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Startseite » Die russische Opposition ist heillos zerstritten und ohne Ideen, was auf Putin folgen soll
Feuilleton

Die russische Opposition ist heillos zerstritten und ohne Ideen, was auf Putin folgen soll

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 7, 2025
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Der Kremlherrscher braucht seine Gegner nicht zu fürchten. Eher spielen sie die Rolle der nützlichen Idioten.

Eine der auffälligsten und schrillsten Kreml-Propagandistinnen, Margarita Simonjan, äusserte sich nach Nawalnys Tod im Februar 2024 sinngemäss folgendermassen: Ohne ihn gleiche die russische Opposition einem geköpften Huhn, das mechanisch noch ein wenig im Hof herumflattere, aber nicht wisse, wohin und wozu. Dieses gehässige Bild trifft faktisch nicht zu. Tatsache ist, dass es eine geeinte russische Putin-Opposition nicht gibt.

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Es existieren mehrere Strömungen, zwei davon sind die wichtigsten. Auf der einen Seite sind das Nawalnys Anhänger, die an ein schönes Russland der Zukunft glauben. Auf der anderen Seite die radikalste, die harte Opposition, die meint, das Beste sei, wenn Russland in Zukunft auseinanderbreche, denn es sei ideologisch extrem schädlich.

Am 4. Juni 2025 wäre Alexei Nawalny 49 Jahre alt geworden. Zu seinem Geburtstag kamen Angehörige und Freunde des Verstorbenen zum Moskauer Borisowskoje-Friedhof – es waren nur ein paar Dutzend Menschen. Zu Nawalnys Beerdigung im März letzten Jahres versammelten sich Zehntausende, eine bunte, protestierende Menschenmenge meist junger Leute.

Im Laufe des letzten Jahres wurden Nawalnys Name selbst und auch alle noch so harmlosen Symbole, die mit ihm hätten in Verbindung gebracht werden können, unter Androhung harter Strafen verboten. Der tote Nawalny wurde zum Märtyrer, zur Legende, zum wichtigsten Oppositionellen. Doch selbst zu seinen Lebzeiten war ihm bei weitem nicht die gesamte Opposition gefolgt – trotz seinem Charisma, seinen effektvollen Auftritten und seiner Popularität beim Volk. Die härtesten Oppositionellen hassten ihn bisweilen sogar, da sie in ihm einen Mitläufer des Kremls sahen.

Illusionen der Putin-Gegner

Diese Zerrissenheit der Opposition in zwei einander verabscheuende Teile konnte man erst neulich wieder beobachten, als drei Oppositionsführer – Julia Nawalnaja, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa – im Europäischen Parlament mit Vorschlägen zur Fortsetzung der Ukraine-Hilfen auftraten. Sie erklärten: «Wenn Sie einem demokratischen Russland helfen wollen, retten Sie bitte die Ukraine vor Putin. Das steht definitiv in Ihrer Macht», so Jaschin. Der Saal applaudierte.

Jaschin stellte klar, für ihn bedeute das Ende des Krieges in der Ukraine den Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine nach Russland. «Ich halte das nicht für eine Niederlage Russlands, sondern vielmehr für eine Niederlage Putins.»

Beide Teile der russischen Opposition kranken auf die eine oder andere Weise an Utopismus. Von einer Niederlage Putins zu sprechen, ist meiner Meinung nach eine Illusion. Eher wird Putin einen Atomkrieg anfangen, falls er wie eine Ratte in die Ecke gedrängt wird. Für mich klingen in dem Kontext die Worte «Niederlage Putins» zwar schön, sie sind aber ohne Bedeutung.

In gewissem Masse braucht Europa eine russische Opposition, vor allem, um einen moralischen Verbündeten bei der umfangreichen Wiederaufrüstung gegen eine mögliche Aggression Putins zu haben. Als Idee sitzt diese Aggression zweifellos in Putins Kopf, für ihn ist Europa eine feindliche Pseudozivilisation.

Wie sehr er das aufrichtig glaubt, das wissen die Götter, Europa steht jedenfalls seinem Wunsch im Weg, Einflusssphären mit Amerika und China zu teilen. Aber lohnt es sich, dieses Hindernis dafür in Schutt und Asche zu legen? Warum eigentlich nicht? Allerdings könnte Europa sich natürlich wehren, weit mehr als die Ukraine.

