Seinen Abgeordnetensitz musste der Republikaner George Santos bereits räumen. Indem er sich vor Gericht schuldig bekennt, kann er einen Prozess verhindern. Aber nun droht ihm eine lange Haftstrafe.
(dpa/Reuters)
Der wegen einer Serie von Lügen und bizarrer Auftritte aus dem Kongress geworfene frühere republikanische Abgeordnete George Santos hat sich wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls schuldig bekannt. Damit kann der 36-Jährige laut übereinstimmenden US-Medienberichten einem Prozess entgehen, der kommenden Monat hätte anfangen sollen. Eine Haftstrafe scheint aber sicher.
Santos wird in einer Reihe von Anklagepunkten unter anderem Geldwäsche und Unterschlagung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Santos‘ Aufstieg auf die bundespolitische Bühne wurde von Anfang an von Betrugs- und Täuschungsvorwürfen überschattet. Er fälschte unter anderem einen grossen Teil des Lebenslaufes, mit dem er sich den Wählern 2022 präsentierte. Im Laufe der öffentlichen Aufregung um seine Personen kamen immer mehr Lügen und absonderliche Episoden um Santos ans Licht.
Das Schuld-Bekenntnis im amerikanischen Gliedstaat New York bedeutet fast sicher, dass Santos nach der für Februar festgelegten Strafmassverkündung ins Gefängnis muss. Seit seiner Verhaftung befindet sich Santos gegen eine Kaution von 500 000 Dollar auf freiem Fuss. Nach seinem Schuldbekenntnis sagte er Reportern beim Verlassen des Gerichts, sein Ehrgeiz habe sein Urteilsvermögen beeinträchtigt und ihn dazu gebracht, unethische und illegale Entscheidungen zu treffen.
Santos drohen nun wenigstens zwei und maximal um die 22 Jahre Haft. Als Teil eines Abkommens mit der Justiz hat Santos auf sein Recht auf Berufung gegen jegliche Strafe unter acht Jahren verzichtet. Zudem akzeptierte er, mehr als 370 000 Dollar Schadenersatz zu zahlen, und zeigte vor Gericht Reue.
Der 35-jährige Santos sass bis zu seinem Rauswurf Anfang Dezember 2023 rund ein Jahr als Abgeordneter eines New Yorker Bezirks im US-Repräsentantenhaus und präsentierte sich als Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Das Plenum schloss ihn wegen der erdrückenden Vorwürfe mit einem klaren Votum aus.







