Im Frühling 2023 sind wir dabei, als sich eine junge Ukrainerin von ihrem Mann verabschiedet – dann verändert sich alles. Ein Jahr später treffen wir Jaroslawa erneut. Dies ist ihre Geschichte.
Als wir Jaroslawa Korohodina zum ersten Mal begegnen, wissen wir nicht, dass ihr Leben nur wenig später aus den Fugen geraten wird.
Es ist der 1. April 2023. Seit rund einer Woche bin ich zusammen mit dem Fotografen Dominic Nahr in der Ukraine unterwegs, um über den Krieg zu berichten. Die Lage an der Front ist düster, die Ukrainer sind unter Druck. In der Schlacht um Bachmut verlieren sie jeden Tag Soldaten und Territorium.
An diesem wolkenverhangenen Samstagnachmittag besuchen wir den Bahnhof von Kramatorsk. Es ist einer dieser Orte, an denen die Tragik dieses Krieges sichtbar wird: Hier verabschieden sich Soldaten von ihren Freundinnen und Ehefrauen, die für kurze Besuche in die Ostukraine gereist sind. Eng umschlungen stehen Dutzende Paare auf dem Perron und nehmen Abschied, bei vielen fliessen Tränen. Wenn der Zug in wenigen Minuten abfährt, reisen die Frauen nach Hause – und die Männer ziehen wieder in den Krieg.
Eines der Paare, die Dominic fotografiert, verharrt in einer minutenlangen, liebevollen Umarmung. Beide sind jung, sehr jung. Er trägt seine Uniform, sie einen neongrünen Kapuzenpulli und eine schwarze Jacke, die rotbraunen Haare hat sie zu einem Dutt gebunden. In der Hand hält sie drei rote Rosen. Es ist ein stiller Moment der Zweisamkeit inmitten des tobenden Krieges.
Kurz vor der Abfahrt nähert sich die junge Frau und stellt sich als Jaroslawa vor. Ob wir ihr die Bilder von ihr und ihrem Mann Olexander schicken könnten, fragt sie. Wir nehmen ihre Kontaktdaten auf, dann steigt sie in den Zug. Es ist eine flüchtige Begegnung – und wir ahnen nicht, dass sie uns noch lange beschäftigen wird.
«Ich will euch meine Seele zeigen»
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs sind Zehntausende ukrainische Soldaten gefallen. In der Ukraine gelten sie als Helden und Patrioten. Überall wird an sie erinnert; ihre Namen flattern auf zahllosen Fähnchen auf dem Kiewer Maidan-Platz, ihre Gesichter prangen auf Hauswänden und Plakaten. Doch kaum jemand spricht über all jene, die die Soldaten zurücklassen. Über jene, für die von einem Tag auf den anderen eine Welt zusammenbricht.
In Kinofilmen hat der Soldatentod meist etwas Erhabenes – das heroische Sterben auf dem Schlachtfeld, die würdevolle Beerdigung mit militärischen Ehren, die trauernde, sich gegenseitig stützende Familie. Im echten Leben sieht es oft anders aus, wie das Schicksal von Jaroslawa zeigt: Für sie waren die vergangenen Monate eine Odyssee zwischen Elend und Hoffnung. Bis heute weiss sie nicht genau, was mit Olexander geschehen ist. Bis heute konnte sie ihren Mann nicht zu Grabe tragen, bis heute bleibt ihr der letzte Abschied verwehrt.
Fast genau ein Jahr nach unserer ersten Begegnung mit Jaroslawa sind wir erneut in der Ukraine unterwegs und haben uns mit ihr verabredet. Auf der Fahrt nach Poltawa, wo die 23-Jährige wohnt, schickt sie uns eine Nachricht:
Als sie uns wenig später entgegenkommt, trägt sie tatsächlich eine Tarnjacke, auf ihrem Oberarm prangt die ukrainische Flagge. Ihre Haare hat sie inzwischen platinblond gefärbt, ihr Gesichtsausdruck ist stoisch, vielleicht ein wenig schüchtern. Als wir sie auf die Uniform ansprechen, sagt sie: «Ich fühle mich wie eine Soldatin. Das ganze Jahr war ich wie eine Soldatin.» Dann beginnt sie zu erzählen.
