Obwohl die Schweiz zweimal ausgleicht, gewinnt am Ende Spanien. Ein junger Schweizer konnte dennoch auf sich aufmerksam machen.
(sda) Im sportlich bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Nations League experimentiert Trainer Murat Yakin erfolglos. Die Schweiz verliert gegen Spanien 2:3 und beendet den Herbst damit sieglos.
Zweimal kam bei den Schweizern etwas Hoffnung auf, doch noch einen Punkt aus dem Estadio Heliodoro Rodriguez Lopez zu entführen. In der 63. Minute setzte sich der zur Pause eingewechselt Joël Monteiro durch und erzielte mit einem gezielten Flachschuss sein erstes Tor im vierten Einsatz für das Schweizer Nationalteam. Und nach dem neuerlichen Rückstand gab es durch Andi Zeqiri das nächste Tor-Debüt. Der Stürmer traf in der 85. Minute per Penalty zum vermeintlichen 2:2-Schlussstand.
Mit dem einen Punkt gaben sich die Spanier aber nicht zufrieden. Sie wollten das frenetische Publikum, das 28 Jahre hatte warten müssen, bis auf Teneriffa wieder ein Länderspiel von Spanien durchgeführt wurde, einen Sieg schenken. Und tatsächlich: In der Nachspielzeit zeigte der Unparteiische erneut auf den Penaltypunkt – dieses Mal im Schweizer Strafraum. Bryan Zaragoza nutzte die Chance.
Es war der spektakuläre Abschluss einer vor allem in der zweiten Hälfte wilden Partie. Spanien feierte einen 3:2-Sieg, der vor allem für die Fans Bedeutung hatte. Sportlich war das Spiel von geringem Wert.
Viele Änderungen in den Startaufstellungen
Dieser Umstand zeigte sich schon bei den Aufstellungen. Spanien wechselte im Vergleich zum Spiel gegen Dänemark am Freitag die ganze Mannschaft aus. Bei den Schweizern setzte Trainer Murat Yakin zu Beginn auf ein Quartett, das sich bisher noch kaum zeigen durfte. Als Linksverteidiger kam Miro Muheim zu seinem Debüt im Nationalteam, und war damit neben Mvogo der zweite Spieler in der Schweizer Startelf, der bei einem unterklassigen Verein spielt.
Hinter der Sturmspitze Zeki Amdouni liefen Filip Ugrinic (davor 3 Teileinsätze im Nationalteam), Simon Sohm (1) und Dereck Kutesa (2) auf. Sie standen alle zum ersten Mal als Nationalspieler in der Startaufstellung. Dies wurde offensichtlich, denn die Offensive blieb lange blass. Bei der einzigen nennenswerten Schweizer Chance in der ersten Halbzeit rutschte Simon Sohm aus.
Monteiro macht auf sich aufmerksam
In der zweiten Hälfte wurde die Vorsicht dann zunehmend über Bord geworfen und es entwickelte sich gegen Schluss ein Hin und Her. Mit seinem 1:1 schrieb Monteiro eine schöne Geschichte. Der YB-Angreifer hatte den Schweizer Pass erst kurz vor der EM in Deutschland erhalten, wurde nach einem kurzen Gastspiel im Trainingslager aber trotzdem nicht für das Turnier aufgeboten. Nun zeigte er, dass er künftig eine Offensivoption sein kann.
Allerdings stand Monteiro dann auch im Mittelpunkt, als die Spanier nur fünf Minuten später die Führung zurückeroberten. Bryan Gil profitierte von einem Abstimmungsproblem zwischen Monteiro und Remo Freuler und drosch den Ball ähnlich wie zuvor der Schweizer ins Netz. Den Abschluss der Partie bildeten dann die zwei Penaltys.
Nach dem weitgehend unerfreulichen Nations-League-Herbst steht der Nationalmannschaft nun eine längere Pause bevor. Weiter geht es im März nächsten Jahres, wenn die Schweiz voraussichtlich erstmals im Rahmen der WM-Qualifikation im Einsatz stehen wird. Die Gruppen werden am 13. Dezember in Zürich ausgelost.
Nations League, Liga A:
Viertelfinalisten (8/8): Portugal, Kroatien, Frankreich, Italien, Deutschland, Niederlande, Spanien, Dänemark.
Abstiegsplayoffs (Liga A/Liga B, 4/4): Schottland, Belgien, Ungarn, Serbien.
Absteiger (4/4): Schweiz, Polen, Israel, Bosnien-Herzegowina.
Viertelfinals und Abstiegsplayoffs am 20. und 23. März.