starben. John Lennon schrieb den Protestsong «Attica State», der wie andere jener Zeit, «Give Ireland Back to the Irish» oder «John Sinclair», nicht über seine eigenen Slogans hinausdachte.

Was der Film verschweigt, wissen wir alle: wie deprimierend es mit John und Yoko weiterging und zu Ende kam. Entgegen ihren demonstrativen Auftritten als Liebespaar erkalteten die Gefühle der beiden dermassen, dass John Lennon auszog, nach Los Angeles flog und meistens als trunkener Rüpel auffiel. Später kehrte er zu seiner Frau zurück, zeugte mit ihr einen Sohn, dem zuliebe er seine Karriere aufgab, während Ono sein Vermögen verwaltete und der Kontrast zu den früheren Idealen des Friedens und der Bescheidenheit immer grösser wurde. Marc Chapman, ein besonders erzürnter Fan, las einen Bericht in «Esquire», kaufte sich einen Revolver, lauerte Lennon am 8. Dezember 1980 zu Hause auf und streckte ihn mit fünf Schüssen nieder.

Im Kino.

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