Der Abschied
Am 31. März 2023 macht sich Jaroslawa auf den Weg von Poltawa nach Kramatorsk, um Olexander zum ersten Mal seit mehr als einem Monat zu treffen. Er gehört der 77. Luftlandebrigade an, die damit beauftragt ist, das belagerte Bachmut zu verteidigen. «Wir sind in Kramatorsk herumspaziert, haben etwas gegessen und dann in einer Wohnung übernachtet. Es war schön», sagt sie. Doch am frühen Nachmittag des 1. April müssen sie bereits wieder Abschied nehmen. Der Soldat darf nicht länger als 24 Stunden von der Truppe fernbleiben.
Es ist dieser Moment, in dem sich unsere Wege am Bahnhof von Kramatorsk kreuzen. Das Foto, das Dominic auf dem Perron von dem Ehepaar macht, schickt er noch am selben Abend an Jaroslawa. Tags darauf antwortet sie:
Auch heute noch bedeutet ihr dieses Bild viel. Bei unserem Treffen ein Jahr später bringt sie es mit, ausgedruckt auf A6, es ist schon leicht vergilbt. Für Dominic war es ein Bild von Tausenden, die er während der Reise gemacht hat – doch für Jaroslawa ist es eine Kostbarkeit. Die letzte Berührung, festgehalten für die Ewigkeit. Auch ich denke immer noch oft an dieses Foto, weil es mir vor Augen führt, dass jede Reportage nur eine Momentaufnahme darstellt. Der Lauf der Dinge ist damit nicht aufzuhalten.
Nach dem Abschied am Bahnhof fährt Olexander Korohodin nach Druschkiwka, zur Basis seiner Einheit. Einige Tage später, am Abend des 9. April, eröffnet er seiner Frau am Telefon, dass er tags darauf an die Front in Bachmut verlegt werde. Er ist besorgt. «Er erzählte mir, dass sein Kamerad einen Tag zuvor an jenem Ort gestorben sei, an den er nun gehen werde. Darüber war er sehr bestürzt. Er hatte ein ungutes Gefühl», sagt Jaroslawa. «Ich sagte zu ihm: Ich werde alles tun, um dich zu finden. Ich werde alles tun, weil ich dich liebe.»
An den folgenden Tagen hört sie nichts von ihrem Mann. Das ist bei solchen Einsätzen an der Front nichts Ungewöhnliches, weil Soldaten ihre Handys nicht mitnehmen dürfen. Doch dann taucht plötzlich ihr Schwiegervater an der Schule auf, wo sie als Englischlehrerin arbeitet. Die Armee habe ihm mitgeteilt, dass Olexander vermisst werde. Sie beginnt zu zittern, schreit. In ihrer Verzweiflung schickt sie auch eine Nachricht an Dominic:
Für Jaroslawa ist es ein Schock – doch gleichzeitig krallt sie sich an der Hoffnung fest, dass er womöglich noch am Leben ist, von den Russen in Kriegsgefangenschaft genommen wurde. Nun will sie ihr Versprechen einlösen, alles zu tun, um ihren Mann zu finden.
Eine Hochzeit im Krieg
Jaroslawa und Olexander lernen sich im Juni 2021 kennen, es ist eine Zufallsbegegnung auf Instagram, für eine Weile chatten sie hin und her. Sie lebt zu dieser Zeit in Dnipro, wo sie als Übersetzerin arbeitet, sie spricht auch Japanisch und Koreanisch. Er wohnt 130 Kilometer weiter nördlich in Poltawa. Eigentlich ist er Elektriker, doch im Jahr 2020 geht er zur Armee und kämpft bereits vor dem russischen Grossangriff im Donbass.
