Trumps Sondergesandter Keith Kellogg wird in den Friedensgesprächen mit Russland kaum noch eine Rolle spielen. Kellogg war für Putin zu Ukraine-freundlich.
Im November ernannte Donald Trump den ehemaligen Generalleutnant Keith Kellogg zu seinem Sondergesandten für die Ukraine und Russland. Dieser werde «den Frieden durch Stärke sichern», erklärte der amerikanische Präsident damals. Doch bereits nach seinem ersten Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Februar schien Trump seinen Sondergesandten aufs Abstellgleis gestellt zu haben.
Er und Putin hätten sich geeinigt, dass ihre Berater über ein Ende des Kriegs in der Ukraine verhandeln sollten, schrieb Trump damals auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Von amerikanischer Seite sollen Aussenminister Marco Rubio, der CIA-Direktor John Ratcliffe, der Berater für nationale Sicherheit Michael Waltz sowie der Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff die Gespräche führen. Kellogg erwähnte er mit keinem Wort.
Schon länger in einer Nebenrolle
Auch in der Folge war Kellogg bei den wichtigsten Gesprächen nicht dabei. Vergangene Woche schickte Trump seinen alten Freund und Geschäftsmann Witkoff ein zweites Mal nach Moskau, um sich mit Putin zu treffen. Am Samstag machte es der Präsident dann offiziell: Er «ernannte» Kellogg zum Sondergesandten für die Ukraine. Mit Russland wird er somit nicht mehr direkt zu tun haben. Kellogg dankte Trump für die Ernennung. Das Vertrauen des Präsidenten ehre ihn tief, schrieb er auf X. Im Grunde handelt es sich jedoch um eine Degradierung.
Mit dem Schritt erfüllte Trump dabei offenbar einen russischen Wunsch. Kellogg stehe der Ukraine zu freundlich gegenüber, erklärte ein russischer Regierungsmitarbeiter gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender NBC. Ein amerikanischer Funktionär bestätigte, dass der Kreml nicht mit Kellogg verhandeln wolle.
Eine weitere Konzession an Moskau
Überraschend ist das nicht: Kellogg legte im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem ehemaligen CIA-Analysten Fred Fleitz einen Plan für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs vor. Dieser ist relativ simpel: Möchte die Ukraine weiterhin amerikanische Waffen erhalten, muss Kiew für Friedensverhandlungen mit Russland bereit sein. Umgekehrt soll Trump auch Putin an den Verhandlungstisch zwingen, indem er mit verstärkten Waffenlieferungen an die Ukraine droht. Zudem sprach sich Kellogg auch für «umfassende Sicherheitsgarantien» für die Ukraine aus.
Trump hat Putin bisher jedoch noch nicht mit Waffenlieferungen gedroht, während er amerikanische Sicherheitsgarantien für Kiew stets ausschloss. Kelloggs Degradierung scheint nun eine weitere Konzession, ohne eine russische Gegenleistung, an den Kremlchef zu sein. Diese Woche will der amerikanische Präsident erneut mit Putin telefonieren. Der russische Staatschef dürfte Trump womöglich klarmachen, dass er den von diesem vorgeschlagenen dreissigtägigen Waffenstillstand nur zu seinen Bedingungen akzeptiert.