Gleichgültigkeit der Russen

Den Radikalen in der Opposition gefiel ganz und gar nicht, dass Julia Nawalnaja die drei Oppositionsführer auf der Bühne des Europäischen Parlaments als geeinte Opposition bezeichnete: «Wir vertreten die Opposition.» Der ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow erklärte, warum der Westen offensichtlich nicht auf die russische Aggression vorbereitet war: «Weil diese ganze liberale Bande (gemeint ist die weiche Opposition), die von Stipendien lebt, all die Jahre gebetsmühlenartig wiederholt hat, Russland bewege sich auf dem Weg einer Evolution.»

Wenn aber die überwältigende Mehrheit der Russen Putins Krieg unterstützt, wie die radikalen Oppositionellen meinen, warum ist aus diesem Krieg dann kein Krieg des Volkes geworden? Ich denke, die Russen haben eine Antwort auf drei verschiedenen Ebenen parat. Auf einer oberflächlichen Ebene sind sie für Putin, weil es leichter ist, mit einer Staatsmacht zu leben als gegen sie. Auf einer tieferen Ebene sind viele Russen gegen den Ukraine-Krieg – in moralischer Hinsicht, denn sie sind keine Kriegshetzer.

Auf einer dritten Ebene schliesslich ist ihnen alles gleichgültig, das heisst, sie sind machtlos gegenüber der Staatsmacht, vor allem in Zeiten des Krieges, und im Grunde ihres Herzens ist ihnen überhaupt alles einerlei. Die Kreml-Propaganda konnte recht viele Erfolge verzeichnen, da das russische Volk noch nie eine politische Nation gewesen ist.

Die radikalen Putin-Gegner stürzten sich auf die Troika der Gemässigten, schimpften auf ihre helle Kleidung, auf Julias kurzen Rock und darauf, dass sie dem Europäischen Parlament nicht deutlich gesagt hatten, wem die Krim gehört. In der Tat äusserten sich die gemässigten Oppositionellen im Europäischen Parlament nicht zu dieser Frage. Kein Zufall. Auf der Krim ist die Mehrheit der Bevölkerung russischstämmig.

Auch Nawalny war übervorsichtig bezüglich der Krim. Er erklärte, die Halbinsel sei ja kein belegtes Brot, das man einfach so von Hand zu Hand weiterreichen könne. Natürlich wusste er, wem die Krim gehört – jedenfalls war ihm klar, dass die Verschiebung von Grenzen im heutigen Europa politischer Wahnsinn ist. Doch seine Entscheidung, das Volk nicht zu verschrecken, das sich doch so sehr über die Heimholung der Krim freute, bedeutete auch, dass er von den wohlfeilen Worten eines Oppositionellen zur Verantwortung eines smarten Politikers wechselte.

In jedem Fall bedeutet Opposition für die Mehrheit des russischen Volkes jetzt, in den Jahren des Krieges, fast eine Provokation. Bist du auf ihrer Seite, dann riskierst du viele Jahre Gefängnis. Bist du aber kein Held, dann halt den Mund und füge dich (so räsoniert das Volk).

Europas ambivalente Haltung

Es gibt eine ganze Reihe von Unterschieden zwischen der weichen Opposition der Nawalny-Anhänger und den harten Oppositionellen von der Art des ehemaligen Schachweltmeisters Garri Kasparow. Hier zwei anschauliche Beispiele dafür. Beide pflegen eine unversöhnliche Haltung gegenüber Putin. Doch während die weiche Opposition, dem Vermächtnis Nawalnys folgend, gegen die Korruption kämpft, um die schöne Zukunft Russlands zu verwirklichen, vertritt die harte Opposition den Standpunkt, Korruption mache Russland noch fehlerhafter und schwächer, kurzum überhaupt untauglich für die Zukunft.

Das wirklich grosse Problem ist jedoch, dass beide Strömungen der Opposition wenig Chancen haben, in der russischen Politik nach Putin eine Rolle zu spielen.

Wenn aber Europa bereit ist, die russische Opposition im Europäischen Parlament anzuhören, heisst das nicht, dass es denen, die vor Putin nach Europa fliehen, dadurch bessergeht. Die Freiheit in Europa hat für sie oftmals einen bitteren Beigeschmack. Am 4. Juni 2025 diskutierte das Europäische Parlament am runden Tisch den Fall von Irina Suslowa, einer Journalistin und Aktivistin, die in der Tschechischen Republik politisches Asyl beantragt hat.

Die verzweifelte Geschichte der Konfrontation mit der europäischen Bürokratie ist zu einem Symbol für die unsichtbare Mauer geworden, auf die Hunderte von Menschen stossen. Seit fast zwei Jahren steht die Aktivistin zwischen Baum und Borke: Selbst ein Bankkonto zu eröffnen, ist unmöglich ohne amtlichen Identitätsnachweis. All das macht das Leben in Europa zu einer Art unbefristeter Verbannung.