Dann vereinbaren sie das erste Treffen, Jaroslawa fährt nach Poltawa, Olexander holt sie an der Bushaltestelle ab. «Er brachte mich zu seinem Auto, und da sassen seine Eltern und sagten Hallo», erzählt sie und lacht verlegen. Wie sich herausstellt, ist das erste Date gleichzeitig auch die Geburtstagsfeier von Olexanders Tante. «Ich war sehr überrascht, aber es war eigentlich ganz schön. Seine Familie hat mich sofort gemocht.»
Dann, im Juli 2021, wird Olexander an seinem 21. Geburtstag an der Front im Donbass verwundet. Granatsplitter treffen ihn am Hals und bleiben stecken. Der Heilungsprozess dauert Monate, doch Jaroslawa steht ihm bei. «Er konnte nicht schlafen, er schrie in der Nacht», so erinnert sie sich. «Wir verbrachten viel Zeit im Spital, weil er immer noch Splitter im Hals hatte.»
In dieser Zeit zieht sie zu Olexander nach Poltawa und tritt eine Stelle als Englischlehrerin an, die sie zwar nicht wirklich mag, aber immerhin ist sie bei ihm. «Er brachte mich immer zum Lachen», sagt sie. «Von ihm ging stets ein sonniges Licht aus.» Ein einfacher, bescheidener Mensch sei er gewesen, vor allem aber liebevoll. Wenn sie von ihm spricht, ist in ihrem Gesicht keine Regung zu erkennen, keine Trauer. Seit sie Antidepressiva nehme, sagt Jaroslawa, weine sie nicht mehr so oft.
Es dauert fast vier Monate, bis sich Olexander von seiner Verletzung erholt. Mitte Oktober geht er wieder zur Armee und zurück in die Ostukraine. Als am 24. Februar 2022 der russische Grossangriff beginnt, ist er mittendrin, während Jaroslawa in Poltawa ausharrt. In den kommenden Monaten sieht sich das Paar nur selten, Olexander bekommt kaum Fronturlaub.
Die Hochzeit am 29. Dezember 2022 findet in aller Eile statt. Zeit für Feierlichkeiten und Romantik bleibt nicht. «Wir sind nur zum Standesamt gegangen und haben die Dokumente unterschrieben. Wir haben geheiratet, weil wir nicht wussten, ob er überleben wird», sagt Jaroslawa. Das ist nicht untypisch; der Krieg hat in der Ukraine einen regelrechten Hochzeitsboom ausgelöst. Eine Heirat ist nicht zuletzt eine finanzielle Absicherung für die Frauen, die im Todesfall Anspruch auf Unterstützungsgelder haben.
«Sie haben mich angelogen»
Olexander gilt aber nicht als gefallen – er wird vermisst, irgendwo in Bachmut, dieser Hölle auf Erden. Jaroslawa erhält zwar nun den Sold ihres Mannes, umgerechnet etwas mehr als 2000 Franken im Monat. Doch sie kann und will die Ungewissheit nicht akzeptieren, und so setzt sie noch im April 2023 alle Hebel in Bewegung. Gemeinsam mit Olexanders Vater Max macht sie sich auf die Suche nach ihrem Mann. Sie organisiert einen Tarnanzug und einen gefälschten Ausweis des Roten Kreuzes, um die Checkpoints an der Front passieren zu können. Max ist bei der Feuerwehr und trägt seine Uniform.
So gelangen sie ungehindert bis nach Bachmut, an die vorderste Front. Auf der Suche besuchen sie jedes Spital in der umkämpften Stadt, jedes Leichenhaus. «Natürlich war es gefährlich, aber ich fühlte nichts, nur Leere, ich wollte einfach schreien», so erinnert sie sich. «Ich fühlte, dass er in meiner Nähe war, vielleicht irgendwo in einem Haus, aber ich konnte nichts tun.»
