Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Veruntreuung gegen drei Schweizer.
Die Zürcher Landbank (ZLB) ist eine Erfolgsgeschichte. Die Bank hat sich auf Kunden aus der Gegend um Winterthur und den westlichen Thurgau spezialisiert, ihr Kerngeschäft ist die Finanzierung von Wohneigentum.
Die ZLB betreibt vier Filialen und beschäftigt insgesamt bloss 40 Personen. Sie ist weitgehend unbekannt, aber rentabel: Im vergangenen Jahr erzielte sie gar das beste Ergebnis ihrer 174-jährigen Geschichte. Bei einer Bilanzsumme von rund 1 Milliarde erwirtschaftete die Bank einen Gewinn von 3 Millionen Franken.
Doch nun erleidet die Bank einen Dämpfer: Die ZLB ist Opfer krimineller Machenschaften geworden. Das Finanzportal «Inside Paradeplatz» berichtete zuerst darüber.
«Wir haben Anfang Mai Hinweise auf Veruntreuung bekommen und Strafanzeige eingereicht», sagt der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Jürg Randegger, zur NZZ. Um welche Beträge es sich handelt, dazu macht er keine Angaben. Er betont aber: Gelder von Kunden seien nicht betroffen.
Stand der Tresor offen?
Die Oberstaatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage der NZZ, dass ein Verfahren gegen zwei Schweizerinnen und einen Schweizer im Alter zwischen 28 und 54 Jahren laufe. Für eine der verdächtigen Personen sei Untersuchungshaft beantragt worden – doch diesen Antrag habe das Zwangsmassnahmengericht abgelehnt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Laut dem Bericht von «Inside Paradeplatz» hatten die kriminellen Mitarbeitenden der ZLB leichtes Spiel: Angeblich hat ein mit Bargeld gefüllter Tresor offen gestanden. Daraus hätten sich die Verdächtigten nach Belieben bedienen können, um das Geld in Kryptowährungen zu investieren.
Personen aus dem Umfeld der Zürcher Regionalbank beurteilen diese Darstellungen indes als unplausibel. Es gebe auch in einem kleinen Geldhaus wie der ZLB strikte Sicherheitsvorkehrungen und regelmässige Kontrollen. Tresore befänden sich in gesicherten Bereichen, die Zugangsberechtigungen seien strikte geregelt.