Während der Diskussion am runden Tisch sprach Ilja Jaschin über seinen Kampf gegen den Putinismus, schloss seine Rede jedoch mit allgemeinen Sätzen über ein «friedliches, freies, demokratisches Russland». Konkrete Vorschläge, wie man den Flüchtlingen helfen könnte, kamen nicht zur Sprache. Die russische Opposition hat weder die Kraft noch den Willen gefunden, die Situation der russischen Emigranten zu erleichtern und die Hilfe für sie zu einem Teil ihres politischen Programms zu machen.

Die Position Europas ist jedenfalls ambivalent. Und das nicht zum ersten Mal. Das Schicksal von Millionen russischer Emigranten im Westen, die nach der bolschewistischen Revolution von 1917 ihrem Land den Rücken gekehrt hatten, war beklagenswert. Die Geschichte wiederholt sich.

Es fehlen die politischen Ideen

Braucht die Ukraine die russische Opposition? Die Radikalen meinen, jemand mit der Erfahrung eines politischen Häftlings habe noch lange nicht automatisch das Vertrauen der Ukrainer gewonnen. Die gemässigte Opposition in der Person Wladimir Kara-Mursas verurteilt einerseits das Bestreben der Vereinigten Staaten und Ungarns, die Beziehungen zu Russland zu normalisieren, warnt andererseits aber davor, den Russen eine Kollektivschuld zuzuschreiben.

Viele Abgeordnete im Europäischen Parlament brachten ihre Unterstützung für die Exilrussen zum Ausdruck sowie den Wunsch, die Hilfe der Europäischen Union für die russische Demokratiebewegung zu verstärken. Der deutsche Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky erklärte, die Strategie der Europäischen Union gegenüber Russland solle aus drei Komponenten bestehen: die Ukraine unterstützen und gemeinsam mit ihr Moskau Einhalt gebieten, klare Opposition gegen Putin und Unterstützung einer freien russischen Gesellschaft.

Während Europa sich weiterhin der russischen Putin-Opposition gegenüber ambivalent verhält, steht die russische Opposition in Donald Trumps Amerika nicht mehr hoch im Kurs. Trump redet lieber direkt mit Putin. Russische Oppositionelle, ob hart oder weich, gehen nicht denselben Weg wie er – ungeachtet ihrer internen Differenzen stehen sie mit ihren Ansichten dem liberalen Europa näher als Trump.

Braucht Putin eigentlich selbst heute eine russische Putin-Opposition? Diese Frage klingt einigermassen paradox, was sie aber im Grunde nicht ist. Putin braucht einen inneren Feind: vom toten Nawalny über die derzeitigen politischen Gefangenen bis hin zu jenen, die vor ihm in den Westen geflohen sind. Sie alle taugen für den in einem autoritären Regime notwendigen Druck, für die Einschüchterung jener, die sich in gefährlichen Kreisen bewegen, in denen Kritik an der Regierung geübt wird, sei es am Arbeitsplatz, sei es zu Hause.

Stalin brauchte den grossen Terror für die Erschaffung des neuen sowjetischen Menschen. Für die Erschaffung von Putins neuem Menschen braucht es auch politische Feinde, Krieg, Opfer – das sind die Verbündeten seiner politischen Unsterblichkeit.

Sollte Putin plötzlich von der historischen Bühne abtreten, ist der Krieg augenblicklich zu Ende. In Russland werden ähnliche Prozesse wie während des Tauwetters beginnen. Doch selbst wenn dies nicht sofort eintritt, wird das Volk, dem bis dahin alles gleichgültig war, anfangen, darüber nachzudenken, ob diese Veränderungen zum Guten führen.

Es ist schwer, in russischen Reformen den Durchblick zu behalten. Ich erinnere mich, Gorbatschows Perestroika war bereits zwei Jahre alt, als mich in Gesellschaft einiger anderer bekannter Schriftsteller der amerikanische Botschafter fragte, ob unsere Perestroika eigentlich ernst gemeint sei oder nicht. Deshalb muss sich auch heute die russische Opposition einen Vorrat an politischer Philosophie zulegen – weniger Utopien, mehr Suche nach realistischen Veränderungen zum Besseren.

Der russische Schriftsteller Viktor Jerofejew lebt seit Beginn des Ukraine-Krieges im Exil in Deutschland. – Aus dem Russischen von Beate Rausch.

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