Jaroslawa und Max sprechen auch mit Soldaten aus Olexanders Einheit, um herauszufinden, was an jenem Tag passiert ist. «Ich habe es so verstanden, dass seine Stellung in der Nacht von den Russen umzingelt wurde. Manche konnten fliehen, doch er und zwei andere wurden zurückgelassen. Niemand ging zurück, um ihnen zu helfen», erzählt sie. «Aber ich weiss, dass sie mir nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Sie haben mich angelogen.»
Wie sie darauf komme, wollen wir wissen. Sein Handy sei nicht unter jenen Gegenständen gewesen, die er auf der Basis zurückgelassen habe. «Freunde von mir konnten das Telefon dann orten. Sie haben herausgefunden, dass es in einem Pfandladen in Chmelnizki in der Westukraine verkauft worden war», sagt Jaroslawa. «Seine Kameraden haben sein Handy gestohlen. Doch niemand gab es zu.» Überprüfen lässt sich ihre Darstellung der Ereignisse nicht.
Nach einem Monat in der Ostukraine brechen Jaroslawa und ihr Schwiegervater die Suche ab. Ende Mai, nachdem sie nach Poltawa zurückgekehrt ist, schreibt sie:
Was hätte sein können
Schon seit mehr als einer Stunde sitzen wir nun mit Jaroslawa in einem Café in Poltawa. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass sie noch kein einziges Mal weinen musste, dass ihre äusserliche Ruhe irgendwie so gar nicht mit der Tragik ihrer Geschichte zusammenpasst. Ist es ein Schutzmechanismus? Was macht ein Jahr der Trauer und der Ungewissheit mit einem Menschen? Bleibt am Ende nur Leere?
Dann vertraut sie uns etwas an, was mich um Fassung ringen lässt. «Als wir im Donbass auf der Suche waren, spürte ich einen Schmerz im Unterleib. Und da war auch Blut», erzählt sie. Wie sich herausstellt, hat Jaroslawa eine Fehlgeburt erlitten. «Ich wusste nicht, dass ich schwanger war, es war noch sehr früh.» Wahrscheinlich habe sie das Kind durch den ganzen Stress verloren. Sie atmet tief durch und schaut zu Boden. «Wäre es geboren worden, hätte ich immer noch einen Teil von Olexander bei mir.»
Ich kann in diesem Moment nur daran denken, dass sie bereits schwanger gewesen sein muss, als wir sie am Bahnhof von Kramatorsk trafen, und daran, was vielleicht hätte sein können, wäre Olexander damals nicht in den Krieg gezogen – eine glückliche junge Familie. Später frage ich Jaroslawa, ob ich die Fehlgeburt im Artikel erwähnen dürfe. «Natürlich», sagt sie. Sie wolle der Welt zeigen, wie ungerecht dieser Krieg sei.
Nach der erfolglosen Suche nach Olexander scheint sich Jaroslawas hoffnungsvoller Tatendrang in Ohnmacht zu verwandeln, Schuldgefühle plagen sie. Im Herbst schreibt sie:
Jaroslawa sagt, sie gehe regelmässig zu einem Psychiater. Doch am besten gehe es ihr, wenn sie Zeit mit Olexanders Familie verbringe. «Wenn ich bei ihnen bin, fühle ich mich nicht allein», sagt sie. «Nachdem er verschollen war, lebte ich für sechs Monate bei ihnen. Wir unterstützen uns gegenseitig. Sie lieben mich und kümmern sich um mich.» Heute wohnt sie in einer WG, doch sie besucht ihre Schwiegereltern regelmässig.
«Hallo, mein Mann ist tot»
Nach der Nachricht im September hören wir während rund zweier Monate nichts mehr von Jaroslawa, bis sie im November plötzlich eine Nachricht schickt.
Wie sich herausstellt, hat Russland kurz zuvor die sterblichen Überreste von ukrainischen Soldaten an die Ukraine übergeben – dazu sind die Kriegsparteien gemäss Völkerrecht verpflichtet. «Ich bekam einen Anruf von einem Spital in Kiew. Ein DNA-Test habe ergeben, dass auch Olexander unter den Leichen sei», erzählt sie. Natürlich habe sie damit gerechnet, dass ihr Mann tot sein könnte. Trotzdem bricht für sie eine Welt zusammen. «Während drei Wochen konnte ich nichts mehr essen», sagt sie.
Es ist nicht das Ende ihrer Odyssee. Auch wenn praktisch ausgeschlossen ist, dass Olexander noch lebt, müssen standardmässig zwei DNA-Tests durchgeführt werden, um den Tod eines Soldaten mit absoluter Sicherheit zu bestätigen. Auf das Ergebnis dieses Tests warten Jaroslawa und Olexanders Familie bis heute – und so gilt er immer noch als vermisst.
Das ist kein Einzelfall. Zwar gibt es in der Ukraine dreizehn staatliche DNA-Labore, doch diese sind seit Beginn des Krieges völlig überlastet. In vielen Fällen dauert es mehrere Monate, bis eine Leiche endgültig identifiziert ist, während die Angehörigen in qualvoller Ungewissheit verharren müssen. Der Staat hat ein Interesse daran, auf Nummer sicher zu gehen. Angehörige von Gefallenen haben gesetzlichen Anspruch auf eine Summe von 15 Millionen Hrywna, was etwa 320 000 Franken entspricht – in der Ukraine ist das eine sehr grosse Summe.
Der ukrainische Staat macht keine offiziellen Angaben dazu, wie viele Soldaten seit dem 24. Februar 2022 gefallen sind oder vermisst werden. Laut amerikanischen Schätzungen könnten es mehr als 70 000 sein. Das bedeutet auch: Der Krieg in der Ukraine hat wohl Zehntausende von Witwen hervorgebracht.
Die letzte Nachricht
Jaroslawa sagt, die ukrainische Gesellschaft habe kein Verständnis dafür, was Witwen durchmachten. «Sie sehen mich einfach als eine Frau, die ihren Mann verloren hat. Für sie ist es so einfach. Aber niemand versteht, was das bedeutet», sagt sie. Immer wieder komme es vor, dass Leute ihr sagten, sie solle sich doch langsam einen neuen Mann suchen. «Ich frage sie dann: Wenn dein Bruder oder dein Sohn stirbt, kannst du ihn einfach ersetzen?»
Wie soll sie sich mit irgendeiner Zukunft auseinandersetzen, wenn sie die Vergangenheit nicht loslässt? Wenn sie sich nicht einmal von ihrem Mann verabschieden, ihn beerdigen konnte? Kann man von einer Witwe erwarten, dass sie die Trauer einfach überwindet?
«Manchmal habe ich Träume, in denen sich Olexander bei mir dafür entschuldigt, dass er mich allein gelassen hat», sagt Jaroslawa. An einen Traum erinnert sie sich besonders gut: Sie ist darin mit Olexander an einem dunklen Ort, alles ist zerstört, am Boden liegen Leichen. Dann bringt er ihr einen Blumentopf mit einer Schwertlilie. «Sie steht für Zuversicht und Hoffnung. Es bedeutet, dass er mich vermisst.» Danach hat sich Jaroslawa eine Schwertlilie auf die Schulter tätowieren lassen. Etwas weiter unten hat sie ein zweites Tattoo. «Ich liebe dich» steht da, in Olexanders Handschrift.
Gegen Ende des Gesprächs erzählt uns Jaroslawa noch, sie habe Olexander seit seinem Verschwinden mehr als 1000 Nachrichten auf Instagram geschickt. Natürlich wisse sie, dass er sie nie lesen werde. «Aber es half mir, mit ihm auf diese Weise zu sprechen.» Im Februar schickt sie ihm die letzte Nachricht. Sie will sie uns zeigen, erlaubt uns sogar, diesen so persönlichen Text abzudrucken.